Nippon Steel und US Steel: Stahlkonzerne wehren sich gegen Biden-Veto | ABC-Z
“Illegale Einmischung”
Stahlkonzerne wehren sich gegen Bidens Veto
06.01.2025, 18:19 Uhr
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Das Veto von US-Präsident Biden verhindert, dass Nippon Steel seinen Konkurrenten US Steel übernehmen kann. Die beiden Stahlkonzerne wollen es dabei aber nicht belassen: Gegen das Nein wollen sie juristisch vorgehen.
Die Stahlkonzerne US Steel und Nippon Steel gehen vor Gericht gegen das von der US-Regierung verhängte Verbot zur Übernahme des US-Konzerns durch den japanischen Konkurrenten vor. In einer Erklärung gaben die beiden Unternehmen die Einreichung zweier Klagen bekannt, um “die andauernde illegale Einmischung in die Übernahme von US Steel durch Nippon Steel zu beheben”.
Zugleich warfen sie dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden vor, das Geschäft “aus rein politischen Gründen” zu blockieren. Biden hatte am Freitag zur Begründung für sein Nein erklärt, die Übernahme von US Steel “würde einen der größten Stahlproduzenten Amerikas unter ausländische Kontrolle bringen und ein Risiko für unsere nationale Sicherheit und unsere kritischen Lieferketten darstellen”.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, betonte, die Entscheidung sei nicht gegen Japan gerichtet. Japan ist der größte ausländische Investor in den USA. Biden übergibt am 20. Januar die Amtsgeschäfte an den Republikaner Donald Trump. Auch der hatte bereits angekündigt, die Übernahme verhindern zu wollen.
Nippon Steel hatte vor gut einem Jahr mitgeteilt, den US-Konzern für 14,9 Milliarden US-Dollar (13,4 Milliarden Euro) übernehmen zu wollen. Die Führungen beider Konzerne argumentierten, die Übernahme sei “der bei weitem beste Weg, um sicherzustellen”, dass US Steel auch in Zukunft erfolgreich sein werde. Die Gewerkschaft der Metallarbeiter in den USA wandte sich gegen die Übernahme und warnte vor einem Abbau von Arbeitsplätzen.
Zuletzt hatte auch Japans Regierungschef Shigeru Ishiba von der scheidenden US-Regierung eine Erklärung für ihr Nein gefordert. “Sie müssen ganz klar erklären, warum es da nationale Sicherheitsbedenken gibt, ansonsten wird jede weitere Diskussion nichts bringen.” Ishiba drohte zugleich, viele japanische Unternehmen würden nun Investitionen in den USA überdenken.