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Neues äthiopisches Restaurant in München: Tena Adam Kitfo für Veganer und Fleischesser | ABC-Z

München – Trotz aller veganen Trends ist Tatar gerade in aller Munde. Der Italiener um die Ecke, das bayerische Traditionswirtshaus und der hippe Peruaner: Alle haben das rohe Fleisch auf der Karte. Aber Kitfo ist vielen noch kein Begriff. Das ist die äthiopische Variante von Tatar. Die AZ durfte es kosten und war begeistert. Es schmeckt nach Tatar, aber doch ganz anders. Wahlweise wird es leicht angebraten. Was sind da für Gewürze drin?, wollen wir wissen. „Geheim“, sagt die Köchin Eyerus Admasu und verschwindet lächelnd in die Küche. 17 Euro kostet eine Portion. Dazu serviert sie Frischkäse mit Grünkohl.

Die AZ hat Admasu und ihren Mann Dawit Ddesalgne schon vor einem Jahr kennengelernt. Da eröffneten die beiden ihren rein veganen äthiopischen Imbiss Tena Adam am Nußbaumpark. Seitdem waren sie auf der Suche nach einem größeren Lokal mit einer richtigen Küche. Nun haben sie das ehemalige äthiopische Restaurant Café Omo in der Zenettistraße übernommen und in „Tena Adam Kitfo“ umbenannt.

Die Einrichtung hat das Tena Adam Kitfo vom Vorgänger-Lokal Café Omo übernommen.
Die Einrichtung hat das Tena Adam Kitfo vom Vorgänger-Lokal Café Omo übernommen.
© Hannes Magerstädt
Die Einrichtung hat das Tena Adam Kitfo vom Vorgänger-Lokal Café Omo übernommen.

von Hannes Magerstädt

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Ihre mal kräftigen, mal fein-würzigen veganen Gerichte auf äthiopischem Injera-Brot haben schon viele Fans in der Stadt. Aber: In dem ehemaligen Kiosk am Nußbaumpark darf Admasu nicht kochen. Sie muss all ihre Speisen in einer anderen Küche zubereiten und dann im Lokal aufwärmen. Das kann sie jetzt im ehemaligen Omo tun und ihre Gäste dort mit einer noch breiteren Palette an Speisen in gemütlicher Atmosphäre verwöhnen. Auch dort wird es viele vegane Gerichte geben. Admasu ist orthodoxe Christin und isst selbst nur 100 Tage im Jahr Fleisch.

Veganer aufgepasst: „Es gibt keinerlei Kontamination“

Im Tena Adam Kitfo gibt es auch Lamm- und Rindfleisch, gebraten oder als Eintopf und Huhn mit Ei. Strenge Veganer müssen sich jedoch keine Sorgen machen, versichert Admasu. In der Küche sind die Bereiche für Fleisch, vegetarische und vegane Speisen strikt getrennt: „Es gibt keinerlei Kontamination“.

Auch gebratenes Lamm steht jetzt auf der Karte.
Auch gebratenes Lamm steht jetzt auf der Karte.
© Hannes Magerstädt
Auch gebratenes Lamm steht jetzt auf der Karte.

von Hannes Magerstädt

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Ob vegan oder nicht, alle Gerichte sind nach Rezepten ihrer Mama gekocht und mit Gewürzen abgeschmeckt, die Admasu selbst mischt. Der würzig-warme Duft weht einem schon beim Betreten des Lokals in die Nase. Serviert werden die Speisen auf dem säuerlich-saftigen Injera-Brot, das hier aus Gersten- und Teffmehl gebacken wird. Von dem Brot, einem weichen, flachen Fladen, reißt man sich ein Stück ab und nimmt dann mit der Hand die Speisen auf.

„In Äthiopien wird sehr scharf gegessen. Das vertragen hier nur Wenige.“

Ganz typisch äthiopisch sind diese übrigens trotzdem nicht, und das hat einen Grund: „In Äthiopien wird wirklich sehr scharf gegessen“, erzählt Admasu. Das vertragen hier nur Wenige. Wer es trotzdem mal richtig äthiopisch-scharf probieren mag, der kann seine Gerichte mit einer selbst gemachten Chilisoße mit äthiopischen Gewürzen nachjustieren. Diese Soße ist zwar scharf wie die Hölle, aber so köstlich, dass sich die AZ am liebsten eine Flasche davon mit nach Hause genommen hätte.

In der Mitte das äthiopische Tatar Kitfo, hinten der Frischkäse neben dem Rindfleisch, vorne Sambusa.
In der Mitte das äthiopische Tatar Kitfo, hinten der Frischkäse neben dem Rindfleisch, vorne Sambusa.
© Hannes Magerstädt
In der Mitte das äthiopische Tatar Kitfo, hinten der Frischkäse neben dem Rindfleisch, vorne Sambusa.

von Hannes Magerstädt

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Alle Gerichte kommen im traditionellen Mesob auf den Tisch. Die bunten äthiopischen Körbe mit Deckel sind handgeflochten aus Gras und halten die Speisen warm. Beim AZ-Besuch haben Admasu und ihre Freundin und Köchin Elsi Eido gezeigt, was ihre Speisekarte alles so hergibt. Neben dem feinen Kitfo präsentierten sie uns eine kunterbunte Auswahl aus gebratenem Lamm, Rindfleisch, Hühnerschenkel mit Ei, diverse Linsen-, Kichererbsen- und Kohlgerichte. Und Vorspeisen wie die knusprigen Teigtaschen Sambusa. Die gibt’s vegan mit Linsen gefüllt oder mit Rinderhack.

Prima Anlaufstelle für Volkstheater-Besucher

Und wer jetzt glaubt, alles sei mit der gleichen Gewürzmischung abgeschmeckt, der irrt. Schade, dass der Magen nicht groß genug ist, alle Gerichte zu essen, denkt man sich da nur und nimmt sich vor, bald wiederzukommen. Volkstheater-Fans dürften sich freuen: Das Tena Adam Kitfo ist ganz in der Nähe und öffnet schon um 17 Uhr. Jeden Samstag wird dort eine äthiopische Kaffeezeremonie mit Weihrauch abgehalten. Auf Bestellung auch an anderen Tagen.


Zenettistraße 25, Di-So: 17 bis 22 Uhr, tenaadam-kitfo.com

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