Nur 29 Anträge für Ungarn: Deutlich weniger Menschen beantragen Asyl in der EU | ABC-Z
Nur 29 Anträge für Ungarn
Deutlich weniger Menschen beantragen Asyl in der EU
11.01.2025, 11:57 Uhr
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Die Zahl der in Europa gestellten Asylanträge sinkt im abgelaufenen Jahr auf rund eine Million. Die meisten Antragsteller fliehen nach wie vor aus bekannten Krisenregionen. Deutschland ist dabei das häufigste Ziel.
Die Zahl der Asylanträge in der EU sowie Norwegen und der Schweiz ist im vergangenen Jahr um rund zwölf Prozent gesunken. Die Asylagentur der Europäischen Union mit Sitz auf der Mittelmeerinsel Malta registrierte in den 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie in Norwegen und der Schweiz insgesamt 1,008 Millionen Asylanträge (Erstanträge), wie aus den Zahlen hervorgeht. Im Jahr 2023 waren es noch 1,14 Millionen Anträge gewesen. Die Zahlen sind noch nicht veröffentlicht.
Deutschland bleibt den Angaben zufolge das Land in der EU, in dem die meisten Asylgesuche gestellt werden – im vergangenen Jahr seien es 235.925 Anträge gewesen. Es folgen demnach Spanien, Frankreich und Italien. Schlusslicht sei Ungarn mit 29 neuen Asylanträgen im gesamten vergangenen Jahr. Die meisten Schutzsuchenden kamen nach Angaben der Asylagentur abermals aus dem Bürgerkriegsland Syrien (15 Prozent), gefolgt von Afghanistan (8,7 Prozent), Venezuela (7,3 Prozent) und der Türkei (5,5 Prozent).
Den Großteil der Erstanträge in Deutschland stellten nach Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge Menschen aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ging demnach im vergangenen Jahr ebenfalls deutlich zurück. Fast 100.000 Menschen weniger stellten einen Asylantrag als noch im Jahr zuvor – ein Rückgang um 30,2 Prozent.
Ungeachtet der teils hitzig geführten politischen Debatte zum Thema war den vom Bundesamt vorgelegten Zahlen zufolge 2024 damit das Jahr mit der nur siebthöchsten Zahl an in Deutschland gestellten Asylanträgen. Die mit Abstand meisten Anträge wurden 2016 gestellt, als 745.545 Erst- und Folgeanträge eingingen. Die hohe Zahl war unter anderem eine Folge des damals eskalierenden Bürgerkriegs in Syrien.