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News zu Nahost: Luftwaffe holt 64 Deutsche aus Israel zurück – Politik | ABC-Z

Treffen der Europäer mit Iran in Genf beendet – Wadephul hält weitere Gespräche für sinnvoll

Nach einem dreistündigen Gespräch traten die Außenminister in Genf vor die Presse. Johann Wadephul sprach von „ernsthaften Gesprächen“, die er und seine britischen und französischen Kollegen mit dem iranischen Ressortchef Abbas Araghchi geführt hätten. Es sei der Eindruck entstanden, so Wadephul, „dass die iranische Seite grundsätzlich bereit ist, über alle Fragen weiter zu sprechen“. 

Araghchi selbst äußerte sich ähnlich positiv: Sein Land sei bereit, weiter auf Diplomatie zu setzen. Ein erneutes Treffen in naher Zukunft sei möglich. Die Diskussionen seien ernsthaft und von Respekt geprägt gewesen.

Ob nun konkrete diplomatische Kanäle entstehen, bleibt vorerst offen. Während US-Präsident Trump sich selbst eine Frist von zwei Wochen gesetzt hat, um über ein mögliches militärisches Eingreifen zu entscheiden, bleibt Europas Spielraum begrenzt – doch der Versuch, den Dialog nicht völlig abreißen zu lassen, könnte sich in einer zunehmend unübersichtlichen Lage als wichtiger Anker erweisen.

Wadephul erhielt für seine diplomatischen Bemühungen Rückendeckung von Bundeskanzler Friedrich Merz, der am Tag vor den Verhandlungen auf der Plattform X erklärte, er unterstütze „die intensiven Bemühungen, die Bundesaußenminister Johann Wadephul und seine Amtskollegen aus Frankreich und Großbritannien gegenüber dem Iran unternehmen“. Damit wollte der Kanzler offenbar dem Eindruck entgegenwirken, es gebe einen Dissens zwischen ihm und seinem Außenminister in der Haltung zum Nahostkrieg. Stattdessen hob er mit seiner Nachricht die gemeinsamen Anstrengungen hervor.

Auch aus der Koalition erhält der Außenminister Unterstützung. Der außenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Adis Ahmetovic, begrüßte „ausdrücklich die Verhandlungsbereitschaft des Außenministers Wadephul in Genf“ und betonte: „Oberstes Ziel muss weiterhin für uns, Deutschland und die EU sein, dass dieser Israel-Iran-Krieg zügig beendet wird“, sagte er der Süddeutschen Zeitung. Das Risiko einer weiteren unkontrollierten Eskalation sei „sehr groß“, sagte er. Zugleich forderte Ahmetovic ein „rhetorisches Abrüsten“. Es gehe nun darum, Diplomatie, Völkerrecht und die Glaubwürdigkeit der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik wieder zu lösungsfähiger Stärke zu führen.

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