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News zu Nahost: Israel steht laut USA hinter Plan für Waffenruhe in Gaza – Politik | ABC-Z

UN-Organisation meldet Tote und Verletzte bei Ansturm auf Lebensmittellager in Gaza

Die Notlage im Gazastreifen spitzt sich weiter zu. Bei einem tumultartigen Sturm auf ein großes Lagerhaus des Welternährungsprogramms im Zentrum des abgeriegelten Küstengebiets kamen nach Angaben der UN-Organisation mindestens zwei Menschen ums Leben, viele weitere seien verletzt worden. „Horden hungriger Menschen“ seien in das Lagerhaus eingedrungen, um an „zur Verteilung bereitgestellte Lebensmittel“ zu gelangen, hieß es in einer Mitteilung auf X. Augenzeugen berichteten, am Haupttor des Lagerhauses sei es zu großem Gedränge gekommen. Es gab zudem Berichte darüber, dass einige Menschen Teile der Metallwände eingerissen hätten, um sich Zugang zu verschaffen. Auf Videos in den sozialen Medien war zu sehen, wie zahlreiche Menschen unter lautem Geschrei das Lagerhaus stürmen und plündern. Aus medizinischen Kreisen im Al-Aksa-Krankenhaus in Deir al-Balah hieß es, zwei Menschen seien erdrückt, zwei weitere durch Schüsse getötet worden.

Angesichts der monatelangen Blockade von Hilfsgütern durch Israel, die erst zuletzt gelockert wurde, sind viele Menschen in dem Küstenstreifen in einer verzweifelten Lage – es fehlt an Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Medikamenten und vielen anderen Dingen des täglichen Bedarfs. Bereits in den vergangenen Tagen gab es Berichte über einen Sturm auf ein Verteilzentrum, das von der umstrittenen Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) betrieben wird. Diese Stiftung soll nach dem Willen der israelischen Regierung künftig für die Verteilung von Hilfsgütern zuständig sein. Hilfsorganisationen der UN und anderer internationaler Initiativen sollen so umgangen werden.

Das UN-Nothilfebüro übte scharfe Kritik daran und sprach von einem „militarisierten Verteilungssystem“, das den Bedürfnissen der Menschen nicht gerecht werde. Hilfe dürfe „nicht als Waffe eingesetzt werden“. Israels UN-Botschafter Danny Danon warf den UN wiederum „Erpressung und Drohungen“ gegen humanitäre Organisationen vor, die mit der GHF zusammenarbeiteten. „Das ist mafiaähnliches Verhalten und ein eklatanter Verstoß gegen die Grundprinzipien der UN“, schrieb Danon auf X. Die Stiftung wies Berichte über Chaos an den von ihr eingerichteten Verteilzentren in Gaza zurück. An keinem Standort der GHF habe es Todesfälle gegeben. „Berichte, die anderes behaupten, stammen von der Hamas und sind falsch“, schrieb die GHF. 

Israels Führung wirft der Hamas vor, Hilfslieferungen zu verkaufen, um mit dem Geld Waffen und Kämpfer zu bezahlen. Das wird auch als Grund für die neue Verteilstrategie angeführt. UN-Vertreter sagen dagegen, Israel habe keine Beweise für die Vorwürfe vorgelegt. An den zwei bisher eröffneten Verteilungszentren seien bislang knapp 15 000 Lebensmittelpakete verteilt worden, teilte die GHF mit. Die Ausgabe der Pakete solle an diesem Donnerstag weitergehen und auf vier Standorte ausgeweitet werden. In den kommenden Wochen sei zudem der Aufbau weiterer Verteilungszentren geplant. 

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