Nichts ahnend ins Netz gestellt: Das letzte Video von Jan Zimmermann | ABC-Z

Die Polizei bestätigte am Montag den Tod von Creator Jan Zimmermann – nur wenige Stunden später meldet sich seine Familie zu Wort: “Leider wurde uns als Angehörigen die Möglichkeit genommen, uns während der Trauer zu äußern. Jan ist sehr plötzlich und unerwartet am 18. November an einem epileptischen Anfall verstorben. (…) Sein Humor, seine Ehrlichkeit und sein großes Herz waren Geschenke, die er mit allen geteilt hat. (…) Für immer geliebt, für immer unvergessen, wir lassen dich gehen, aber niemals los.”
Leblos in Wohnung: Familie nennt Todesursache
Die deutsche YouTube-Szene trauert um Jan Zimmermann. Der Mitbegründer des Kanals “Gewitter im Kopf” wurde im Alter von 27 Jahren leblos in seiner Wohnung aufgefunden. Hinweise auf Fremdverschulden gebe es nicht, so die Beamten.
Nur einen Tag vor seinem Tod: Jan veröffentlicht noch ein Video
Besonders tragisch: Nur wenige Stunden vor seinem Tod wirkte Jan lebensfroh wie immer. Gemeinsam mit seinem langjährigen Freund und Kanalpartner Tim Lehmann lud er noch ein humorvolles Video auf Instagram hoch. Darin thematisieren die beiden eine lustige, alltägliche Situation. Nichts, wirklich gar nichts, deutet darauf hin, dass Jan Zimmermann wenige Stunden später nicht mehr leben würde.
“Gewitter im Kopf”-Duo: Jan Zimmermann lacht mit Tim Lehmann
Der Clip zeigt Jan und Tim in typisch ironischer “Gewitter im Kopf”-Manier. “Wenn du deinem besten Freund eine Story erzählst und zu dem Teil kommst, wo du seinen Rat ignoriert hast”, schreiben sie dazu. Während Tim erzählt, beugt sich Jan mit kritischem Blick vor, damit Tim aufhört zu sprechen. Ein spontaner Comedy-Moment, wie ihn die Fans an dem Duo liebten. Unter dem Video sammeln sich inzwischen Tausende Beileidsbekundungen. Darunter auch von MontanaBlack, Marc Eggers, Selfie-Sandra oder Marco Strecker.
Der Schock sitzt tief – bei Fans, Kolleginnen und Kollegen, und vor allem bei Familie und Freunden. Vieles bleibt unbegreiflich: Wie jemand, der am Vortag noch lacht und Witze macht, so plötzlich aus dem Leben gerissen werden kann.
Tod infolge eines epileptischen Anfalls? Das lässt aufhorchen, denn Epilepsie zählt zu den häufigsten chronisch-neurologischen Krankheiten: Nach Angaben der Deutschen Hirnstiftung haben allein in Deutschland schätzungsweise 640.000 Menschen Epilepsie.
Was ist ein epileptischer Anfall?
Bei einem epileptischen Anfall ist das Gehirn – oder einzelne seiner Bereiche – überaktiv. Zu viele Nervenzellen entladen sich gleichzeitig. Es kann zu starken Verkrampfungen, Ohnmacht und schweren Bewusstseinsstörungen kommen.
Wann sind epileptische Anfälle gefährlich?
Sie kommen oft aus heiterem Himmel: Die Folge können Verletzungen sein, wenn Betroffene beispielsweise auf einer Treppe stürzen oder sich an einem Tisch anschlagen. Und in bestimmten Situationen, beim Klettern, Autofahren und Schwimmen zum Beispiel, kann eine Ohnmacht sehr gefährlich sein.
Es gibt auch plötzliche, unerwartete Todesfälle bei Epilepsiepatienten, in der Medizin SUDEP genannt (englisch: sudden unexpected death in epilepsy). “Das ist eine seltene, aber gefürchtete Komplikation, wo man nicht genau weiß, was da passiert”, sagt Uwe Meier, der Vorsitzende des Berufsverbands Deutscher Neurologen. Es könne mit Atemstörungen einhergehen oder mit Herzrhythmusstörungen, die plötzlich zum Tod führen.
“Pro Jahr kommt es bei einem von 4.500 Kindern mit Epilepsie zu einem solchen Todesfall”, schreibt das Epilepsiezentrum der Uniklinik Freiburg auf seiner Website. Bei erwachsenen Epilepsiepatienten liege das Risiko bei “1-10/1000”. In den meisten Fällen versterben Patienten demnach im Schlaf.
Ob es sich beim Tod von Jan Zimmermann um einen Fall von SUDEP handelt, ist nicht bekannt.



















