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Paar kauft Haus im Millionenwert, dann erfährt es von Gehweg, der hindurch führt | ABC-Z

Ein Ehepaar kauft ein Traumhaus für über eine Million Pfund. Was sie erst zu spät erfahren: Durch ihr Grundstück führt ein öffentlicher Weg.

Hertfordshire ist eine Grafschaft nördlich von London. Dort kaufte ein Ehepaar ein Traumhaus für über eine Million Pfund (1,2 Millionen Euro). Erst später entdeckten sie, dass ein öffentlicher Reitweg durch ihr Grundstück führte. Es folgte ein jahrelanger Rechtsstreit. 

Wie die „Daily Mail“ berichtet, hatten Dawn und David das Haus vor fast zehn Jahren gekauft und viel Geld in die Renovierung gesteckt. Ein Kartierungsfehler der Grafschaft vor Jahrzehnten führte dazu, dass der Reitweg auf den offiziellen Karten falsch eingezeichnet war. 

Paar bereut Entscheidung: „Wir hätten das Haus nie gekauft“

„Wir hätten das Haus nie gekauft, wenn wir gewusst hätten, dass Spaziergänger, Reiter und Hundebesitzer unser Land durchqueren dürfen“, sagte Dwan der „Daily Mail“.

Die Anwohner wollen sich ihren gewohnten Weg nicht nehmen lassen. „Ich habe ihn benutzt, um zu meinen Großeltern zu gehen, weil ein anderer Weg zu gefährlich war“, wird ein Nachbar zitiert. 

Seit Jahren nun kämpfen die Hausbesitzer um die Korrektur der Karten, was mit erheblichen Kosten verbunden ist. Bis dato hat das Paar bereits rund 250.000 Pfund (301.000 Euro) für verschiedene juristische Auseinandersetzungen ausgegeben. 

Wann man ein fremdes Grundstück betreten darf 

  • Grundsätzlich bedeutet das Betreten eines fremden (befriedeten) Grundstücks gegen den Willen des Eigentümers (bzw. Berechtigten) einen strafbaren Hausfriedensbruch, in Deutchland greift § 123 StGB. Es gibt jedoch Ausnahmen, in denen das Betreten unter bestimmten Umständen gestattet sein kann:
  • Notfall: In Notfällen, wie etwa zur Rettung von Personen oder zur Vermeidung größerer Schäden, kann das Betreten eines fremden Grundstücks gerechtfertigt sein.
  • Wegerecht: Wenn ein öffentliches Wegerecht besteht oder ein privates Wegerecht vereinbart wurde, darf das Grundstück im Rahmen dieses Rechts betreten werden.
  • Gesetzliche Regelungen: In einigen Fällen sehen Gesetze spezielle Regelungen vor, die das Betreten fremder Grundstücke erlauben, etwa für Behörden oder bestimmte Dienstleister (z.B. zur Prüfung von Leitungen oder zur Kontrolle von Baumaßnahmen).
  • Betreten durch Berechtigte: Bestimmte Berufsgruppen, wie Feuerwehrleute, Polizisten oder Rettungskräfte, dürfen in Ausübung ihrer Tätigkeit fremde Grundstücke betreten.
  • Pauschalvereinbarungen: Mitunter gibt es Pauschalvereinbarungen, wie z.B. bei Wanderwegen oder zugänglichen Waldflächen, die es erlauben, das Grundstück unter bestimmten Bedingungen zu betreten.

Das muss man verdienen, um sich ein Haus für eine Million Euro leisten zu können

Ein Hauskauf ist für viele die größte Investition ihres Lebens. In Deutschland kosten Immobilien je nach Lage unterschiedlich viel. Besonders teuer ist der Immobilienmarkt in Städten wie München und im Kreis Nordfriesland, wo ein kleines Haus rund eine Million Euro kostet. Neben dem Kaufpreis kommen noch Nebenkosten wie die Grunderwerbsteuer, die zwischen 3,5 und 6,5 Prozent liegt, sowie Maklerprovisionen und Notarkosten hinzu, was rund 12,5 Prozent des Kaufpreises ausmacht.

Zur Finanzierung eines solchen Hauses benötigt man nach Daten von Dr. Klein etwa 13,6 Prozent Eigenkapital, also rund 153.000 Euro. Der Rest wird über einen Kredit finanziert, der aktuell bei einer Zinsbindung von 15 Jahren im Durchschnitt mit 3,54 Prozent verzinst wird. Hinzu kommt eine Anfangstilgung von 1,82 Prozent, was monatlich eine Kreditrate von 4340 Euro ergibt. Um diese Rate zu stemmen, müsste man ein monatliches Netto von etwa 13.033 Euro haben. Beispielhaft müsste ein Single ohne Kinder rund 23.500 Euro brutto im Monat verdienen, um dies zu erreichen, was laut IW Köln nur ein Prozent der Deutschen schaffen.

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