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Neues aus der Münchner Gastro-Szene – München | ABC-Z

Jürgen Wolfsgruber will zurück zu seinen Wurzeln. Im Sparkling Bistro, das er vor nunmehr zehn Jahren in der Amalienpassage eröffnet hat, hat er deshalb in den vergangenen Wochen einiges verändert. Das geht mit den Wänden los, die jetzt teilweise mit österreichischem Zirbenholz verkleidet sind, hinter dem sich Schafwolle verbirgt. Das ist nicht nur gut für die Akustik, es absorbiert auch Gerüche. Vor allem aber sorgt es für die Gemütlichkeit, von der der Sternekoch sich wieder mehr wünscht.

Neu ist aber nicht nur der Gastraum, Wolfsgruber, der noch das Tschecherl gegenüber und das Obers in Gern betreibt, hat auch in der Küche des Sparkling Bistros mehr Platz geschaffen. Und das hat einen Grund: Er will seinen Gästen in Zukunft nicht mehr nur sein Menü für 190 Euro servieren können, sondern auch „Bistro Klassiker“ wie die „Herrenschnitte“. Dahinter verbirgt sich ein Tatar vom Tiroler Ochsen auf Rösti und Crème fraîche, wenn man es sich besonders gut gehen lassen will noch mit Kaviar obendrauf (ab 32 Euro). Dazu vielleicht ein Flascherl Wein oder zwei? Mehr braucht es, geht es nach Wolfsgruber, eigentlich nicht für einen guten Abend.

Ganz neu ist das Konzept nicht, man konnte im Sparkling Bistro schon immer auch à la carte bestellen. Das wussten aber nur die wenigsten – und genau das will Wolfsgruber nun ändern. Damit will er mehr Menschen den Zugang zur Sterneküche ermöglichen. Es dürfe nicht sein, dass das rote Michelin-Schild am Eingang Menschen abschrecke, zu ihm zu kommen. Ihm geht es aber auch nicht nur um seine Gäste: Er will auch sich selbst aus dem starren Korsett der Sterngastronomie lösen und wieder mehr machen, worauf er Lust hat. Er will, so sagt er das, das „Gastro-Kribbeln“ wieder mehr spüren. (Sparkling Bistro, Amalienpassage, Amalienstrasse 89, geöffnet Mittwoch bis Samstag ab 18 Uhr, freitags und samstags auch zum Lunch von 12 bis 15)

Das von Wolfsgruber beschriebene Gastro-Kribbeln, man wird es an diesem Wochenende vielleicht auch im Westend zu spüren bekommen. Dort findet nämlich vom 4. bis 6. Juli das erste Mal der Vermuteria Pop-up statt. Den hat sich Tobias Heitzer, der mit Konstantin Nobbe einen auf Wermut spezialisierten Onlineshop betreibt, zusammen mit Johannes Seifert und Max Maier von der Cocktailbar Heir Beverage House ausgedacht. Ihre Idee: Wermut aus der Nische holen und zeigen, was man mit dem aromatisierten und meist gespriteten Wein so alles zaubern kann.

Weil die Aromen des Getränks gepaart mit Essen noch viel besser zur Geltung kommen, wird es an allen drei Tagen zudem Tapas geben. Am Freitag kredenzen die die Betreiber vom Ciao Chang, Samstag ist das Kulinariat dran und am Sonntag sorgen die Jungs von Caspar Plautz für das kulinarische Wohl der Gäste. Allerdings nur, solange der Vorrat reicht. (Heir Beverage House, Parkstraße 30, der Pop-up ist am Freitag und Samstag jeweils von 18 bis 23 Uhr geöffnet, am Sonntag schon ab 15 Uhr, Reservierung möglich über die Bar)

Fluffiger Teig zu erschwinglichen Preisen: Das verspricht Ninos Pizza Lounge im Bahnwärter Thiel. (Foto: Robert Haas)

Eis, das gibt es – und das nicht nur ein Wochenende lang – wiederum neuerdings im Bahnwärter Thiel. Genauer: bei Ninos Pizza Lounge. Aus dem Team darf sich dort immer einer zwei Eis- und zwei Sorbetsorten aus dem Sortiment des Eissalons Domori aussuchen, die stehen dann für eine Woche auf der Karte. In der neapolitanischen Pizzeria gibt es aber, na klar, auch fluffigen Teig –und das für echt wenig Geld: Die Margarita kostet zum Beispiel nur neun Euro.

Betreiber Leonino Dimarco kommt übrigens – sizilianische Wurzeln hin oder her – eigentlich aus der Goa-, nicht aus der Gastro-Szene. Seinen schwarz-goldenen Container stellt er sich deshalb auch nicht als klassisches Restaurant vor, sondern eher als einen Ort, von dem aus man in den Abend und die Nacht starten kann, Musik und Kunst inklusive. (Ninos Pizza Lounge, Tumblingerstraße 45, geöffnet Mittwoch und Donnerstag 17.30 bis 22.30 Uhr, Freitag 17.30 bis 1 Uhr, Samstag 17 bis 1 Uhr, Sonntag 13 bis 22 Uhr)

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