Norwegisches Skisprungteam: Anzugskandal – FIS kündigt Entscheidung über Strafen an | ABC-Z

Fast fünf Monate nach dem Anzugskandal bei der Nordischen Ski-WM hat der Weltverband FIS eine zeitnahe Entscheidung über etwaige Strafen angekündigt.
Bei den Titelkämpfen in Trondheim waren die Anzüge von mehreren norwegischen Skispringern manipuliert worden. “Die FIS erwartet, dass die Entscheidung in den kommenden Tagen bekannt gegeben wird. Ob und welche Sanktionen verhängt werden, liegt im Ermessen der FIS-Ethikkommission”, teilte der Verband am Mittwoch mit.
Sperre gegen Team wieder aufgehoben
Am 8. März hatte ein heimlich aufgenommenes Video in Trondheim einen handfesten Skandal ausgelöst. Zu sehen war, wie die Sprunganzüge von Olympiasieger Marius Lindvik und Johann Andre Forfang mit Nadel und Faden manipuliert wurden. Beide Springer wurden unmittelbar nach dem WM-Wettkampf von der Großschanze, in dem Lindvik zunächst Silber gewonnen hatte, disqualifiziert. Für den Rest der Saison war das gesamte WM-Team gesperrt worden, diese Sperre wurde später aber wieder aufgehoben.
Die monatelange Untersuchung habe unter anderem “38 wichtige Zeugenbefragungen” und die Prüfung von “88 wichtigen Beweisstücken” umfasst, so die FIS. Der Abschlussbericht, der die Grundlage für die Entscheidung bildet, ob Anklage gegen Einzelpersonen oder Organisationen bei der FIS-Ethikkommission erhoben wird, liege nun aber vor.
Springer bestreiten Mitwisserschaft
Alle norwegischen Springer bestreiten, von der Manipulation gewusst zu haben, dem Trainerteam um den später entlassenen Chefcoach Magnus Brevig wurde die Hauptschuld angelastet. Sollte Lindvik die Goldmedaille von der Normalschanze aberkannt werden, würde der zweitplatzierte Andreas Wellinger den Titel erhalten.