NRW-Kommunalwahl: Stimmungstest für die Parteien bei Kommunalwahl in NRW | ABC-Z

In Nordrhein-Westfalen sind am Sonntag rund 13,7 Millionen Bürgerinnen und Bürger zur Kommunalwahl aufgerufen. Sie entscheiden über die Zusammensetzung von
Kreistagen, Stadtparlamenten, Gemeinderäten und Regionsversammlungen. Darüber hinaus werden zahlreiche Bürgermeister und Landräte gewählt –unter anderem die Oberbürgermeister von Köln und Düsseldorf. Die Wahllokale öffnen um 8 Uhr.
Es ist der erste große Stimmungstest für die Parteien seit der Bundestagswahl im Februar und gleichzeitig die letzte große Wahl in diesem Jahr. Während sich Bundeskanzler und CDU-Chef Friedrich Merz im Vorfeld der Wahl optimistisch gab, dass die CDU ihre Siegesserie der vergangenen Jahrzehnte fortsetzen kann, drohen der SPD deutliche Verluste. Die AfD könnte dagegen als die große Gewinnerin aus der Wahl hervorgehen.
Seit 1999 bekommt die CDU bei Kommunalwahlen in NRW regelmäßig landesweit die meisten Stimmen. Bei der letzten Kommunalwahl im Jahr 2020 erzielte die Partei 34,3 Prozent der Stimmen. Es war das historisch schlechteste Ergebnis der CDU in NRW.
Schlechtes Ergebnis für SPD erwartet
Vor fünf Jahren waren die Sozialdemokraten mit 24,3 Prozent noch die zweitstärkste Partei in NRW. Umfragen deuten jedoch darauf hin, dass die Partei dieses Mal herbe Verluste erleiden wird. Besonders bitter ist für die Sozialdemokraten, die sich als Arbeiterpartei verstehen, dass das stark industriell geprägte Bundesland traditionell eine Hochburg der SPD war.
In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa für die NRW-Tageszeitungen vom Juli kam die AfD auf 14 Prozent der Stimmen. Das wäre eine fast eine Verdreifachung gegenüber dem Ergebnis von 2020, als die AfD 5,1 Prozent holte. Experten prognostizierten eine “blaue Welle” im Ruhrgebiet.
Konsequenzen für Bundespolitik
Wie stark die AfD in NRW abschneidet, dürfte auch den künftigen Kurs der
anderen Parteien beeinflussen. “Ich werde mir das morgen Abend und auch
am Montag in aller Ruhe anschauen und dann Konsequenzen im Hinblick auf
die Art, wie wir Wahlkämpfe führen, wie wir Themen behandeln und wie
wir die Auseinandersetzung mit Wettbewerbern aufnehmen, ziehen”, sagte
Bundeskanzler Merz. Er sei entschlossen, insbesondere mit der AfD “sehr
hart in der Sache um die richtigen Themen und den Kurs des Landes zu
ringen”.