Ballast loswerden: So lassen sich lästige Cent-Prägen ganz umsonst in Scheine umtauschen | ABC-Z

Ballast loswerden
So lassen sich lästige Cent-Münzen ganz umsonst in Scheine umtauschen
04.06.2025, 07:27 Uhr
Artikel anhören
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Geld kann man gar nicht genug haben. Doch das viele Kleingeld, das sich im Laufe der Zeit so ansammelt, nervt dann doch. Wie man seine Münzen loswird, ohne hohe Gebühren zu zahlen oder den Supermarkt um die Ecke mit Cent-Münzen zu fluten, lesen Sie hier.
Auch wenn das bargeldlose Bezahlen weiter an Beliebtheit gewinnt, lieben die Deutschen den Warenerwerb mit Scheinen und Münzen doch noch mehr. Letztere sind allerdings meist nur gefragt, wenn es sich um größere Einheiten des Kleingeldes handelt.
Und den ganzen Rest des Ersparten aus Cent-Münzen im nächsten Laden beim Bezahlen abzuladen, klappt auch nicht so ohne Weiteres. Denn Verkäufer sind nicht dazu verpflichtet, Kleingeld in unbegrenzter Höhe von ihren Kunden anzunehmen. So müssen bei einer einzelnen Zahlung nur maximal 50 Münzen entgegengenommen werden. Das gilt für Privatpersonen ebenso wie für Geschäfte, Gaststätten, Hotels oder Tankstellen. Bei deutschen Euro-Gedenkmünzen im Wert von je 10 Euro gilt auch nur ein Höchstbetrag von 200 Euro pro Zahlung. Euro-Scheine sind dagegen gesetzliche Zahlungsmittel und müssen in unbegrenzter Höhe angenommen werden. Es sei denn, der Verkäufer versichert, dass er zu wenig Wechselgeld in der Kasse hat.
Ab zur Hausbank?
Nachdem auch das geklärt ist, zu der Frage, wohin mit all dem Kleingeld, das sich im Laufe der Jahre meist in Form von Cent-Münzen fast unweigerlich im Portemonnaie, Küchenschublade, Spardose, Hosentasche oder Marmeladenglas oder sonst wo oft zu stattlichen Beträgen ansammelt.
Der naheliegendste Gedanke wäre ja, ab zur Hausbank damit und das Geld aufs eigene Konto einzahlen oder gegen den einen oder anderen Schein einzutauschen. Dort erlebt König Kunde dann aber nicht selten eine teure Überraschung. Einzelne Sparkassen kassieren für die Annahme bis zu zehn Euro, andere Geldinstitute bei einer Einzahlung von mehr als 50 oder 100 Münzen aufs eigene Girokonto um die 7,50 Euro. Die Banken begründen die happigen Gebühren im Übrigen gerne damit, dass der Umgang mit Bargeld für sie immer teurer geworden ist und der Umtausch eine Dienstleistung ist.
Der Umtausch von Nicht-Kunden-Münzen wird hingegen von vielen Banken mittlerweile ganz verweigert. Was vor allem für Kunden von Direktbanken ohne eigene Filialen zum Problem wird. Für sie und alle anderen, denen der Weg zur nächsten, rar gewordenen, eigenen Filiale zu weit ist, könnte dann der Weg an den Automaten ein Ausweg sein. Doch die US-Firma Coinstar, die in mehr als 1500 deutschen Supermärkten Münzzählautomaten aufgestellt hat, will ebenfalls Geld fürs Kleingeld. Und zwar in Form einer Gebühr in Höhe von 9,9 Prozent auf den eingeschmissenen Betrag. Macht bei 100 Euro in Münzen schon fast zehn Euro. Wer sich schon mal die Mühe gemacht hat, seinen Kleingeldschatz zu zählen, weiß, dass eine derartige Summe schnell erreicht ist.
Umtausch bei Deutscher Bundesbank umsonst
Die Lösung für alle, die Gebühren meiden möchten? Ein Besuch bei einer der zahlreichen Filialen der Deutschen Bundesbank. Denn hier kann jeder Bürger seine Euro- und Euro-Cent-Münzen in beliebiger Stückzahl kostenfrei in Banknoten eintauschen – eine Terminvereinbarung ist dazu in der Regel nicht erforderlich. Ein amtliches Ausweisdokument auf Nachfrage parat zu haben, ist hingegen empfehlenswert. Eine Übersicht, in welchen Städten wo eine Filiale zu finden ist, gibt es hier.
Übrigens: Bei der Bundesbank lassen sich auch gebührenfrei und unbefristet D-Mark-Banknoten und – Münzen umtauschen. Dabei muss aber beachtet werden, dass bei einem gewünschten Umtausch von D-Mark im Gegenwert von 1000 Euro oder mehr die Bank vorab per Telefon oder E-Mail informiert werden muss. Die Bundesbank informiert den D-Mark-Besitzer dann, welche Angaben und Unterlagen zur Bearbeitung des Antrags zusätzlich eingebracht werden müssen.
Aber auch wer sein Geld persönlich am Schalter eintauschen möchte, muss damit rechnen, über die Herkunft des Bargeldes befragt zu werden. Dies ist auch bei Beträgen von unter 1000 Euro möglich. So soll vermieden werden, dass Schwarzgeld ungestraft reingewaschen wird. Bei größeren Summen, die beispielsweise im Keller eines geerbten Hauses aufgefunden wurden, ist zu beachten, dass diese, soweit nicht bereits beim Finanzamt angemeldet, durchaus eine Steuerpflicht nach sich ziehen können.