Olympique Lyon: Trainer Paulo Fonseca nach diesem Ausraster neun Monate gesperrt | ABC-Z

Olympique Lyons Trainer Paulo Fonseca reagierte unangemessen auf eine Entscheidung des Schiedsrichters. Nun die Quittung: Der Portugiese darf sein Team nicht mehr vom Spielfeldrand coachen. Die Strafe kommt einem Berufsverbot gleich. Dabei hatte Fonseca den Job erst vor Kurzem angetreten.
Nach seinem Wutausbruch im Meisterschaftsspiel gegen Stade Brest am vergangenen Wochenende darf Olympique Lyons Trainer Paulo Fonseca seine Mannschaft monatelang nicht mehr betreuen. Der 52 Jahre alte Portugiese, der den Posten bei Lyon erst am 31. Januar angetreten hatte, wurde für sein Verhalten gegenüber dem Schiedsrichter von der Disziplinarkommission der französischen Fußball-Liga massiv bestraft – es kommt einem Berufsverbot gleich.
Bis zum 30. November darf er nicht mehr an der Seitenlinie stehen. Bis zum 15. September ist ihm zudem noch der Zutritt zur Umkleidekabine seines Teams an Spieltagen untersagt. Die Strafe trete sofort in Kraft, hieß es in der Mitteilung.
Fonseca sah in der Partie gegen Brest am vergangenen Sonntag in der Nachspielzeit die Rote Karte, als er einen möglichen Elfmeterpfiff für die Gäste wild gestikulierend und schreiend kommentierte. Als Schiedsrichter Benoît Millot ihm dann Rot zeigte, baute sich Fonseca nur Millimeter vor dem Referee auf und schrie im lautstark ins Gesicht.
Millot blieb davon unbeeindruckt, er wich mit versteinerter Miene keinen Millimeter zurück. Fonsecas eigene Spieler mussten ihn vom Unparteiischen wegziehen, auch in den Sekunden danach war der Portugiese kaum zu beruhigen.
Fonseca hatte seine größte Zeit in der Ukraine
Fonseca hat keine große Spielerkarriere hinter sich, fing entsprechend auch als Trainer klein an: in der zweiten Liga Portugals. Von da arbeitete er sich kontinuierlich nach oben. Über den FC Porto ging es zu Schachtjor Donezk in der Ukraine, wo er drei Meisterschaften und Pokale in Folge holte. Danach trainierte er noch AS Rom, OSC Lille und den AC Mailand, ehe er zu Lyon ging.
Nach nur vier Wochen könnte nun dieser Job beendet sein. Es bleibt abzuwarten, ob und wie Lyon mit Fonseca unter diesen Umständen weitermacht.
Bislang äußerte sich der Verein nicht öffentlich. Dies dürfte allerdings bald passieren, Olympique tritt bereits am Donnerstagabend im Europa-League-Achtelfinale in Bukarest an (18.45 Uhr, im Sport-Ticker der WELT). In diesem internationalen Wettbewerb ist Fonseca jedoch nicht gesperrt und darf die Mannschaft coachen.
In der französischen Liga, Lyon liegt auf Platz sechs der Tabelle, treten Fonsecas Mannen am Sonntagabend beim Tabellendritten OGC Nizza an.
SUF