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Ohne Tarifvertrag: Tesla in Grünheide erhöht noch mal die Gehälter | ABC-Z


Ohne Tarifvertrag

Tesla in Grünheide erhöht noch mal die Gehälter

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Während etwa bei BMW in Leipzig noch gestreikt wird, steigen die Löhne im deutschen Tesla-Werk zum zweiten Mal in diesem Jahr. Fabrikchef Thierig lobt die Unabhängigkeit des US-Autobauers. Die IG Metall hingegen sieht die Arbeitsbedingungen vor Ort kritisch.

Die rund 12.000 Beschäftigten des US-Elektroautobauers Tesla in Grünheide bei Berlin bekommen mehr Geld. Wie das Unternehmen mitteilte, werden die Gehälter der Mitarbeiter zum 1. November um 4 Prozent erhöht. Es handelt sich um die zweite Gehaltsanpassung in diesem Jahr.

In Zeiten, in denen in vielen Betrieben der deutschen Automobilindustrie über Stellenabbau und Werksschließungen gesprochen werde, sei dies neben der Übernahme von 500 Leiharbeitskräften eine erfreuliche Nachricht, sagte Personaldirektor Erik Demmler. Die Geschäftsführung stehe zu ihrer Zusage, die Entgelte regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, hieß es.

Einen Tarifvertrag lehnt Tesla für sein einziges Werk in Europa bislang ab. Werksleiter André Thierig sagte: “Ein wesentlicher Faktor für unseren Erfolg ist unsere Unabhängigkeit, die es uns ermöglicht, schnell und flexibel zu agieren.”

Zuletzt wurden laut Tesla im Februar 2024 die Jahresentgelte in der Produktion pauschal um 2500 Euro angehoben. Der US-Elektroautobauer Tesla hatte im Oktober zudem angekündigt, trotz schwieriger Marktlage 500 Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter zum November fest zu übernehmen. Die IG Metall beklagt eine große Arbeitsbelastung der Beschäftigten als eine Ursache für den hohen Krankenstand in der Autofabrik in Grünheide.

Die Gewerkschaft fordert in den laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie unter anderem sieben Prozent mehr Lohn. Die dritte Runde im Bezirk Berlin-Brandenburg ging ohne Ergebnis zu Ende, wie die IG Metall mitteilte. Die Verhandlungen wurden unter anderem von Warnstreiks bei BMW in Leipzig, Stadler in Berlin und Carl Zeiss in Dresden begleitet.

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