“Nicht in alles investieren”: Großer Pensionsfonds verkauft alle Tesla-Aktien | ABC-Z
“Nicht in alles investieren”
Großer Pensionsfonds verkauft alle Tesla-Aktien
13.01.2025, 16:39 Uhr
Der niederländische Pensionsfonds ABP hat seine 2,8 Millionen Tesla-Aktien veräußert. Grund dafür ist vor allem das milliardenschwere Vergütungspaket von Tesla-Chef Elon Musk. Außerdem gebe es Bedenken hinsichtlich der Arbeitsbedingungen.
Der niederländische Stichting Pensioenfonds ABP, einer der größten Pensionsfonds Europas, hat sämtliche Tesla-Aktien im Wert von 585 Millionen US-Dollar verkauft. Begründet wurde dies mit dem exorbitanten Gehaltspaket für Tesla-Chef Elon Musk, das aufgrund des Kursanstiegs von 2,6 auf 56 Milliarden Dollar angewachsen ist. ABP hatte deshalb bereits im Juni gegen das Paket gestimmt, wurde allerdings von den weiteren Aktionären überstimmt. Deshalb zog der Fonds nun im dritten Quartal Konsequenzen und verkaufte seine Anteile. Die Transaktion wurde durch einen Bericht der niederländischen Zeitung “Het Financieele Dagblad” erst jetzt publik.
Die Veräußerung sei nicht politisch motiviert, erklärte ein ABP-Sprecher der niederländischen Zeitung “NL Times”. “Wir können und müssen nicht in alles investieren”, heißt es. Musk hat den designierten US-Präsidenten Donald Trump im US-Wahlkampf massiv unterstützt und wird Co-Leiter des Department of Government Efficiency – eine Kommission, die staatliche Eingriffe sukzessive zurückbauen soll.
ABP war nach eigenen Angaben mit dem Vergütungspaket für Musk nicht einverstanden. Außerdem habe es Bedenken hinsichtlich der Arbeitsbedingungen bei Tesla gegeben, der Fonds konkretisierte das allerdings nicht näher. Das Vergütungspaket für Musk war bereits mehrfach Teil juristischer Verfahren. 2018 stimmten der Vorstand und Aktionäre für ein stark leistungsabhängiges Paket, das Elon Musk Aktienoptionen bei bestimmten Zielen gewährte.
Ein Anleger klagte allerdings noch im selben Jahr gegen das Vergütungspaket, da Musk, so die vereinfachte Meinung des Klägers, kein reales Gegengewicht im Tesla-Vorstand habe. Musk könne dort letztlich durchregieren. Anfang 2024 entschied ein Richter im US-Bundesstaat Delaware, dass dem Tesla-Chef eine Vergütung in dieser Höhe nicht zustehe, und gab damit dem Aktionär recht.
Tesla führte deshalb im Juni 2024 eine zweite Abstimmung durch, bei der die Aktionäre dem Paket erneut zustimmten. ABP allerdings stimmte dagegen und bezeichnete die Vergütung als “umstritten und außergewöhnlich hoch”. Im dritten Quartal stieß ABP daher seine 2,8 Millionen Anteile ab.