Wirtschaft

Opioidkrise: Pharmafamilie Sackler stimmt Milliardenzahlungen wegen Opioidkrise zu | ABC-Z

Wegen ihrer Rolle in der Opioidkrise in den USA müssen das US-Pharmaunternehmen Purdue Pharma und dessen Eigentümerfamilie Sackler in den kommenden Jahren insgesamt 7,4 Milliarden US-Dollar (rund 7,1 Milliarden Euro) in 15 Bundesstaaten zahlen. Über eine entsprechende Einigung informierte die Generalstaatsanwältin von New York, Letitia James. Vorgesehen ist demnach, dass die Familie über einen Zeitraum von 15 Jahren bis zu 6,5 Milliarden US-Dollar zahlt und das Unternehmen 900 Millionen US-Dollar. Die Vereinbarung muss noch von einem Gericht bestätigt werden.

Familie Sackler habe „versucht, auf Kosten gefährdeter Patienten Gewinne zu erzielen“, und eine zentrale Rolle beim Beginn und der Ausbreitung der Opioidkrise gespielt, sagte James. Die Einigung beende „die Kontrolle der Sacklers über Purdue und die Möglichkeit, Opioide in den Vereinigten Staaten zu verkaufen, und wird in den nächsten 15 Jahren Gelder an Gemeinden im ganzen Land liefern zur Unterstützung von Programmen zur Behandlung, Prävention und Heilung von Opioidabhängigkeit“. Unter den 15 an der Vereinbarung beteiligten US-Staaten befinden sich etwa New York, Florida und Pennsylvania.

Hersteller von Oxycontin

Purdue Pharma stellt das unter der Abkürzung Oxy bekannte Schmerzmittel Oxycontin her, dessen massenhafte Verschreibung als Auslöser für die Opioidkrise gilt. Durch den Missbrauch von Schmerzmitteln starben in den USA seit 1999 Hunderttausende Menschen. Der Familie Sackler wird vorgeworfen, im großen Stil für das Medikament geworben und dabei verschleiert zu haben, dass es süchtig macht.

Demonstranten fordern im Dezember 2023 vor dem Supreme Court in Washington, D. C., eine Verfolgung der Verantwortlichen für die Opioidkrise. © Michael A. McCoy/​For The Washington Post/​Getty Images

Nach Angaben der Behörde CDC des US-Gesundheitsministeriums starben zwischen 1999 und 2022 in den USA mehr als 700.000 Menschen an den Folgen einer Opioid-Überdosis, wobei die Betroffenen das Schmerzmittel entweder über eine Verschreibung erhielten oder sich auf illegalem Weg beschafften. Die Zahl der durch Opiate verursachten Toten – in erster Linie Fentanyl – ist seit 2018 erstmals im Jahr 2023 leicht zurückgegangen.

Tausende Klagen gegen Sackler und Purdue

Laut dem Nationalen Zentrum für Suchtbekämpfung wurden im Jahr 2023 in den USA mehr als 115 Millionen illegale Pillen, die Fentanyl enthalten, von den Strafverfolgungsbehörden beschlagnahmt. Das waren 2.300-mal mehr als im Jahr 2017.

Purdue Pharma und die Familie Sackler sind mit Tausenden Klagen konfrontiert, 2019 hatte das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Auch Medikamentengroßhändler wie die Ketten CVS, Walgreens und Walmart werden im Zusammenhang mit dem Skandal strafrechtlich verfolgt.

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