New York: Cafés schaffen Trinkgeld ab und setzen stattdessen auf höhere Preise | ABC-Z
Mehrere Cafés in New York schaffen Trinkgeld ab. Stattdessen zahlen sie ihren Mitarbeitern einen Mindestlohn.
In mehreren Cafés in Brooklyn (New York) wird das Trinkgeld abgeschafft. Stattdessen sind die Preise für Getränke gestiegen. Laut “New York Post” begrüßen viele Kunden die Änderung.
Die “New York Post” berichte von einem kürzlich eröffneten Café in Brooklyn, das sich bewusst gegen die Abgabe von Trinkgeld entschieden hat. Die Preise auf der Speisekarte des Three Legged Cat Cafés seien so kalkuliert, dass diese bereits Steuern und Trinkgelder enthielten. Dadurch sind diese zum Teil nun etwas höher, als in Cafés, die weiter auf Trinkgeld setzen.
Von der Kundschaft wird dieses Konzept gut angekommen. “Ich muss nicht mehr überlegen, wie viel ich geben soll”, erklärt ein Stammgast des Cafés.
Abschaffung von Trinkgeld bringt Angestellten Gewissheit über Einkommen
Taylor Siok, Inhaber des Passionfruit Cafés, sieht in der Abschaffung des Trinkgelds auch einen Vorteil für Angestellte, da diese so eine größere Gewissheit über ihre monatlichen Einnahmen hätten. Er zahlt seinen Mitarbeitern nun einen Stundenlohn von über 20 Dollar (etwa 18 Euro) und bietet bezahlten Urlaub an.
Die “New York Post” berichtet weiter, dass diese Praxis für Cafés machbarer ist als für Restaurants, die in der Vergangenheit mit gemischtem Erfolg versucht haben, Trinkgelder abzuschaffen.
Oktoberfest: Klofrau beklagt drastischen Rückgang an Trinkgeld
Auch auf dem Oktoberfest in München sorgt das Thema Trinkgeld für Diskussionen. Eine Toilettenreinigungskraft berichtet gegenüber FOCUS online von einem erheblichen Rückgang der Trinkgeld-Einnahmen. Laut ihrer Schätzung sind diese um etwa 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Sie führt dies auf die hohen Bierpreise von 15 Euro pro Maß zurück, weshalb die Besucher weniger Geld übrig haben oder nicht bereit sind, Trinkgeld zu geben.
Besonders Amerikaner und Italiener würden kaum Trinkgeld hinterlassen, während ältere deutsche Besucher ab 50 Jahren am großzügigsten seien. Trotz der Inflation empfiehlt eine Knigge-Expertin weiterhin, Trinkgeld zu geben. In öffentlichen Toiletten ist die Trinkgeldabgabe freiwillig, es sei denn, die Nutzung ist als kostenpflichtig gekennzeichnet.