“Nicht klar, ob er wiederkommen wird”: Seltenes Himmelsphänomen über München zu sehen | ABC-Z
München – Seit dem 13. Oktober ist der Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS mit bloßem Auge am Himmel zu sehen. AZ-Leser Jakob Plag entdeckte ihn am Montag in München über dem Olympiapark und schoss ein beeindruckendes Foto.
Einzigartiger Komet über dem Olympiapark
“Mein erstes Ziel war der Olympiaberg und die damit verbundene gute Rundumsicht. Da ich davon ausging, dass der Komet deutlich niedriger am Horizont stehen würde, habe ich den höher gelegenen Punkt als erstes besucht”, sagt Jakob Plag, der den Kometen fotografiert hat, in der AZ.
Nachdem er ein Foto geschossen hatte, auf dem nur der Komet zu sehen war, wollte Plag auch gerne die Architektur des Parks mit einfangen, “was sich aufgrund der Richtung als schwierig herausstellte”. “Am Ende hat es trotzdem geklappt!”, sagt der Fotograf der AZ.
Hohe Lichtverschmutzung: “München nicht ideal”
Für eine Großstadt sei die Sicht auf den Kometen gegen 19 Uhr, nachdem sich die Wolken aufgelöst hatten, optimal gewesen. Das Foto habe er kurz nach 20 Uhr aufgenommen. Generell sei München wegen der hohen Lichtverschmutzung nicht ideal, um den Kometen zu sichten, so Bernhard Buchner, Leiter der Volkssternwarte in München.
“Wichtig ist eine freie Horizontsicht nach Westen-Südwesten”, so Buchner in der AZ. “Je dunkler der Beobachtungsstandort, desto besser kann man ihn sehen.” Mit freiem Auge wird der Komet bis zum 25. Oktober zu sehen sein.
Komet über München: “Kam der Erde am nächsten”
Er sei kürzlich an der Sonne vorbeigezogen und werde immer stärker aufgeheizt, was dazu führe, dass das Wassereis erwärmt wird und sublimiert. Dadurch bekomme der Komet “eine Koma und Schweif aus Wasserdampf um Partikeln”, einen sogenannten Staubschweif, erklärt Buchner.
Seit Ende September entferne sich der Komet immer weiter von der Sonne und kam dabei der Erde am 12. Oktober am nächsten. “Seitdem entfernt er sich von Sonne und Erde und wird langsam immer schwächer und kleiner am Himmel”, so Buchner.
Tsuchinshan-ATLAS-Komet: “Nicht klar, ob er wieder kommen wird”
So nahe und helle Kometen seien relativ selten. Der Letzte, der ähnlich gut am Himmel zu sehen war, sei 2020 der Komet C/2020 F3 (NEOWISE) gewesen. “Also alle paar Jahre gibt es einen schönen Kometen”, so Buchner. Der Tsuchinshan-ATLAS Komet sei derzeit als nicht-periodischer Komet eingestuft, “da nicht klar ist, ob er nach hunderten Jahren wieder kommen wird”.