Kultur

Neue Pläne für das Konzerthaus München: Spät, günstig, blöd – Kultur | ABC-Z

Am Anfang des Telefonats am Dienstagabend sagt Anton Nachbaur-Sturm ganz leise: „Wir sind enttäuscht.“ Mutmaßlich auch von der Tatsache, dass das exzellent beleumdete Büro Cukrowicz Nachbaur Architekten aus Bregenz aus den Medien erfahren musste, dass es vorbei ist. Dass ihr im Jahr 2017 preisgekrönter Entwurf für ein neues Konzerthaus in München nach einem Beschluss des bayerischen Kabinetts nun nicht realisiert wird. Beziehungsweise nur noch als Schatten seiner selbst. Als Konzert-Saal statt als Konzert-Haus, abgespeckt, runtergedimmt, neu „erdacht“ – kleiner, billiger, später. Wobei natürlich noch mit dieser sehr erwartbar modischen Pointe: grüner. Wenn es 2030 zum Verbrenner-Aus kommt und 2036 zusätzlich zu einem Konzertsaal in München mit grünen Hängepflanzen, vielleicht klappt’s ja doch noch mit dem Klima? Allerdings erst nach einem neuen Entwurf eines anderen Planers, der erst noch für viel Geld zu finden ist. Und zwar bitte gerne von einem ausführenden „Totalunternehmer“, der sich auch noch da draußen irgendwo herumtreibt.

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