Neue Straße blockiert sein Haus: Rentner muss in Wohnwagen ziehen und Besuch daheim anmelden | ABC-Z
Der 69-jährige Brian Garlick besitzt ein Haus in der Grafschaft Gloucestershire im Südwesten Englands. Besuchen kann er es nicht: Eine neue Straße versperrt den Weg.
Brian Garlick kann sein Haus in Gloucestershire nicht mehr bewohnen. Der Grund: ein großes Straßenbauprojekt. Wie der “Telegraph” berichtet, könnte ein bis zu sechs Millionen Pfund (rund 7,2 Millionen Euro) teurer Tunnel die einzige Möglichkeit sein, das Haus des Rentners zu erreichen.
Rentner lebt derzeit in einem Wohnwagenpark
Garlick kann seit dem Baubeginn der A417 Missing Link Dual Carriageway das Haus, in dem er geboren wurde, nicht mehr nutzen. Der “Telegraph” berichtet, dass National Highways, die für den Bau zuständige staatliche Behörde, ein anfängliches Kaufangebot von 750.000 Pfund (900.000 Euro) für das Grundstück des Ruheständlers zurückgezogen hat.
Garlick lebt derzeit in einem Wohnwagenpark und muss 21 Tage im Voraus anmelden, wenn er sein Haus betreten möchte. „Ich war zunächst etwas geschockt“, sagte er dem Telegraph, „aber es gab keine wirkliche Alternative.“ Das geplante Tunnelprojekt sei notwendig, um zwei Telefonmasten zu erreichen und das Abwassermanagement in der Gegend zu verbessern, so ein Sprecher von National Highways.
„Die Art und Weise, wie alles gehandhabt wurde, war absolut diabolisch“
„Ich lebe in einem Fünf-Rad-Wohnwagen und musste ihn selbst kaufen“, sagte er dem “Telegraph”. National Highways zahlt lediglich die Gebühren für den Campingplatz und die Benzinkosten.
Alle weiteren Kosten für sein Haus, wie etwa die Grundsteuer und Stromrechnungen, muss Garlick weiterhin tragen. „Die Art und Weise, wie alles gehandhabt wurde, war absolut diabolisch“, sagte er.
Straße soll voraussichtlich 2027 fertiggestellt werden
Das 460 Millionen Pfund teure A417 Missing Link Projekt soll den Verkehrsfluss zwischen Gloucester und Cirencester verbessern. Laut “Daily Mail” wird die neue Straße voraussichtlich 2027 fertiggestellt. Bis dahin bleibt Garlick in seinem Wohnwagenpark.
National Highways behauptet, man werde weiterhin versuchen, die Auswirkungen des Projekts auf die Anwohner zu minimieren.„Wir hatten lange Gespräche mit Herrn Garlick und haben einen Weg gefunden, der für beide Seiten akzeptabel ist“, sagte Steve Foxley, Führungskraft bei National Highways.
Vermieter lässt Fenster und Türen entfernen
Auch die Wohnsituation von Sandrine Lemaire und ihrer Familie in der französischen Gemeinde Montigny-en-Gohelle ist dramatisch. Dort haben Handwerker am 20. Dezember in ihrer Wohnung die Türen und Fenster entfernt – mitten im Winter.
Nun hängen an den Fenstern der Familie Blechplatten und Kartons, die Eingangstür besteht aus Fensterläden. Sandrine glaubt, dass der Vermieter sie vertreiben und jemanden aus seiner eigenen Familie in der Wohnung unterbringen will. Der behauptet gegenüber “Franceinfo” etwas anderes. Unter anderem berichtet er, dass die Familie ihm fünf Monatsmieten schuldet.