Politik

“Ohne Vorurteile” beziffern: Erdogan will Freilassung für PKK-Chef Öcalan prüfen lassen | ABC-Z


“Ohne Vorurteile” bewerten

Erdogan will Freilassung für PKK-Chef Öcalan prüfen lassen

Artikel anhören


Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden

In der Türkei schlägt ein hochrangiger Politiker vor, PKK-Chef Abdullah Öcalan freizulassen. Kurz danach bekennt sich der militärische Flügel der PKK zu einem tödlichen Anschlag – und alle warten gespannt auf Erdogans Reaktion. Nun äußert sich der türkische Präsident.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich für die Prüfung eines möglichen Straferlasses für den inhaftierten Chef der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK ausgesprochen. Es sei sinnvoll, den Vorstoß seines rechtsnationalen Regierungspartners Devlet Bahceli ohne Vorurteile zu bewerten, sagte Erdogan am Dienstag. Die Türkei müsse Probleme lösen, anstatt sie zu ignorieren.

Bahceli hatte vergangene Woche vorgeschlagen, den zu lebenslanger Haft verurteilten PKK-Chef Abdullah Öcalan auf Bewährung freizulassen, falls dieser der Gewalt abschwöre und die PKK auflöse. Öcalan erklärte in einer von seinem Neffen übermittelten Botschaft, er sei bereit, sich für den Frieden einzusetzen. Bahcelis Vorstoß war eine Überraschung, weil er für seine harte Haltung gegenüber der PKK bekannt ist.

Die PKK kämpft seit 1984 für einen autonomen Staat im Südosten der Türkei und wird von der Türkei und ihren westlichen Verbündeten als terroristische Organisation betrachtet. Durch die Gewalt sind Zehntausende Menschen getötet worden. Der Konflikt hat tiefe Gräben in der türkischen Gesellschaft aufgerissen.

Nach einem Anschlag auf eine türkische Rüstungsfirma in Ankara, bei dem mindestens fünf Menschen getötet wurden und zu dem sich der militärische Flügel der PKK bekannte, warteten alle gespannt auf eine Reaktion Erdogans, der sich zu Bahcelis Vorstoß noch nicht geäußert hatte.

Erdogan sagte, angesichts der Herausforderungen im Nahen Osten sei ein neuer politischer Ansatz nötig. “Dazu ist es unerlässlich, dass wir als Land und als Nation die vor uns liegenden politischen, sozialen und wirtschaftlichen Probleme rasch lösen”, fügte er hinzu.

Back to top button