Stil

Neuer Vetiver-Duft des britischen Nischenparfüm-Labels Ormonde Jayne | ABC-Z

Linda Pilkington macht Sachen nicht gern auf den letzten Drücker. Aber beim Launch des neuen Dufts „Vetiveria“ war Improvisation gefragt. Die finale Duftmischung erhielt Pilkington erst, als sie sich bereits mit ihrem Team auf dem Weg nach Cannes befand, wo sie das neue Parfüm präsentieren wollte. Da keine klare Flasche zur Hand war, ließ sie das Duftwasser in einen grünen Glasflakon füllen. „Irgendwie passte es zu dem Duft von Zitronennoten, Salbei und dem trockenen Grasakkord des Vetiver“, sagt Pilkington. Außerdem kam die Idee so gut an, dass sie das Parfüm nun regulär in solchen grünen, geschliffenen Fläschchen verkauft.

Duftkerzen für die Chanel-Boutique

Seit mehr als zwanzig Jahren entwirft die Britin Pilkington ihre eigenen Düfte für ihr Nischenparfümlabel „Ormonde Jayne“. Zuvor hatte sie Kerzen für andere Luxusunternehmen hergestellt, ohne dass ihr eigener Name auf dem Etikett stand. Angefangen hatte das mit einem Auftrag für eine neue Chanel-Boutique in London. „Ein alter Bekannter fragte mich, ob ich nicht Duftkerzen für das Geschäft entwerfen könnte“, sagt Pilkington. Der Freund kannte sie seit der Kindheit, als sie ihre handgezogenen Bienenwachskerzen auf dem Dorfmarkt in Cheshire verkaufte. „Handwerklich war ich schon immer begabt“, erinnert sich Pilkington. „Außerdem wuchs ich in einer sehr ruhigen Gegend in England auf. Es gab zwei Pubs, eine Kirche und nicht mal ein Kino.“ Die Bastelhobbys gegen die Langeweile legten also den Grundstein für ihre spätere Geschäftsgründung.

Grün wie der Grasakkord: Vetiveria von Ormonde JayneOrmonde Jayne

Und weil sie für ihre Parfümherstellung eine Alkohollizenz besaß, tauchte eines Tages der deutsche Parfümeur Geza Schön bei ihr auf. „Geza kam in meinen Laden und fragte, ob ich ihm bei der Herstellung eines Parfüms aushelfen könnte. Ich führte ihn in mein Atelier und er sah, dass dort genug Platz war. Am Ende blieb er für zwei Jahre dort und begann seine ‚Molecule‘-Parfumreihe.“ Irgendwann überstieg Schöns Herstellungsmenge aber die Kapazitäten des Londoner Studios. Der Deutsche suchte neue Räume; befreundet blieben die beiden Parfümeure weiterhin. „Unser Stil ist sehr unterschiedlich“, sagt Pilkington. „Er legt großen Wert auf Schlichtheit, konzentriert sich auf ein, zwei Zutaten für seine Düfte. Und ich mag es opulent und ein bisschen kompliziert.“ So kommt auch Vetiveria daher – als eleganter, aber vielschichtiger Duft, den sowohl Männer wie Frauen tragen können.

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