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OMV hat von Gazprom Ankündigung eines Gaslieferstopps erhalten | ABC-Z

Der österreichische Energiekonzern OMV soll nach einer Information auf der Plattform CEGH Remit ab Samstag keine Gaslieferungen mehr vom russischen Gazprom-Konzern erhalten. Die Lieferungen würden am Samstagmorgen komplett eingestellt, hieß es am Freitag. Gazprom lehnte eine Stellungnahme ab.

Hintergrund dürfte ein Gerichtsstreit sein. OMV hatte einen juristischen Sieg über den russischen Gasriesen errungen. Wie am Mittwochabend bekannt wurde, hat ein Schiedsspruch unter den Regeln der Internationalen Handelskammer (ICC) der OMV Schadenersatz in Höhe von 230 Millionen Euro plus Zinsen für ausgebliebene Gaslieferungen in Deutschland zugesprochen. OMV will diese Summe über die monatliche Gasrechnung mit Gazprom für Lieferungen nach Österreich verrechnen.

Nach Ansicht der Regulierungsbehörde E-Control ist Österreich nicht mehr von der Lieferung von Gas aus Russland abhängig. Das Land, das im Gegensatz zu Deutschland und anderen EU-Ländern in diesem Jahr noch durchschnittlich 80 Prozent seines Gasbedarfs aus russischen Quellen gedeckt hat, habe inzwischen andere potenzielle Lieferwege gefunden, sagte der Vorstand von E-Control, Alfons Haber, der dpa.

„Auch wenn Russland seine Lieferungen stoppt, werden weder in diesem noch im nächsten Winter die Wohnungen kalt.“ Dazu sei der Füllstand der Gasspeicher mit über 90 Prozent zu hoch und die Versorgung mit Flüssiggas via Deutschland und Italien möglich, sagte Haber.

Steigende Unsicherheit über Gas-Lieferungen aus Russland

Die Unsicherheit über russische Gas-Lieferungen ist zuletzt noch einmal gewachsen. Der teilstaatliche österreichische Energie- und Chemiekonzern OMV hatte eingeräumt, als Reaktion auf das verlorene Schiedsverfahren sei ein völliger Stopp der Lieferungen seitens Moskau denkbar. Das Unternehmen sei aber für ein solches Szenario gut gerüstet.

Von einem Stopp wäre der gesamte Gasmarkt in Österreich betroffen, da die OMV einziger Vertragspartner von Gazprom ist und sämtliche Lieferungen am Knotenpunkt Baumgarten an der slowakischen Grenze abnimmt. Nach Abzug des Bedarfs der OMV und seiner industriellen Kunden von etwa 30 Prozent des Gasvolumens verkauft die OMV den Rest an andere Geschäftspartner, die wiederum den privaten Sektor bedienen.

Im Dezember laufen Verträge zwischen Kiew und Moskau zum Transit russischen Gases über die Ukraine aus. Analysten rechnen mit einem vorübergehenden Preisanstieg von rund zehn Prozent, so Haber. Die preislichen Auswirkungen seien aber nicht vergleichbar mit denen von 2022, als die Gaspreise nach Beginn des Ukrainekriegs explodiert seien.

Wenig erfreulich sei, dass die von Deutschland erhobene Speicherumlage für nach Österreich durchgeleitetes Gas nach dem Aus der Regierungskoalition offenbar nicht wie versprochen zum 1. Januar wegfallen werde, sagte Haber. „Die entsprechende Novelle des Energiewirtschafts-Gesetzes steht auf wackligen Füßen.“ Dabei wäre ein solcher Schritt wichtig, da die Umlage rund sieben Prozent des Gaspreises in Österreich ausmache.

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