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Open-Air-Kino in Penzberg: Film ab und Prost – Bad Tölz-Wolfratshausen | ABC-Z

Hinter den Bäumen steigt der Mond langsam auf. Es ist fast Mitternacht und die Luft ist immer noch warm. Gerade ist der Film „Straight Outta Giasing“ über die Leinwand gelaufen. 35 Mal hat man während des Films mit dem Firmengründer Steffen Marx angestoßen. Es ist ein Mitmachfilm. Auf jede Etappe, von den Anfängen des Bierbrauens für den Eigenbedarf in einer Garage in Giesing, bis hin zur Giesinger Brauanlage samt Stüberl am Giesinger Berg, musste angestoßen werden.

Der Bierkonsum war dementsprechend, für den Abend hat Steffen Marx vierzig Kästen Giesinger Bier mitgebracht. Sieben verschiedene Sorten. „Die ,Erhellung‘ ging am besten“, sagt Alexandra Häge-Böhmisch. Die ist ein naturtrübes Helles, der Klassiker der Brauerei. Alexandra Häge-Böhmisch hat zusammen mit Daniela Peluso an diesem Abend Getränke verkauft. „Wir haben von Steffen Marx eine Biereinführung bekommen“, erzählen sie. Beide sind von dem Gründer der Brauerei begeistert. Dieser hat sich, in T-Shirt und kurzer Hose, völlig unprätentiös unter die Zuschauer gemischt.

Prost: Brauereigründer Steffen Marx (links) mit Alexandra Hessler und Jürgen Legler vom Verein Frischluftfilme Penzberg. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Der Platz auf dem Freizeitgelände Berghalde ist genial, er liegt fernab vom Wohngebiet und bietet eine perfekte Infrastruktur. Viele Besucher haben Klappstühle, Decken und Kissen dabei. Sie haben es nicht weit und sind froh, dass es in Penzberg in diesem Jahr wieder ein Open-Air Kino gibt. „Ich habe den Film genossen“, sagt Kerstin Hambrock. „Eine tolle Idee, so ein schöner Platz. Wir kommen wieder.“ Sie hat einen der fünfzig orangefarbenen Liegestühle ergattert, die Claudia und Markus Wenzl, die Betreiber des KinoP in Penzberg, bereits 2021 angeschafft haben. Mitten in der Pandemie starteten die beiden das Experiment, mit dem Kino nach draußen zu gehen.

Der Wettergott war diesmal gnädig und hat dem Verein Frischluftfilme Penzberg zu einem grandiosen Kinostart verholfen. In Kooperation mit Claudia und Markus Wenzl, die das nötige Know-how und das Equipment hatten, ist es der Vereinsvorsitzenden Alexandra Hessler und ihren Mitstreitern gelungen, auf der Berghalde ein Open-Air Kino samt Bewirtung einzurichten. Für den ersten Abend hatten sie den Dokumentarfilm über den Aufstieg der Brauerei ausgesucht. „Ich habe den Film in München bei ,Kino, Mond & Sterne‘ gesehen und mir gedacht: Der passt zu uns, denn auch wir haben einfach losgelegt, ohne zu wissen, was auf uns zukommt“, sagt Hessler. „Wir haben uns getraut und unglaublich viel Unterstützung bekommen, insbesondere vonseiten der Stadt.“ Es fanden sich Geldgeber, Sachspender und zahlreiche freiwillige Helfer. Am Rand des Geländes sind die Tannen in hellgrünes und blaues Licht gehüllt, stimmungsvoll von Jürgen Legler installiert, der den Verein mitgegründet hat. „Die Leute haben Lust darauf, hier an der Berghalde Filme anzusehen“, sagt er.

Zur frischen Luft gibt es an den Buden auch frisches Essen und Popcorn. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Besucher hatten am ersten Abend der Frischluftfilme alles, was man sich wünschen kann. An der Kasse auf der ehemaligen Eisstockbahn gab es sogar Mückenschutz. Die Zuschauer konnten sich mit Essen und Getränken einzudecken, bevor die Musikkapelle Iffeldorf-Antdorf um 20 Uhr aufspielte. Passend zum bayerischen Bier gab es Brotzeit mit Weißwürsten, Brezen und veganem Leberkäse. Popcorn und Süßigkeiten verkauften Ehrenamtliche in der Hütte nebenan.

Mit Einbruch der Dunkelheit führten Alexandra Hessler, Steffen Marx und seine Frau Carola, sowie Kameramann Thomas Wochner launig in den Film ein. „Wir freuen uns, dass ihr alle gekommen seid. Besorgt euch ein Bier“, rief Marx den circa 80 Besuchern zu. Dann ging der Film los, und es wurde angestoßen auf die Story einer Brauerei, die 2005 in einer Giesinger Garage begann, Hochs und Tiefs überstand und heute 110 Mitarbeiter beschäftigt. „Wir machen Sachen, die andere nicht machen“, sagt Steffen Marx.

Die Musik am Premierenabend kam “straight outta Antdorf” von der dortigen Blaskapelle. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Am Freitag, 19. Juli geht es ganz in pink mit „Barbie“ weiter, bevor am Samstag, 20. Juli, Andreas Prielmaier mit seiner „Boff-Tour 2024“ (das Bayerische Outdoor Filmfestival) Station in Penzberg macht. „Back from Bogota“ heißt das aktuelle Album von Hugo, der vor dem Filmstart für guten Sound sorgt. Am Sonntag gibt es einen französischen Abend mit der Vorpremiere der Komödie „Liebesbriefe aus Nizza“, dazu französische Chansons von Ça Touche. Am Donnerstag, 25. Juli, geht es mit „The Fall Guy“ weiter, einer Actionkomödie über einen Stuntman mit Ryan Gosling, davor spielt die Schülerband Open Vents. Am Freitag, 26. Juli, dem letzten Schultag, ist Familienabend mit „Alles steht Kopf 2“, ermäßigten Preisen und einer Tombola. Festlich wird es dann am Samstag, 27. Juli: Zur deutschen Komödie „Ein Fest fürs Leben“ ist ein buntes Dinner an langen Tafeln geplant, mit Weltmusik von taktlos. Über den Abschluss-Film des ersten Frischluftfilmfestivals am Sonntag, 28. Juli, kann das Publikum abstimmen: Zur Auswahl stehen „Mamma Mia“, „Bohemian Rhapsody“ und „Girl you know it’s true“. Abgestimmt werden kann online auf der Facebookseite von „Frischluftfilme“, im KinoP. und auf der Berghalde.

www.frischluftfilme.de

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