Olaf Scholz im Bundestag: Unbelehrbar bis zuletzt | ABC-Z
Den Kanzler, der mit sich hadert, bekommt man nicht zu sehen
– nicht einmal im Moment seiner größten Niederlage. Noch im September hatte
Olaf Scholz die Vertrauensfrage als “kleines Oppositionsideechen” dargestellt. Nicht
mal drei Monate später steht er am Rednerpult im Bundestag, um selbst das Ende
seiner Regierung einzuleiten. Eine Niederlage für einen, der doch alles andere
wollte, als das Vertrauen seiner Wähler und Wählerinnen zu verlieren. Doch der Noch-Kanzler
macht auf “business as usual”: Schnell spricht er, rattert seine Rede herunter.
Statt innezuhalten in diesem historischen Moment und vor der Frage aller Fragen
kritisch ins Gericht zu gehen, auch mit sich selbst, wechselt Scholz viel zu
früh in den Wahlkampfmodus. “Wir schulden den Bürgern Anstand”, sagt er, als
sei es nicht seine Regierung gewesen, die den Anstand vermissen ließ. Oder: “Es
ist höchste Zeit, kraftvoll und entschlossen in Deutschland zu investieren”.
Als habe nicht er selbst das Regierungshandeln verantwortet, sondern drei Jahre
aus der Opposition heraus zugeschaut.