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News zu Israel und Gaza: Hamas droht mit Tötung von Geiseln bei Befreiungsversuchen – Politik | ABC-Z

Nach dem Fund von sechs ermordeten Geiseln hat der israelische Verteidigungsminister Joav Galant eine sofortige Sitzung des Sicherheitskabinetts gefordert. Das Kabinett müsse die Entscheidung, an der Kontrolle über die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten festzuhalten, rückgängig machen, schrieb Galant bei X. Die verhindert offenbar aus seiner Sicht eine Waffenruhe. „Für die Geiseln, die kaltblütig ermordet wurden, kommt es zu spät“, schrieb Galant. „Wir müssen die Geiseln, die noch in der Hamas-Gefangenschaft sind, nach Hause bringen.“ Er betonte, Israel werde „mit allen Anführern und Mördern der Hamas die Rechnung begleichen, bis zum letzten von ihnen“.  

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warf der islamistischen Hamas vor, Bemühungen um eine Waffenruhe systematisch zu torpedieren. „Wer Geiseln ermordet, will keinen Deal“, sagte Netanjahu in einer Videobotschaft.

Oppositionsführer Jair Lapid rief zu einem Streik auf. Dies solle den Druck auf die Regierung erhöhen, ein Abkommen zur Freilassung der verbliebenen Geiseln zu erzielen.

In dem von Galant angesprochenen Beschluss vom Freitag geht es darum, israelische Truppen am sogenannten Philadelphi-Korridor im Süden des Gazastreifens zu belassen. Die Forderung Israels nach einer dauerhaften Kontrolle des etwa 14 Kilometer langen Streifens ist einer der Hauptstreitpunkte bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe mit der Hamas. Unter dem Korridor verlaufen Israel zufolge etliche Tunnel der Terroristen. Netanjahu pocht auf eine Kontrolle, um Waffenschmuggel nach Gaza zu unterbinden. Ägypten bestreitet die Existenz unterirdischer Schmuggelrouten.

Auf der Kabinettssitzung hatte Galant Medienberichten zufolge dem Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vorgeworfen, er stelle die Stationierung von Soldaten an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten über eine Befreiung israelischer Geiseln. Er könne genauso gut „entscheiden, alle Geiseln zu töten“, soll Galant unter anderem gesagt haben.  

Die israelische Regierung sei nicht willens, eine Vereinbarung über eine Waffenruhe abzuschließen, sagt der Hamas-Vertreter Issat al-Rischk. 

Angehörige der Geiseln haben Netanjahu aufgerufen, vor das Volk zu treten und Verantwortung zu übernehmen. Die jüngste Ermordung von Geiseln sei „ein direktes Ergebnis von Netanjahus Manipulation an dem Geiselabkommen“ und der Erhöhung des militärischen Drucks, heißt es in einer Erklärung des „Forums der Geisel- und Vermisstenfamilien“.

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