Neues aus Pompeji: Untergang fast live | ABC-Z
Eine Doku auf Arte ist bei Entdeckungen in Pompeji ganz nah dran. Die Archäolog:innen sind hochspezialisiert – und werden immer wieder überrascht.
Im Jahr 79 n. Ch. wurde Pompeji nach einem Vulkanausbruch unter einer meterhohen Decke aus Vulkanasche und Bimsstein verschüttet. Erst im 18. Jahrhundert begannen Ausgrabungen, die bis heute andauern.
Ein Jahr lang hat ein Filmteam eine Gruppe von Archäolog:innen dabei begleitet, wie sie einen Häuserblock freilegen. Sie machen spektakuläre Entdeckungen: Skelette von Sklavinnen, die in einer Bäckerei schufteten, ein Wandfresko mit einer antiken Pizza, Kohlezeichnungen von Gladiatorenkämpfen. Wie ein Puzzle setzen die Wissenschaftler:innen die Besitzverhältnisse und Lebensumstände zusammen; durch filmische Animation originaler Wandgemälde aus Pompeji werden sie lebendig.
Die dreiteilige BBC-Produktion liefert Panorama- wie Nahaufnahmen, ist dicht an den Wissenschaftler:innen dran oder zeigt aus der Totalen die Stadtanlage oder den Krater des Vesuvs.
Das ist manchmal etwas wuchtig, aber der Spannungsbogen wird gehalten. Wann ist man schon mal dabei, wenn eine Anthropologin einen Knochenfund macht? Ihre Arbeit gleiche der eines Forensikers, erzählt Valeria Amoretti, sie versuche herauszufinden, wann und wie jemand gestorben sei. Sie zählt die Brüche eines vermutlich weiblichen Beckens. „Dass hier der Moment des Todes konserviert wird“, sagt sie, „ist etwas, woran selbst ich mich nicht gewöhnt habe.“
drei Folgen in der Arte-Mediathek.
Kein Entkommen
Die Mitglieder des Grabungsteams werden bei ihrer Arbeit beobachtet, nicht individuell vorgestellt. Man erfährt, dass es Experten für römische Bäckereien oder antike Vulkane gibt und einen Historiker aus Miami, der wissen möchte, ob Menschen aus Pompeji entkommen konnten.
Parallel zur Rekonstruktion des Gebäudekomplexes werden die letzten Stunden Pompejis erzählt: vom Ausbruch des Vesuvs mit seinem Basaltkieselregen, der Menschen in den Häusern Schutz suchen ließ, statt aus der Stadt zu fliehen, bevor eine Glutlawine die Überlebenden unter sich begrub. „Wir sind die ersten, die hier seit dem Ausbruch graben“, sagt ein Archäologe mit Respekt.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei?
Jetzt unterstützen