Open Air in der Moosburger Innenstadt: Schön, aber nicht ganz billig – Freising | ABC-Z
Es war „ein wunderschönes Festival und auch der Interimsstandort ist sehr gut angekommen“, da waren sich Vorsitzender Rudolf Heinz und seine Mitstreiter im Verein Kultur Moosburg in der Jahreshauptversammlung am Montagabend einig. Aber das Sommerfestival Ende Juli war nicht nur schön, sondern – aus unterschiedlichen Gründen – auch teuer.
Am Ende stand ein Minus von rund 15 000 Euro zu Buche, das der Verein aber durch Rücklagen problemlos ausgleichen kann. Auch sonst steht der Kulturverein gut da, die Mitgliederzahl konnte um 50 auf jetzt 213 gesteigert werden und in der Führungsriege herrscht Kontinuität. Die Mitgliederversammlung bestätigte die drei gleichberechtigten Vorsitzenden Rudolf Heinz, Christian Sommerer und Peter Reif einstimmig für drei weitere Jahre im Amt.
Reif bleibt zugleich auch Schatzmeister. Schriftführerin Barbara Birnkammer sowie die Beisitzer und Beisitzerinnen Daniela Eiden, Celina Riedl, Christina Beubl, Gerd Rothe, Marcus Birnkammer und Veronika Heinz komplettieren das Vorstandsteam. Die Kasse prüfen Olivier Riedl und Joachim Böffgen.
Die Verantwortlichen blickten in der „Doppel-Mitgliederversammlung“ für 2023 und 2024 auf zwei erfolgreiche Jahre mit gelungenen Veranstaltungen zurück. Bei den dreitägigen „Jazz Nights“ im vergangenen November habe man „die Halle gerockt“, freute sich Hauptorganisator Gerd Rothe. Im Dezember folgte eine Adventsveranstaltung im Rosenhof mit Thomas Goerge und Häns Czernik, die offenbar Lust auf mehr gemacht hat. In den kommenden Jahren werde man im Advent wieder etwas auf die Beine stellen, kündigte Heinz an.
Höhepunkt war aber das fünftägige Sommer-Open-Air im Juli mit Publikumsmagnet Martina Schwarzmann zum Auftakt. Insgesamt zählte man 2600 Besucherinnen und Besucher – das zweitbeste Ergebnis nach dem Rekordjahr 2019 mit damals 3000 Leuten. Da der „Plan“ als regulärer Spielort des Sommerfestivals in diesem Jahr wegen der Umgestaltung des Platzes ausfiel, musste man auf den Parkplatz „Alte Polizei“ ausweichen. „Wir hätten selber nicht gedacht, dass das so gut hinhaut, wir hatten da ja am Anfang gar nichts“, betonte Heinz. Nicht mal einen Stromanschluss.
Einige Zusatzkosten und zurückhaltende Sponsoren
Dieser verursachte ebenso Zusatzkosten wie die heuer etwas größere Bühne, die Reinigung der durch den Kiesplatz verunreinigten Stühle, zusätzliche mobile Toiletten sowie die Miete für den Bauzaun. Obendrauf kam die Zurückhaltung der Sponsoren, die wegen der angespannten wirtschaftlichen Lage das Festival teilweise gar nicht mehr oder mit wesentlich kleineren Beträgen unterstützten. So kamen nur 25 000 Euro an Sponsorengeld zusammen, darüber hinaus steuerte die Stadt 10 000 Euro bei.
Laut Schatzmeister Reif standen den Ausgaben in Höhe von 137 000 Euro Einnahmen von 122 000 Euro gegenüber. Das habe man durch einen bewusst aufgebauten Puffer von gut 15 000 Euro auf dem Vereinskonto jedoch abfangen können. Zwar hat der Verein jetzt nur noch 285 Euro am Konto, aber im April werden Mitgliedsbeiträge von gut 7500 Euro eingenommen. „Im Jahr darauf dann noch mal, dann sind wir zum Sommerfestival 2026 wieder bei rund 15 000 Euro“, blickte der Schatzmeister optimistisch in die Zukunft.
Der Vorstand ist schon dabei, die Künstler für 2026 zu engagieren, „und es schaut super aus“, sagte Heinz, ohne mehr zu verraten. Mitglieder des Vereins haben übrigens nicht nur den Vorteil, dass sie Tickets schon eine Woche vor dem offiziellen Vorverkaufsstart erwerben können, sondern bekommen die Hälfte des Jahresbeitrags in Höhe von 36 Euro als Gutschein für das Sommerfestival zurück.