Berlin

Neues Not-Quartier für Obdachlose am Görlitzer Park | ABC-Z

Von Björn Trautwein

Entlastung rund um den Görli: An der Ohlauer Straße öffnet die Notübernachtung des Johanniter-Hilfsdienstes ab sofort das ganze Jahr über. In der früheren Gerhart-Hauptmann-Schule kommen bis zu 88 Obdachlose und Suchtkranke unter.

Am Abend ein warmes Essen und eine Dusche, am Morgen ein Frühstück und vor allem ein Bett als Schutz in der Nacht. Das Not-Quartier der Johanniter bietet obdachlosen Menschen jetzt immer von 20 bis 8 Uhr einen Platz in einem der Sieben-Bett-Zimmer. Die Kosten in Höhe von 1,1 Millionen Euro in diesem und 1,6 Millionen Euro im kommenden Jahr übernimmt das Land Berlin.

Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (48, SPD) und Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (39, Grüne) eröffneten die „Ohlauer 365“. Nur wenige Meter vom Görlitzer Park entfernt liegt der Schwerpunkt der Einrichtung auf der Versorgung suchtkranker Obdachloser, die von der Straße geholt werden sollen. Zweimal in der Woche sind dafür ehrenamtlich Ärzte der Johanniter im Haus, Mitarbeiter des Projekts „Fixpunkt“ beraten Drogensüchtige.

Bezirksstadtrat Oliver Nöll (57, Linke): „Gerade im Bereich um den Görlitzer Park ist das ein wichtiger Meilenstein, sowohl für die Wohnungslosen als auch für die Anwohnenden, die hierdurch hoffentlich eine Entlastung erfahren.“

Betrieben wird die Einrichtung von Haupt- und Ehrenamtlichen des Johanniter-Hilfsdienstes Foto: Ralf Günther

Die Finanzierung drohte in der Endphase der Haushaltsberatungen im Abgeordnetenhaus zu scheitern, bis der Bezirk Alarm schlug. Sozialsenatorin Kiziltepe: „In dieser Unterkunft bekommen die Menschen die nötige Unterstützung und professionelle Beratung, die sie brauchen, um ihre Lebenssituation zu verbessern.“

Betrieben wird die Einrichtung von Haupt- und Ehrenamtlichen des Johanniter-Hilfsdienstes. Regionalvorstand Björn Teuteberg: „Als christliche Hilfsorganisation engagiert sich die Johanniter-Unfall-Hilfe in diesem wichtigen Berliner Projekt aus voller Überzeugung. Gemäß unserem Motto ‚Aus Liebe zum Leben‘ sind wir da, wo Menschen auf Hilfe angewiesen sind.“

Ob das Projekt die Gegend rund um den berüchtigten Drogen-Park tatsächlich entlasten kann, muss sich jetzt zeigen. Ein Bild davon will sich demnächst auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (51, CDU) bei einem Besuch machen.

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