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Neue Initiative: Kfz-Kennzeichen für Geretsried – Bad Tölz-Wolfratshausen | ABC-Z

Ein eigenes Kennzeichen für Geretsried? Diese Frage stellte Bürgermeister Michael Müller (CSU) am Ende der jüngsten Stadtratssitzung. „Man könnte einerseits fragen, ob wir nichts Wichtigeres zu tun haben“, begann er, fügte jedoch hinzu: „Es gibt auch unwichtigere Dinge, die man machen kann.“ Als zukünftiges Kennzeichen für Geretsried wäre „GRD“ eine logische Wahl, da „GER“ bereits an Germersheim vergeben ist, so Müller. Laut dem Pressesprecher der Stadt Geretsried, Thomas Loibl, sei es das Ziel der Initiative, die neuen Kennzeichen ab 2026 einzuführen.

Hintergrund der Diskussion ist eine Initiative des Volkswirtes Ralf Bochert von der Hochschule Heilbronn. Der Professor war maßgeblich an der Wiedereinführung der sogenannten „Altkennzeichen“ beteiligt. Seitdem haben viele Mittelstädte, die zuvor kein eigenes Kennzeichen hatten, erfolgreich ihre alten Kürzel wiederbelebt. Dazu zählt auch Nachbarstadt Wolfratshausen, die ihr altes WOR-Nummernschild zurück erhielt, das sie vor der Gebietsform in den Siebzigerjahren hatte.

Nun arbeitet Bochert daran, auch kleinen und mittelgroßen Städten wie Geretsried, die historisch kein eigenes Kennzeichen hatten, diese Möglichkeit zu geben. „Das kann den Städten Identität geben und auch ein Stadtmarketing-Instrument sein – ohne dass es einen Cent kostet“, erklärte der Volkswirt.

Rathauschef Müller berichtete im Stadtrat, dass Bochert ihn persönlich kontaktiert habe: „Er hat mich angerufen und gefragt, ob ich das als Bürgermeister unterstützen würde.“ Obwohl die Stadt formell nicht zuständig ist – das Thema fällt unter die Fahrzeugzulassungs-Verordnung des Bundes –, habe Müller seine persönliche Unterstützung für die Initiative zugesagt. „Wenn es der Wunsch ist, können wir das in einer der nächsten Sitzungen diskutieren und einen Beschluss fassen.“ Bochert erklärte, die Erfahrung aus der Wiedereinführung der Altkennzeichen habe gezeigt, dass die Landkreise sowie die Länder die Wünsche der Kommunen erfolgreich weitergegeben hätten. „Wenn es kommt, kostet es uns nichts. Wenn es nicht kommt, war es halt einfach so“, sagte Müller pragmatisch.

Ein eigenes Kfz-Kennzeichen wäre ein sichtbares Zeichen der Zugehörigkeit zur Stadt und könnte die Wahrnehmung Geretsrieds in der Region stärken, meint Bochert. „Wir würden das Fähnchen hochhalten“, sagte Müller und betonte, dass auch andere Bürgermeister ähnliche Unterstützungszusagen gegeben hätten.

Im Übrigen: Die Abkürzung GRD steht bisher für die Gesellschaft zur Rettung der Delfine – mit Sitz in München.

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