Papst Leo XIV. bezieht Luxuswohnung im Vatikan – und bekommt einen Mitbewohner | ABC-Z

Rom. Die päpstliche Wohnung im Apostolischen Palast wird aufwendig renoviert. Schon bald soll Leo XIV. dort einziehen, allerdings nicht allein.
Die Renovierungsarbeiten in der päpstlichen Wohnung im Apostolischen Palast schreiten zügig voran. Das müssen sie auch, denn in spätestens einem Monat soll der neue Papst Leo XIV. die Wohnung beziehen, die während des zwölfjährigen Pontifikats seines Vorgängers Franziskus leer stand.
Die Arbeiten sind umfangreich und dürften ins Geld gehen: Die Badezimmer in der Wohnung werden erneuert, Feuchtigkeitsspuren, die die Wandtapeten beschädigt hatten, entfernt. Antike Deckenfresken werden restauriert und neue Möbel für das Schlafzimmer und das Büro des Papstes bestellt. Dabei dürfte es sich um praktische Möbel handeln – ganz im Stil des neuen Papstes, der auf den Spuren Franziskus‘ wandelt und Schlichtheit bevorzugt, heißt es aus dem Vatikan. Doch der Papst wird dort nicht allein wohnen.
Papst-Wohnung: Umstrittene Kunstwerke könnten weichen
Die päpstliche Privatbibliothek mit dem berühmten Fenster, von dem aus der Papst jeden Sonntag zu Mittag das Angelus-Gebet spricht, bleibt indes unverändert. Das auf den Petersplatz blickende Fenster, das für Millionen von Gläubigen zum Symbol des Papsttums geworden ist, hat sich im Laufe der Jahre zu einem Ort des direkten Kontakts zwischen dem Pontifex und der Welt entwickelt. Im Gegensatz zu Franziskus will Leo XIV. in seiner Wohnung auch am Nachmittag Audienzen ansetzen, die meist in der Privatbibliothek stattfinden. Franziskus hatte sich stets den Nachmittag für private Gespräche vorbehalten.
Die private Wohnung des Papstes im Apostolischen Palast wurde umfassend renoviert. Ob das auch für die Privatkapelle gilt, ist nicht bekannt.
© ddp/abaca press | ABACA
Unklar ist noch, ob die Kapelle der päpstlichen Wohnung umgestaltet wird. Diese beinhaltet einige Werke des ehemaligen Jesuiten Marko Ivan Rupnik. Der slowenische Künstler, der Mosaiken und Bilder mit religiösen Sujets für Kirchen und Wallfahrtsorten in der ganzen Welt kreiert hat, war 2023 aus dem Jesuitenorden ausgewiesen worden, nachdem ihm mehrere Frauen sexuelle Gewalt vorgeworfen hatten. Nicht ausgeschlossen wird, dass Rupniks Gemälde aus der Kapelle entfernt werden könnten, berichteten italienische Medien unter Berufung auf Vatikan-Insider.
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Die päpstliche Wohnung umfasst ein Dutzend Räume, darunter ein Vestibül, ein kleines Büro für den Privatsekretär des Papstes, das private Arbeitszimmer des Pontifex, das Schlafzimmer in der Ecke des Gebäudes, ein Zimmer für ärztliche Behandlungen, ein Speisezimmer, ein kleines Wohnzimmer und eine Küche.
Papst wird Tag und Nacht von Personal umsorgt
Leo XIV. wird seine Wohnung mit seinem peruanischen Sekretär, dem 36-jährigen Priester Edgar Rimaycuna, teilen, um diesen immer an seiner Seite zu haben. Einige benediktinische Ordensschwestern werden sich um seinen Haushalt kümmern, wie bereits während des Pontifikats von Benedikt XVI. üblich war. Er war der letzte Pontifex, der in der päpstlichen Wohnung gehaust hatte.
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Bis zu seinem Umzug in den Apostolischen Palast wird Leo XIV. weiterhin in der Wohnung im Palazzo Sant‘Uffizio bleiben, wo er bereits seit 2023, seit seiner Ernennung zum Leiter des Bischofsdikasteriums, wohnt. Dabei handelt es sich um ein 150 Quadratmeter großes Apartment.
Unklar ist weiterhin, ob Leo XIV. fortan die Residenz Castel Gandolfo für den Sommerurlaub nutzen wird. Sein Vorgänger hatte sie zum Teil in ein Museum umgewandelt. Die Einwohner von Castel Gandolfo, einer Ortschaft 30 Kilometer südöstlich von Rom, hoffen, dass der Heilige Vater wieder die Tradition der Urlaube im Palast der Päpste aufnehmen wird.