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Bei gruseliger Das Erste-Show über Weltpolitiker Musk bleibt Lachen im Hals stecken | ABC-Z

Eigentlich will Anja Reschke in ihrer ARD-Show Recherchen unterhaltsam präsentieren. Doch was sie über Unternehmer und Weltpolitiker Elon Musk erzählt, ist alles andere als lustig. Er beherrscht den Himmel und verbreitet eine rechtsextreme Erzählung.

„Es geht heute um einen Raumfahrtpionier, der eine problematische Zukunft im Faschismus hat“, begrüßt Anja Reschke zu ihrer Recherche-Show „Reschke Fernsehen“, die Journalismus mit Entertainment-Elementen kombiniert. Froh gelaunte Unterhaltung sieht allerdings anders aus. Eher bleibt einem das Lachen nach 30 Sendeminuten über Elon Musk im Hals stecken. 

Reschke präsentiert etwa zwei Tweets, die Musk mit seinen 200 Millionen Followern auf seiner Plattform X teilt. Im ersten ist die Rede davon, dass „nur Männer mit viel Testosteron“ gut für eine Nation sind. Im zweiten erklärt ein Schreiber, dass die „Juden Hass gegen die Weißen schüren“. Musk kommentiert das mit „Interessante Beobachtung“ und „Da hast du etwas Wahres gesagt.“ 

Musk macht Weltpolitik mit seinem „Starlink“

Elon Musk hat nach seiner Wahlkampf-Spende für Donald Trump von 130 Millionen Dollar einen festen Platz im Team des designierten US-Präsidenten. Er soll dort so eine Art Berater werden. Bereits zuvor hatte sich Musk immer wieder in die Weltpolitik eingemischt. 

„Reschke Fernsehen“ zeigt, wie Musk mit seinem „Starlink“, einem satellitengestützten Kommunikationssystem, der Ukraine Schützenhilfe bei ihrer Verteidigung mit Drohnen leistete und zugleich bei seinen regelmäßigen Telefonaten mit Wladimir Putin gebeten wurde, Starlink nicht in Taiwan zu aktivieren. Putin, heißt es bei Reschke, habe dem befreundeten chinesischen Staatschef Xi Jinping „einen Gefallen tun wollen“. 

Musk bedient antisemitische Narrative

Elon Musk ist mit 300 Milliarden Euro der wohl reichste Mann des Planeten. Geld bedeutet Macht. Er kontrolliert beispielsweise die Raumfahrt und die mit Abstand meisten Satelliten. Nur war der in Südafrika während der Apartheid geborene Musk bis dato nicht legitimiert, auch aktiv Politik zu betreiben. Das ändert sich nun nach dem Wahlsieg von Trump und es könnte einige böse Überraschungen geben. Donald Trumps Erfolg hat Musk noch mächtiger gemacht. 

„Reschke Fernsehen“ zeigt die Konzentration von Einfluss und Macht in den Händen eines Elon Musk, der kaum demokratischer Kontrolle unterliegt und eine ernstzunehmende Gefahr für demokratische Prinzipien und globale Sicherheit auf der ganzen Welt werden könnte. Etwa verbreitete Musk Theorien über Kamala Harris und legt nahe, dass die Demokraten Marionetten einer jüdischen Weltverschwörung sind. „Niemand macht sich die Mühe, Kamala Harris zu töten, weil das sinnlos ist, sie ist nur eine weitere Marionette. Ist es nicht seltsam, dass es überhaupt niemand versucht“, sagt Musk im TV lachend und bedient sich damit eines bekannten antisemitischen Narrativ.

Musks Erzählung ist ein rechtsextremer Bestseller

Auch die Legende vom Austausch der Bevölkerung durch ausländische Gruppen befeuert Elon Musk immer wieder. Er sagt: „Die Demokraten-Maschine hat so viele Illegale reingebracht. Das ist ein geheimes Programm. Das ist illegal.“ 

Publizistin Katharina Nocun, die sich im Schwerpunkt mit Verschwörungserzählungen befasst, meint, dass solche Theorien über den großen Austausch der Bevölkerung mittlerweile der Bestseller der extremen Rechte weltweit seien. Es hieße dort, es gebe einen Plan, das Volk durch Immigration auszutauschen. Auch erklärt Nocum im Hinblick auf Musks Plattform X: „Das Klima auf X ist toxisch. Viele haben sich von der Plattform zurückgezogen, weil Rechtsextreme dort zunehmend das Wort angeben.“ 

Chaos in Europa als Ziel 

Elon Musk hat als Privatperson eine außergewöhnliche Machtposition erlangt. Er ist eine Gefahr für die Demokratien der Welt. Er will die EU ins politische Chaos stürzen und verfolgt zugleich seine eigene Agenda bei wirtschaftspolitischen Zielen. 

Mit dem Einfluss von X kann Musk weltweit Debatten prägen. In einem Tweet schreibt er dort etwa: „Nur die AfD kann Deutschland retten.“ Nachdem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt forderte er dort zudem den Rücktritt von Bundeskanzler Olaf Scholz und bezeichnete ihn als „unfähigen Trottel“. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier titulierte er wiederum als „antidemokratischen Tyrannen“ und fügte an: „Schande über ihn“. Steinmeier hatte in einer Rede zur Auflösung des Bundestags vor Wahlbeeinflussung von außen gewarnt und dabei Musks Plattform X genannt.

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