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No-Go bei der Wohnungssuche? Münchens Vermieter führen diese Rangliste an | ABC-Z

München – Eine Wohnung zu einem bezahlbaren Preis im Großraum München zu ergattern, ist an sich schon ein äußerst schwieriges Unterfangen. Nahezu unmöglich wird es, wenn der Mietinteressent auch noch mit einem oder gar mehreren Vierbeinern vorstellig wird.

Nur acht Prozent der Vermieter erlauben Haustiere

Ausgerechnet in München, der Hochburg der „Zamperl“ ist nach einer Analyse der Immobilienplattform „ImmoScout24“ die Abneigung der Vermieter gegen Hund oder Katze in der Mietwohnung am ausgeprägtesten.

Für die Analyse hat „ImmoScout24“ die im vergangenen Januar geschalteten Mietanzeigen aus 418 deutschen Städten und Landkreisen analysiert. „Haustiere erlaubt“ war bei acht Prozent der Inserate angegeben, „Haustiere nach Vereinbarung“ bei 33 Prozent.

Beide Kategorien zusammen, also 41 Prozent, ergaben die Bewertung „haustierfreundlich“. „Tiere nicht erlaubt“ war bei bundesweit 23 Prozent der Mietwohnungsangebote ausdrücklich vermerkt.

Von den sieben größten deutschen Städten zeigte sich München mit Abstand als am wenigsten haustierfreundlich. Während in Leipzig 49 Prozent der Mietangebote wenigstens potenziell aufgeschlossen gegenüber Tieren ausfielen, waren es in der „Weltstadt mit Herz“ nur 26 Prozent (Berlin: 42 Prozent, Hamburg 29 Prozent). Offenbar haben es die Münchner Vermieter am wenigsten nötig, Zugeständnisse bei den Nebenabreden zu machen.

Was München mit Franken gemein hat

Aber auch fränkische Vermieter wollen Tiere möglichst nicht in ihrer Wohnung sehen. Die Liste der zehn „haustierunfreundlichsten“ Kreise führt Haßberge in Unterfranken an. Hier signalisierten nur 14 Prozent der Anbieter, dass sie Haustiere tolerieren.

Sehr gering ist auch in Oberfranken die Bereitschaft, Mieze und Struppi ein neues Zuhause zu geben: Nur jeweils 21 Prozent der Mietangebote wurden in den oberfränkischen Landkreisen Wunsiedel, Lichtenfels und Kronach als „haustierfreundlich“ eingestuft.

Zum Vergleich: In zwei Landkreisen in Sachsen-Anhalt fand sich Tierfreundlichkeit in 84 beziehungsweise 86 Prozent der Angebote. Überhaupt geben sich ostdeutsche Vermieter wesentlich aufgeschlossener als die in den alten Ländern.

Tierfreundlichkeit der Vermieter ist für Wohnungssuchende alles andere als ein Nebenthema. 2023 hatten etwa 45 Prozent der Haushalte mindestens ein Haustier. 15,7 Millionen Katzen lebten in 25 Prozent, Hunde (10,5 Millionen) in 21 Prozent der Haushalte.

Was ist mit Hamstern und Fischen? 

Ein „Familienmitglied“ wegen eines Umzugs abzugeben, kommt für die meisten Halter nicht infrage. Immerhin: Die Haltung von Kleintieren wie Fischen oder Hamster kann vom Vermieter nicht untersagt werden. Auch ein im Mietvertrag festgelegtes generelles Verbot der Tierhaltung ist rechtsunwirksam. Ein „Erlaubnisvorbehalt“ hingegen gibt dem Vermieter das Recht, eine Tierhaltung abzulehnen, jedoch nur aus sachlichen Gründen. Die Angst um den Laminatboden reicht nicht aus.

Die Rechtsprechung zugunsten der Tierfreunde hilft freilich dann nicht, wenn der um Wände und Böden besorgte Vermieter beim Eingehen eines Mietverhältnisses zwischen Bewerbern mit und ohne Tier wählen kann.

Mietinteressenten können laut „ImmoScout24“ ihre Chancen erhöhen, wenn sie gleich beim ersten Kontakt das Haustier offen ansprechen. Gut erzogene Hunde und süße Kätzchen können bei einem Ortstermin auch so manchen hart gesottenen Vermieter überzeugen.

Ganz schlechte Ideen

Manchmal hilft es auch, wenn sich Interessenten die ordnungsgemäße Tierhaltung vom früheren Vermieter bescheinigen lassen können.

Eine ganz schlechte Idee ist es, beispielsweise einen Schäferhund in einer Umzugskiste entgegen einem ausdrücklichen Vorbehalt in die neue Wohnung zu schmuggeln. In diesem Fall kann der Vermieter die Haltung des Tieres untersagen und im Extremfall nach einer Abmahnung sogar eine Kündigung aussprechen.

Was Vermieter an Vierbeinern und geschuppten oder gefiederten Freunden mehr oder weniger akzeptieren, hat die Immobilienplattform in einer Umfrage ermittelt.

Demnach sind Hunde und Katzen bei 37 Prozent aller Vermietenden grundsätzlich willkommen. Exotische Tiere wie Echsen, Schlangen und Spinnen werden von neun Prozent der Vermieter akzeptiert. Noch größer sind die Vorbehalte gegenüber Papageien, Frettchen und Ratten, die nur sieben Prozent der Wohnungseigentümer in ihren vier Wänden sehen möchten.

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