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OpenAI engagiert ehemaligen NSA-Chef – Politik | ABC-Z

Paul Nakasone hat bis zum 1. Februar 2024 den größten US-Geheimdienst National Security Agency (NSA) und das Cyber-​​Kommando der US-Armee geleitet. Er wurde 2018 auf den Posten des NSA-Chefs vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump berufen. In einer Mitteilung auf der OpenAI-Website von Donnerstag heißt es, der 60-Jährige sei dem Sicherheitsausschuss („Safety and Security Committee“) des Vorstandes beigetreten, der dem OpenAI-Vorstand Empfehlungen zu Sicherheitsentscheidungen geben soll.

Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, enorme positive Auswirkungen auf das Leben der Menschen zu haben, aber sie kann dieses Potenzial nur ausschöpfen, wenn diese Innovationen sicher entwickelt und eingesetzt werden“, wird in der Mitteilung der OpenAI-Vorstandsvorsitzende Bret Taylor zitiert. „Die beispiellose Erfahrung“ von Nakasone im Bereich der Cybersicherheit werde dem Start-up dabei helfen, „dass künstliche Intelligenz der gesamten Menschheit zugutekommt“.

Nakasone nutzt ähnliche salbungsvolle Worte: Sein Engagement bei OpenAI stehe „im Einklang mit meinen eigenen Werten und Erfahrungen im öffentlichen Dienst“, teilte er in dem Statement mit. Auch er freue sich darauf, zu den Bemühungen von OpenAI beizutragen, „sicherzustellen, dass künstliche allgemeine Intelligenz sicher und für Menschen auf der ganzen Welt von Nutzen ist“.

2013 wurde durch den damaligen NSA-Mitarbeiter und Whistleblower Edward Snowden bekannt, dass der US-Geheimdienst durch bis dato kaum für möglich gehaltene Überwachungsmaßnahmen auch westliche Partner ausspioniert hat. Darunter auch die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Nach Turbulenzen bei OpenAI trat Ende vergangenen Jahres der kurz zuvor geschasste OpenAI-Gründer Sam Altman wieder dem Vorstand des Start-ups bei. Zudem kamen Sue Desmond-Hellmann, Ex-Leiterin der Gates Stiftung, und Nicole Seligman, Ex-Führungskraft von Sony Entertainment, in den Vorstand des inzwischen milliardenschweren Start-ups.

„Da die KI-Technologie auf dem Weg zur künstlichen allgemeinen Intelligenz immer leistungsfähiger wird, werden wir im Laufe der Zeit widerstandsfähiger gegenüber immer ausgefeilteren Cyber-Sicherheitsbedrohungen“, heißt es weiter in der Erklärung des Unternehmens mit Sitz in Kalifornien.

OpenAI-Umsatz verdoppelt sich auf 3,4 Milliarden Dollar

Die wachsende Beliebtheit von Chat-GPT spült OpenAI einem Medienbericht zufolge immer mehr Geld in die Kassen. Der auf das Gesamtjahr hochgerechnete Umsatz des KI-Entwicklers habe sich im Vergleich zu Ende 2023 auf 3,4 Milliarden Dollar verdoppelt, schrieb der Branchendienst The Information am Mittwoch.

Eine Vielzahl von Unternehmen baut die KI Chat-GPT in ihre Produkte ein. An vorderster Stelle steht hier der OpenAI-Partner Microsoft, der die Technologie unter anderem für seinen „Copilot“ nutzt. Vor einigen Tagen hatte auch Apple eine Kooperation mit OpenAI angekündigt. „Siri“, die digitale Assistentin des iPhone-Anbieters, soll künftig für bestimmte Aufgaben auf die Hilfe von Chat-GPT zurückgreifen.

Musk zieht Klage gegen OpenAI zurück

Diese Woche hatte der Milliardär Elon Musk die im Februar eingereichte Klage gegen den von ihm mitgegründete Firma OpenAI ohne Begründung fallen gelassen. Musk hatte OpenAI und Sam Altman vorgeworfen, den ursprünglichen Zweck des Unternehmens zu missachten. Es sollte Künstliche Intelligenz (KI) zum Wohl der Menschheit entwickeln und nicht nach Profit streben. Jetzt profitiere vor allem Großinvestor Microsoft davon – nach Darstellung Musks eine „eklatante Verletzung“ der ursprünglichen Gründungsvereinbarung. OpenAI konterte, es habe keine förmliche Vereinbarung gegeben, gegen die man hätte verstoßen können.

OpenAI hatte die Anschuldigungen zurückgewiesen. Die Firma reagierte zudem mit eigenen Vorwürfen gegen Musk. Er habe die „volle Kontrolle“ über OpenAI und den Chefposten des Unternehmens angestrebt, schrieben Mitgründer des Start-ups in einem Blogeintrag. Auch habe Musk 2018 dafür geworben, OpenAI mit dem von ihm geführten Elektroauto-Hersteller Tesla zusammenzulegen. Musk äußerte sich nicht zu der Darstellung, die größtenteils von damaligen E-Mails belegt zu sein scheint.

OpenAI wurde 2015 als gemeinnützige Forschungs- und Entwicklungsorganisation ins Leben gerufen. Um externe Investoren anzuziehen, gründete sie 2019 eine gewinnorientierte Tochtergesellschaft. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Musk bereits im Streit von OpenAI getrennt.

Der KI-Chatbot Chat-GPT hatte vor einem Jahr einen beispiellosen Hype um Künstliche Intelligenz ausgelöst – mit Erwartungen, die von schier unbegrenzten Möglichkeiten im Digitalen bis hin zur Angst vor einem Auslöschen der Menschheit reichen. Solche KI-Chatbots werden mit gewaltigen Mengen an Informationen angelernt und können Texte auf dem sprachlichen Niveau eines Menschen formulieren. Das Prinzip dahinter ist, dass sie Wort für Wort abschätzen, wie ein Satz weitergehen sollte.

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