Nimmt Till Lindemann hier Abschied von Rammstein? | ABC-Z
Von Mark Pittelkau
An wen sind diese emotionalen Worte gerichtet? Rammstein-Sänger Till Lindemann (61) hat auf seinem Instagram-Account unter dem Titel „Jegliches hat seine Zeit“ ein mehrdeutiges Gedicht veröffentlicht – nur zwei Tage nach dem Abschieds-Posting seiner Band zum Tournee-Abschluss.
Lindemann gibt mit seinem poetischen Text offenbar tiefe Einblicke in sein Seelenleben. Er schreibt davon, sich „noch nie so einsam mich gefühlt“ zu haben und dass es immer „weiter ins Verderben“ geht, wenn das „Leben in Scherben“ liegt.
Lindemanns Worte sind bitter, aber er scheint sich auch nach etwas Neuem zu sehnen.
Am 31. Juli endete die fünfjährige Rammstein-Tournee nach 135 Konzerten. Die Band verabschiedete sich vorerst auf Instagram: „Diese Stadiontour ist am Ende angelangt. Rammstein ist es nicht. Der Weg geht weiter – AUF WIEDERSEHEN!!!“
Gedicht löst wilde Spekulationen über Rammstein aus
Doch Lindemanns Worte klingen dem eher entgegengesetzt. Er schreibt: „Besser später als zu spät, wenn es leider nicht mehr geht, man sollte Hut und Mantel greifen, in die weite Welt ausschweifen, neue Aussicht, weg vom Alten, nach neuen Ufern Ausschau halten.“
In Fankreisen löst das Gedicht schon wilde Spekulationen aus, ob Lindemanns Worte sein Abgesang auf Rammstein sind. Fakt ist, dass sich der Sänger in nächster Zeit hauptsächlich auf sein Solo-Projekt konzentrieren will. Wann und ob Rammstein wieder neue Projekte in Angriff nehmen werden, steht noch in den Sternen.
Im vergangenen Jahr war Lindemann mit Vorwürfen von Frauen konfrontiert worden, die ihn in Zusammenhang mit Misshandlungen und sexuellen Übergriffen im Umfeld von Rammstein-Konzerten brachten. Der Sänger bestritt die Vorwürfe vehement. Die Staatsanwaltschaft bescheinigte ihm, keine strafbaren Handlungen begangen zu haben.
Doch Lindemann sollen die Vorwürfe seelisch tief getroffen haben. In seinem Gedicht schreibt er: „Beschmiert mit Schuld, verblasst in Sühne, brauch neue Farben, neue Bühnen, um Verständnis bitt ich nicht, brauch auch kein anderes Gericht, das Urteil stand schon fest am Tag, bevor man mich zur Nacht befragt.“
Die letzten Worte seines Gedichtes klingen dann wieder hoffnungsvoll und versöhnlich: „Asche ist der beste Boden, hoffnungsvoll aus ihr zu steigen, voller Dank mich hier verneigen, so fällt es gar nicht leicht zu gehen, die Zeit mit Euch war wirklich schön.“