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Norwegen-Star Ada Hegerberg bei EM – viel Drama, kein Happy End | ABC-Z

Stand: 17.07.2025 01:23 Uhr

Schon vor dem EM-Viertelfinale der Norwegerinnen gegen Italien hatte Ada Hegerberg viel Kritik abbekommen. Das K.o.-Spiel wurde für die einstige Weltfußballerin dann zur Achterbahn der Gefühle – ohne glückliches Ende.

Es lief die 60. Minute im Viertelfinal-Spiel der Norwegerinnen gegen Italien, als das Drama seinen Lauf nahm. Ada Hegerberg, zuletzt in ihrer Heimat scharf kritisiert, holte einen Elfmeter heraus und trat selbst an. Doch statt zum 1:1 zu verwandeln, schoss sie am Tor vorbei. Und das nicht zum ersten Mal bei dieser EM: Schon im Eröffnungsspiel gegen die Schweiz hatte sie vom Punkt den Kasten verfehlt.

Italien-Siegtor macht Hegerbergs Heldinnengeschichte zunichte

Doch die Weltfußballerin von 2018 ließ nicht locker und schlug sechs Minuten später zurück. Zunächst setzte sie sich im Laufduell durch, dann war sie vor der herauseilenden Torfrau Laura Giuliani handlungsschnell und erzielte den Ausgleich. Die Geschichte schien sich für Hegerberg doch noch zum Guten zu wenden. In die einer geschundenen Heldin, die am Ende als strahlende Siegerin dasteht.

“Es ist traurig, sehr traurig. Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich stolz auf die Mannschaft und unsere Leistung bin.”

Das späte Siegtor der Italienerinnen machte aber alles zunichte, Hegerberg und ihre Mitspielerinnen müssen die Heimreise antreten. “Es ist traurig, sehr traurig. Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich stolz auf die Mannschaft und unsere Leistung bin”, sagte die 30-Jährige nach dem Spiel. Im norwegischen Rundfunk NRK ergänzte sie: “Es ist eine Mischung aus Enttäuschung und Rückschritt.”

Norwegen nicht zwingend genug

Die norwegischen Experten und Expertinnen, die zuletzt kein gutes Haar an Hegerberg gelassen hatten, dürften erneut einiges zu meckern haben – allerdings am gesamten Team.

Denn die Norwegerinnen, qualitativ eigentlich besser besetzt als Italien, dominierten ihre Gegnerinnen nur nach dem Ausgleich – und selbst da ohne wirklich zwingend vor das Tor zu kommen. Das Ausscheiden war zwar tragisch, aber auch folgerichtig.

Gaupset und Kolleginnen trumpften gegen Island auf

Und so bleibt es dabei, dass das Turnier für Hegerberg eine Enttäuschung war. Nach den Partien gegen die Schweiz und Finnland hatte sie sich beim abschließenden Gruppenspiel gegen Island auf der Bank wiedergefunden. Dafür trumpfte Signe Gaupset groß auf: Die 20-Jährige war beim 4:3 an allen norwegischen Toren beteiligt. Auch ihre Kolleginnen bekamen für den Auftritt Lob.

Und so hatte Experte Erik Thorstvedt vor dem Viertelfinale gar gefordert, Hegerberg gegen Italien draußen zu lassen. “Es wird unglaublich spannend sein zu sehen, was Gemma Grainger macht. Ich bin der Meinung, dass Elisabeth Terland für Ada Hegerberg starten sollte”, sagte der Ex-Gladbacher dem “Dagbladet” und führte aus: “Ada ist Kapitänin, aber das ist egal. Du musst mit dem besten Team antreten. Sie kann auch die Kapitänin dieses Teams sein wenn sie nicht auf dem Feld ist.”

Grainger ignorierte die Hegerberg-Kritiker

Beim NRK wurde Hegerberg ebenfalls in Frage gestellt. Dort vertrat mit Carl-Erik Torp ein früherer Profi die These, dass “Nationaltrainerin Gemma Grainger im Innersten weiß, dass Norwegens beste Chance, das Viertelfinale zu gewinnen, ohne Hegerberg in der Startelf” sei. Unterstrichen wurde all das von einer Umfrage, bei der laut NRK drei Viertel der 20.000 Befragten gegen eine Startelf-Nominierung von Hegerberg votierten.

Grainger hörte nicht auf die Kritiker und stellte Hegerberg gegen Italien wieder von Beginn an auf – gemeinsam mit Gaupset in der Offensive. Ein Happy End hatte das Hickhack für Norwegen und seinen Superstar am Mittwochabend aber nicht.

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