Geopolitik

Ukraine-Krieg: ++ „Stimmt mit unserer Vision überein“ – Kreml begrüßt Verschiebung der US-Außenpolitik ++ Liveticker | ABC-Z

Seit drei Jahren führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. US-Präsident Donald Trump will den Krieg so schnell wie möglich beenden. In Washington sollte ein Rohstoffabkommen zwischen den USA und der Ukraine unterzeichnet werden. Doch schon das Kamingespräch im Weißen Haus geriet zu einem verbalen Schlagabtausch.

Alle Entwicklungen zum Ukraine-Krieg im Liveticker:

12:20 Uhr – Kreml: Verschiebung der US-Außenpolitik deckt sich mit unserer Vision

Die dramatische Verschiebung der US-Außenpolitik stimmt nach Angaben aus Moskau mit der Vision Russlands überein. „Die neue Regierung verändert rapide alle außenpolitischen Strukturen. Das stimmt größtenteils mit unserer Vision überein“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in einem Interview mit dem russischen Staatsfernsehen. US-Präsident Donald Trump bemüht sich seit seinem Amtsantritt um eine Annäherung an Russland. Aufgrund des großen Schadens, den die Beziehungen zwischen Russland und den USA laut Peskow in der Vergangenheit davongetragen hatten, haben die beiden Länder zwar noch einen weiten Weg vor sich. Aber wenn der politische Wille Trumps und Putins beibehalten werde, „kann der Weg dorthin schnell und erfolgreich sein“, sagte der Kreml-Sprecher.

11:30 Uhr – Russlands Außenminister Lawrow lobt Trump

Der russische Außenminister Sergej Lawrow lobt die Äußerungen von Donald Trump im Streit mit Wolodymyr Selenskyj. Lawrow bezeichnete Trump als Pragmatiker mit gesundem Menschenverstand und beschuldigt europäische Staaten, sie wollten den Krieg in der Ukraine fortsetzen.

10:55 Uhr – London und Paris wollen Waffenruhe-Plan für Ukraine vorlegen

Großbritannien und Frankreich wollen einen Plan für eine Waffenruhe in der Ukraine ausarbeiten. Das sagte der britische Premierminister Keir Starmer in einem BBC-Interview kurz vor Beginn der Ukraine-Konferenz europäischer und westlicher Spitzenpolitiker in London. „Wir haben uns nun darauf geeinigt, dass das Vereinigte Königreich zusammen mit Frankreich und möglicherweise ein oder zwei weiteren Ländern mit der Ukraine an einem Plan zur Beendigung der Kämpfe arbeiten wird“, sagte Starmer. Anschließend solle der Plan mit den Vereinigten Staaten besprochen werden.

09:05 Uhr – Ex-Außenminister Gabriel: Trumps Frieden sei die Überlassung der Ukraine an Putin

Der Eklat im Weißen Haus hat den früheren deutschen Außenminister Sigmar Gabriel nach eigenen Angaben im ersten Moment sprachlos gemacht. „Frieden scheint für den US-Präsidenten zu bedeuten, Wladimir Putin die Ukraine zu überlassen. Und das Recht des Stärkeren an die Stelle der Stärke des Rechts zu setzen“, sagt Gabriel der „Augsburger Allgemeinen“. „Ein konservativer US-Publizist und traditioneller Republikaner, Robert Kagan, hat schon vor Jahren vorhergesagt, dass sich die Vereinigten Staaten unter Donald Trump zu einer ‚schurkischen Supermacht‘ entwickeln werden“, fügt der frühere Außenminister hinzu. „Nun erleben wir, was das bedeutet: eine amerikanische Regierung, die mit dem Schurkenstaat Russland gemeinsame Sache macht. Und das könnte erst der Anfang sein.“

07:39 Uhr – Ex-Botschafter Melnyk will nach Eklat im Weißen Haus „Wogen glätten“

Der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat nach dem Eklat im Weißen Haus eine Wiederannäherung der Ukraine an die USA gefordert. „Jetzt ist die Zeit, die Wogen zu glätten“, sagte Melnyk den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag). Die Ukraine sei auf die Unterstützung der westlichen Partner „massiv angewiesen“. Daher hoffe er, dass es „trotz aller Rückschläge gelingen wird, die transatlantische Einigkeit nicht aufs Spiel zu setzen“, betonte er.

Die Ukrainer seien sowohl den USA als auch Europa „unermesslich dankbar“ für die „Errettung vor dem Abgrund“, fügte Melnyk mit Blick auf den seit drei Jahren andauernden Verteidigungsgkrieg gegen Russland und die westliche Unterstützung hinzu.

04:16 Uhr – EVP-Chef Weber: „Europa ist alleine“

EVP-Chef Manfred Weber plädiert nach dem Zerwürfnis zwischen den USA und der Ukraine für schnelle Entscheidungen über eine eigenständige europäische Verteidigungspolitik. „Wer nach Washington blickt, der muss verstehen: Europa ist alleine und wir müssen uns jetzt eigenständig bewaffnen“, sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Zudem müssen wir jetzt die ersten Schritte zur europäischen Armee gehen. Es wurde viel zu viel Zeit vertrödelt.“

Der EU-Sondergipfel am kommenden Donnerstag müsse klare Entscheidungen fällen, forderte der Partei- und Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei. Weber bezeichnete als „starkes und wichtiges Signal“, dass Unions-Kanzlerkandidat und CDU-Chef Friedrich Merz mit Frankreich und Großbritannien über eine atomare Abschreckung Europas spreche.

Samstag, 1. März

21:09 Uhr – London hilft Ukraine mit Kredit über 2,74 Milliarden Euro

Großbritannien gibt der Ukraine einen Kredit über 2,74 Milliarden Euro zur Stärkung seiner Verteidigung. Die beiden Finanzminister Rachel Reeves und Serhii Marschenko unterzeichneten die Vereinbarung in einer Online-Zeremonie. Der Kredit sei ein Zeichen der „unerschütterlichen Unterstützung für das ukrainische Volk“, hieß es. Zuvor hatte der britische Premierminister Keir Starmer den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj betont herzlich in London empfangen. Das Darlehen soll mit Gewinnen aus den eingefrorenen russischen Vermögenswerten zurückgezahlt werden.

19:11 Uhr – Russischer Raketenangriff auf Odessa

Bei einem russischen Raketenabgriff auf die südukrainische Hafenstadt Odessa sind mindestens zwei Menschen verletzt worden. Bei dem Angriff auf einen Teil der Hafenanlagen seien zudem Teile der Infrastruktur sowie ein ziviles Schiff unter der Flagge Panamas beschädigt worden, teilte Militärverwalter Oleh Kiper auf Telegram mit.

Das russische Verteidigungsministerium in Moskau beanspruchte unterdessen einen Raketenangriff gegen ein militärisches Übungsgelände der ukrainischen Streitkräfte bei Dnipropetrowsk. Bei dem Einschlag der Rakete vom Typ „Iskander“ seien bis zu 150 ukrainische Soldaten, unter ihnen auch 30 ausländische Ausbilder, „vernichtet“ worden, behauptete die russische Militärführung. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. Von ukrainischer Seite gab es dazu keinen Kommentar.

19:06 Uhr – Macron zur Diskussion über nukleare Abschreckung für Europa bereit

Der französische Präsident Emmanuel Macron ist bereit, Gespräche über eine nukleare Abschreckung für Europa zu beginnen. Macron sagte dem portugiesischen Sender „RTP“, dass Europa, wenn es bei der Verteidigung und der nuklearen Abschreckung eine „größere Autonomie“ anstrebe, eine Diskussion darüber starten sollte. Macron veröffentlichte das Interview auf X. „Ich bin bereit, diese Diskussion zu eröffnen, wenn sie den Aufbau einer europäischen Streitmacht ermöglicht“, ergänzte er.

18:45 Uhr – Jubel bei Selenskyjs Ankunft in Downing Street

Nach dem Eklat im Weißen Haus ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen mit Premierminister Keir Starmer im britischen Regierungssitz eingetroffen. Der Premier kam Selenskyj entgegen und empfing ihn mit einer Umarmung. Vor der berühmten schwarzen Tür der 10 Downing Street schüttelten die beiden noch einmal demonstrativ die Hände. Zuvor hatten Unterstützer vor dem Gebäude gewartet und Selenskyjs Konvoi zugejubelt.

In einem kurzen Gespräch vor laufenden Kameras bekräftigte Starmer die Bereitschaft Großbritanniens, die Ukraine „so lange es nötig ist“ in ihrer Abwehr gegen den russischen Angriffskrieg zu unterstützen. Man sei zudem entschlossen, „einen dauerhaften Frieden für die Ukraine, basierend auf Souveränität und Sicherheit für die Ukraine“ zu erreichen. Das sei nicht nur für Kiew, sondern auch für Europa und das Vereinigte Königreich wichtig. Selenskyj schien sichtlich gerührt.

Ursprünglich sollte das Treffen erst am Sonntag stattfinden, vor einem von Starmer einberufenen Ukraine-Gipfel europäischer Staats- und Regierungschefs sowie der Führung von EU und Nato. Doch nach dem Eklat in Washington wurde das bilaterale Treffen vorgezogen. Selenskyj soll am Sonntag auch König Charles III. treffen. Er sei „sehr glücklich“, dass der König dem Treffen zugestimmt habe, sagte Selenskyj. Der Termin wurde laut Medienberichten bereits vor dem Zerwürfnis in Washington geplant.

17:40 Uhr – Medienberichte: Selenskyj am Sonntag bei König Charles

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Sonntag offenbar vom britischen König Charles empfangen. Das berichten die Zeitung „The Sun“ und der Sender BBC. Das Treffen ist demnach auf Charles‘ Anwesen Sandringham in Ostengland geplant.

16:49 Uhr – Nato-Generalsekretär Rutte: Selenskyj sollte Verhältnis zu Trump kitten

Nach dem Eklat im Weißen Haus hat Nato-Generalsekretär Mark Rutte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aufgefordert, seine Beziehung zu US-Präsident Donald Trump zu kitten. „Was ich Präsident Selenskyj gesagt habe, war: ,Lieber Wolodymyr, ich glaube, Du musst einen Weg finden, deine Beziehung zu Donald Trump und der US-Regierung wiederherzustellen‘“, sagte Rutte dem britischen Sender BBC. Die Ukraine, die USA und Europa müssten zusammenhalten, damit in der Ukraine ein dauerhafter Frieden Einzug halten könne.

16:30 Uhr – Polens Präsident: Selenskyj soll Gespräche mit USA wiederaufnehmen

Der polnische Präsident Andrzej Duda hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine Wiederaufnahme von Verhandlungen mit den USA nahegelegt. Außer den USA gebe es weltweit keine andere Macht, die die russische Aggression gegen die Ukraine stoppen könne, erklärte Duda.

16:09 Uhr – Russland gibt Ukraine Schuld an Eklat im Weißen Haus

Russland hat Kiew die Schuld an dem Eklat beim Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit US-Präsident Donald Trump gegeben. Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, beschrieb das Treffen im Oval Office als „völliges politisches und diplomatisches Versagen“ für Kiew.

In einer Mitteilung warf sie den europäischen Staats- und Regierungschefs, die die Ukraine und Selenskyj weiter unterstützen wollen, „politische Schwäche und extremen moralischen Verfall“ vor. Die russischen Kriegsziele seien unverändert, sagte Sacharowa. Dies legte nahe, dass Moskau auf einer entmilitarisierten Ukraine bestehen wird, der ein Beitritt zur Nato versagt bleibt, sowie auf einem Verbleib der völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Gebiete bei Russland.

16:00 Uhr – Orban drängt EU zu Verhandlungen mit Russland

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat die EU aufgerufen, mit Russland Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs aufzunehmen. „Ich bin überzeugt, dass die Europäische Union – dem Beispiel der Vereinigten Staaten folgend – direkte Gespräche mit Russland über einen Waffenstillstand und einen nachhaltigen Frieden in der Ukraine aufnehmen sollte“, schrieb Orban an den EU-Ratspräsidenten Antonio Costa in einem Brief, aus dem die Nachrichtenagentur AFP zitierte.

In dem Schreiben droht der ungarische Regierungschef damit, den anstehenden EU-Sondergipfel zur Ukraine am 6. März zu blockieren. Europäische Diplomaten bestätigten gegenüber AFP die Echtheit des Briefes. Orban ist einer der letzten Regierungschefs in Europa, der trotz des Ukraine-Krieges gute Kontakte zum russischen Präsidenten Wladimir Putin pflegt. Ungarn bezieht weiter im großen Stil Erdgas aus Russland.

15:58 Uhr – Macron: Nicht Selenskyj, sondern Putin riskiert Weltkrieg

Emmanuel Macron hat Wolodymyr Selenskyj nach dem Eklat im Weißen Haus verteidigt. „Wenn irgendjemand einen dritten Weltkrieg riskiert, ist sein Name Wladimir Putin“, sagte Macron. Er hoffe, dass sich die USA weiterhin der Verteidigung der Demokratie verpflichtet fühlten. „Wann immer wir große Konflikte hatten, standen die Vereinigten Staaten von Amerika auf der richtigen Seite der Geschichte und der Freiheit.“

14:55 Uhr – „Eine neue Zeit der Ruchlosigkeit hat begonnen“, sagt Baerbock

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich entsetzt über den Eklat im Weißen Haus zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj geäußert. „Unser Entsetzen ist größer als zuvor“, sagte Baerbock in Berlin. „Eine neue Zeit der Ruchlosigkeit hat begonnen.“ Der Vorfall habe deutlich gemacht, dass „die regelbasierte internationale Ordnung und die Stärke des Rechts mehr denn je gegen die Macht der Stärkeren“ verteidigt werden müssten, sagte sie weiter. „Wer in diesem Krieg gegen die Ukraine brutaler Aggressor und wer mutiger Verteidiger ist, wer hier Täter und wer Opfer ist, das steht vollkommen außer Frage“, sagte die Ministerin. „Niemand sollte sich daher im Feind irren. Er sitzt allein im Kreml, nicht in Kiew oder Brüssel.“

14:17 Uhr – Selenskyj dankt den USA und Trump

Trotz des Eklats hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dem amerikanischen Volk seinen Dank ausgesprochen. Er hoffe auf „starke Beziehungen“, erklärte er auf der Plattform X. Die Ukrainer seien „den Vereinigten Staaten für all ihre Unterstützung sehr dankbar“, schrieb er und bedankte sich auch bei Trump und dem Kongress. „Unsere Beziehung mit dem amerikanischen Präsidenten ist mehr als nur zwei Anführer: Es ist eine historische und belastbare Verbindung zwischen unseren Völkern. (…) Das amerikanische Volk hat dabei geholfen, unser Volk zu retten“, erklärte Selenskyj. „Wir wollen nur starke Beziehungen mit Amerika und ich hoffe wirklich, dass wir die haben werden.“

13:40 Uhr – Britischer Premier Starmer will Selenskyj noch heute empfangen

Der britische Premierminister Keir Starmer will den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj noch heute im Regierungssitz, 10 Downing Street, empfangen. Das bestätigte das Büro des britischen Regierungschefs, nachdem der Ukrainer per Flugzeug aus den USA in Großbritannien eingetroffen war. Starmer versucht sich als transatlantischer Brückenbauer zu positionieren. Anders als viele europäische Staats- und Regierungschef postete er keine öffentliche Solidaritätsbekundung mit dem Ukrainer auf Social Media.

13:20 Uhr – Habeck fordert rasche Freigabe von Milliardenpaket für Ukraine

Robert Habeck fordert ein rasches Handeln Deutschlands zur weiteren Unterstützung der Ukraine. „Um die notwendige Unterstützung für die Ukraine zu sichern, sollten wir jetzt kurzfristig tun, was wir kurzfristig tun können“, erklärt der Grünen-Politiker. „Als allererstes müssen die drei Milliarden Euro freigegeben werden, damit die Ukraine unter anderem Luftabwehr bestellen kann.“ Hier sollte es keine Verzögerung mehr geben. Die neue SPD-Führung sollte ihre Haltung ändern. Bisher war die Aufstockung der Ukraine-Hilfe über drei Milliarden Euro daran gescheitert, dass Olaf Scholz eine Notlage im Rahmen der Schuldenbremse erklären möchte, um die Ukraine-Ausgaben in einem Sondertopf finanzieren zu können.

13:00 Uhr – „Olaf Scholz sollte Friedrich Merz nach London mitnehmen“

CDU-Politiker Jürgen Hardt hat Olaf Scholz dazu aufgerufen, sich von Friedrich Merz nach London begleiten zu lassen, wie der „Spiegel“ berichtet. Dort findet am Sonntag das Spitzentreffen europäischer Staats- und Regierungschefs statt. „Olaf Scholz sollte Friedrich Merz nach London mitnehmen“, sagte Hardt dem Magazin. „Es kommt jetzt auf Geschlossenheit und Zukunftsfähigkeit in Europa an. Der kommende Kanzler der größten europäischen Volkswirtschaft muss daher schon jetzt bei allen Gesprächen eingebunden werden“, forderte Hardt.

12:06 Uhr – Norwegen will wirtschaftliche Hilfe für Ukraine erhöhen

Die norwegische Regierung will das Parlament bald um eine Erhöhung der wirtschaftlichen Unterstützung für die Ukraine bitten. Dies sagt Ministerpräsident Jonas Gahr Støre am Samstag dem Rundfunksender NRK.

10:50 Uhr – Friedensgespräche laut Experte für gewisse Zeit vom Tisch

Der Abbruch der amerikanisch-ukrainischen Gespräche im Weißen Haus ist aus Sicht des Kiewer Politologen Wolodymyr Fessenko Ausdruck einer zwischenstaatlichen „Krise“ zwischen den USA und der Ukraine. „So etwas habe ich für die künftigen Friedensgespräche erwartet, doch geschah es einige Zeit früher“, schrieb der dem Präsidenten nahe stehende Experte bei Facebook. „Mit großer Wahrscheinlichkeit ist das Thema der Friedensgespräche für eine gewisse Zeit vom Tisch“, so Fessenko.

09:55 Uhr – Scholz ruft Merz nach Eklat in Washington an

Olaf Scholz hat noch am Freitagabend seinen voraussichtlichen Nachfolger Friedrich Merz angerufen, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Kurz zuvor habe es noch geheißen, dass eine engere Koordinierung zwischen den beiden vor dem Ukraine-Gipfel in London am Sonntag nicht nötig sei. Die Lage habe nun alles geändert, sodass Merz enger eingebunden werden müsse.

09:49 Uhr – Grünen-Chef Banaszak: „Beschämend, wie Trump Selenskyj vorführt“

„Es ist beschämend, wie Donald Trump seinen Amtskollegen Selenskyj vor laufender Kamera vorführt und bewusst den Angegriffenen mit dem Aggressor vertauscht“, sagte Grünen-Chef Felix Banaszak den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Trump und sein Vizepräsident J.D. Vance „folgen einer imperialistischen Logik, die keine Augenhöhe unter Partnern kennt“. Die Ukraine könne sich darauf verlassen, „dass wir zusammen mit unseren europäischen Verbündeten an ihrer Seite stehen“, betonte Banaszak.

08:30 Uhr – Strack-Zimmermann bei WELT TV: „Unvorstellbar, was da passiert“

Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann zeigte sich schockiert von dem Vorfall im Weißen Haus. „Das ist ein weiteres trauriges Kapitel und zeigt natürlich, dass Selenskyj unter Druck gesetzt wird“, sagte die Vorsitzende des EU-Verteidigungsausschusses WELT TV. „Das ist schon bizarr und eigentlich auch unvorstellbar, was da passiert ist.“

Strack-Zimmermann sagte dazu, Selenskyj sei „der Präsident des Landes, was zum zweiten Mal von Russland angegriffen worden ist“. Sie führte aus: „Die Ukrainer sterben dort, leiden, haben wirklich harte Jahre hinter sich. Es fasst ihn an, dass der amerikanische Präsident Putin zum Opfer stilisiert.“ Europa müsse nun Ruhe bewahren und seiner Rolle gerecht werden. Die Ukraine müsse zudem weiterhin unterstützt werden, „finanziell, humanitär und mit Waffen“.

08:22 Uhr – Australien und Großbritannien stellen sich hinter Ukraine

Australiens Premierminister Anthony Albanese hat der Ukraine den Rücken gestärkt. Sein Land werde der Ukraine so lange wie nötig zur Seite stehen, sagte er. „Denn dies ist der Kampf einer demokratischen Nation gegen ein autoritäres Regime unter der Führung von Wladimir Putin, der eindeutig imperialistische Pläne nicht nur in der Ukraine, sondern in der gesamten Region verfolgt.“

Ähnlich hatte sich zuvor der britische Regierungschef Keir Starmer geäußert. Der Premierminister habe der Ukraine die „unerschütterliche“ Unterstützung Großbritanniens zugesichert, sagte eine Sprecherin der Downing Street.

03:45 Uhr – Rubio fordert Entschuldigung von Selenskyj

US-Außenminister Marco Rubio hat den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj aufgefordert, sich für das frühere Zusammentreffen mit Präsident Donald Trump zu entschuldigen. Selenskyj solle sich „dafür entschuldigen, dass er unsere Zeit für ein Treffen verschwendet hat, das so enden würde, wie es endete“, sagte Rubio im US-Sender CNN, nachdem das Gespräch zwischen den beiden Staatschefs im Oval Office eskaliert war. Es habe keinen Grund für Selenskyj gegeben, derart konfrontativ aufzutreten. „Die Sache ist aus dem Ruder gelaufen.“ Selenskyj hatte eine Entschuldigung zuvor bereits abgelehnt.

Rubio sagte, die US-Regierung wolle dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine ein Ende setzen. „Das geht nur, wenn man Russland an den Verhandlungstisch holt.“ Wenn man wie Selenskyj aber Kremlchef Wladimir Putin angreife, bekomme man den russischen Präsidenten nicht an den Verhandlungstisch. „Und so beginnt man zu erkennen, dass Selenskyj vielleicht kein Friedensabkommen will. Er sagt zwar, dass er es will, aber vielleicht will er es nicht.“

02:19 Uhr – Deutsche Außenpolitiker kritisieren „zynisches Spiel“ von Trump

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), sagte dem „Tagesspiegel“, Trump und sein Vizepräsident J. D. Vance hätten den ukrainischen Präsidenten „auf offener Bühne gedemütigt“. „Bar jeglichen Respekts und jeder Sachkenntnis dreschen sie auf Selenskyj ein. Sie nehmen damit nicht nur ihm, sondern auch seinem Volk die Würde“, sagte Roth. Dies sei „politisch verheerend und menschlich zutiefst unanständig“. Putin und alle autoritären Herrscher dürften jubilieren. Mit Blick auf die Rolle der USA fügte Roth hinzu: „Die USA spielen nicht mehr im Team ‚liberale Demokratie‘“.

Die Grünen-Außenpolitikerin Agnieszka Brugger sagte dem „Tagesspiegel“: „Präsident Selenskyj hat sich in Washington geweigert, das zynische Spiel von Donald Trump mitzuspielen, bei dem am Ende nur Wladimir Putin gewinnt.“ Es habe „noch nie geholfen, sich bei Typen wie Präsident Trump einzuschleimen“, fügte die Grünen-Politikerin hinzu. „Was die Bullys dieser Welt verstehen, sind klare Worte und entschlossene Taten. Dafür braucht die Ukraine jetzt mehr denn je ihre Freunde in Europa und wir brauchen die Ukraine umgekehrt genauso.“

01:47 Uhr – „Trump und Vance machen Putins Drecksarbeit“, kritisiert Schumer

Nach dem Eklat beim Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus haben die politischen Lager in den USA gegensätzlich reagiert.

„Wir können nicht zulassen, dass Präsident Trump die Geschichte umschreibt oder bewährte Partnerschaften mit Jahrzehnten der beidseitigen Unterstützung umstürzt“, erklärte der Fraktionschef der Demokraten im Senat, Dick Durbin: „Ich spreche Präsident Selenskyj meine aufrichtige Entschuldigung aus.“ „Trump und Vance machen Putins Drecksarbeit“, bilanzierte der Minderheitsführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer. Laut der demokratischen Senatorin von Massachusetts, Elizabeth Warren, behandelt Trump „die Zerstörung einer Demokratie wie ein politisches Spektakel – er wirft die Ukraine den Wölfen vor und tut Putin einen Gefallen“.

Der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, übernahm die offizielle Lesart des Weißen Hauses nach dem Treffen im Weißen Haus. „Was wir heute im Oval Office gesehen haben, ist ein amerikanischer Präsident, der Amerika an die erste Stelle setzt“, sagte er. Dank Trump seien „die Zeiten vorbei, in denen man von Amerika profitieren und es respektlos behandeln konnte“. Auch US-Außenminister Marco Rubio dankte Trump für seine Haltung gegenüber Selenskyj. „Danke, Präsident, dass Sie für Amerika kämpfen, wie kein Präsident zuvor den Mut hatte, dies zu tun.“

01:01 Uhr – Russischer Außenpolitikexperte sieht Trump als „echten Diplomaten“

Der Chefredakteur der russischen Fachzeitschrift „Russia in Global Affairs“, Fjodor Lukjanow, sieht US-Präsident Donald Trump als echten Vermittler im Ukraine-Konflikt. Er stelle sich weder auf die Seite Russlands noch auf die der Ukraine, sehe wie ein echter Diplomat beide Parteien als Schuldige an dem Konflikt und habe nur das Ziel, den Krieg zu beenden, sagte Lukjanow der russischen Zeitung „Kommersant“. „Das ist eine fundamentale Kehrtwende“.

Selenskyj habe bei seinem Auftritt im Weißen Haus unterschätzt, wie sehr sich die US-Politik unter Trump geändert habe. Er sei es in den vergangenen drei Jahren des Krieges gewöhnt gewesen, dass die Ukraine sich nach dem Motto: „Sie sind die Opfer, sie haben alle Rechte“ alles erlauben könne und ihr niemand öffentlich widersprechen werde. Diese Gewissheit habe Selenskyj nun einen „bösen Streich“ gespielt; er habe mit seinem Verhalten im Weißen Haus einen „fatalen Fehler“ begangen. „Die Chance, den amerikanischen Präsidenten zu einer wohlwollenden Haltung zu bewegen, ist vertan“, sagte Lukjanow. Selenskyj habe jetzt die Chance, auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin zuzugehen – oder den Krieg fortzusetzen.

00:59 Uhr – „Putin kennt keine roten Linien“, sagt Kanadas Außenministerin Joly

Die kanadische Außenministerin Melanie Joly hat nach dem Eklat im Weißen Haus die Wichtigkeit einer guten Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für das Zustandekommen eines Friedensabkommens und den Kampf gegen die russische Aggression betont. „Er hat große Führungsstärke und Mut bewiesen. Er wird sich niemals mit einem schlechten Geschäft zufriedengeben“, sagte Joly über Selenskyj. „Für uns ist es wichtig, dass wir mit ihm und unseren Verbündeten zusammenarbeiten.“

„Wenn wir kein gutes Abkommen für die Ukraine erzielen, senden wir eine Botschaft an Russland, und wir wissen, dass Präsident Putin keine roten Linien kennt“, sagte Joly weiter. „Wenn er keine roten Linien hat, bedeutet das, dass das Nato-Gebiet bedroht ist, und wenn das Nato-Gebiet bedroht ist, sind wir bedroht.“

00:23 Uhr – „Ich habe versucht, höflich zu sein“

Was ihn so wütend gemacht habe, fragt der Fox-News-Moderator Selenskyj. „Ich habe versucht, höflich zu sein. Aber sie müssen bei ihren Aussagen korrekt bleiben“, sagt der ukrainische Präsident. Deshalb habe er einigen Äußerungen widersprochen. „Ich habe dem Präsidenten gesagt, dass er Putin nicht trauen kann.“

00:13 Uhr – „Ohne Sicherheitsgarantien keine Friedensgespräche“

Ohne US-Unterstützung werde es schwierig, sagt Selenskyj. Wir senden die klare Botschaft: „Wir zählen auf Amerika.“ Europa sei bereit, die Ukraine weiter aufzurüsten. Er sei bereit für diplomatische Verhandlungen zusammen mit den USA, Europa und Russland. Doch ohne Sicherheitsgarantien werde man nicht in Friedensgespräche eintreten. Ob er zurücktreten werde, wird Selenskyj gefragt. „Das kann nur das ukrainische Volk entscheiden.“

00:09 Uhr – „Russland ist unser Feind“

Er bedaure den Disput, sagt Selenskyj. „Das war nicht gut für beide Seiten. Aber ich kann meine Haltung zu Russland nicht ändern. Sie sind unsere Feinde.“ Die Ukraine wolle Frieden. „Aber wir müssen in einer starken Position sein.“ Das Rohstoffabkommen sei der erste Schritt dafür für Frieden. Dafür brauche man aber Sicherheitsgarantien. Er sehe seine Beziehung zu Trump als heilbar an, fügt Selenskyj hinzu. „Ich möchte unsere großartigen Partner in den USA nicht verlieren.“

00:15 Uhr – Selenskyj lehnt Entschuldigung ab

In einem Interview mit Fox News dankt Selenskyj Donald Trump erneut. „Wir kämpfen für Frieden und für unser Leben. Ich hoffe, der Präsident stellt sich auf unsere Seite“, sagt Selenskyj. Er habe herausstellen wollen, in welcher Lage die Ukraine sich befinde. „Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg.“ Er glaube nicht, etwas falsch gemacht zu haben, sagt Selenskyj. Auf die Frage, ob er dem Präsidenten eine Entschuldigung schulde, antwortet Selenskyj: „Nein. Ich respektiere den Präsidenten, und ich respektiere das amerikanische Volk. Ich denke, wir müssen sehr offen und sehr ehrlich sein, und ich bin nicht sicher, dass wir etwas Schlimmes getan haben.“ Es sei wohl besser, einige Dinge hinter verschlossenen Türen zu besprechen, ergänzt Selenskyj – „bei allem Respekt für die Demokratie und für freie Medien“.

23:56 Uhr – Trump lehnt sofortige Gespräche mit Selenskyj ab

US-Präsident Donald Trump schließt eine sofortige Wiederaufnahme von Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aus. „Er möchte sofort zurückkommen. Aber das geht für mich nicht“, sagte Trump bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach dem Eklat im Oval Office.

Trump stellt Bedingungen für die Wiederaufnahme von Gesprächen. Selenskyj müsse vorher sagen, dass er Frieden erreichen wolle, sagte Trump vor Reportern. Aber Selenskyj sehe nicht aus wie ein Mann, der Frieden wolle. Der ukrainische Präsident habe seine Karten überreizt („overplayed his hand“). Die USA wollten aber kein Spiel spielen.

Allerdings war es Trump, der in dem direkten Wortgefecht zu Selenskyj gesagt hatte, dieser sei in keiner guten Position und habe nicht mehr die Karten in der Hand – worauf Selenskyj gesagt hatte, er spiele kein Kartenspiel, sondern gehe die Sache ernsthaft an.

Trump ließ offen, ob er in den kommenden Tagen für ein weiteres Gespräch mit dem Ukrainer bereit ist. „Das war kein Mann, der Frieden schließen wollte, und ich bin nur interessiert, wenn er das Blutvergießen beenden will“, sagte Trump. Wenn die Ukraine nicht einlenke, müsse sie alleine weiterkämpfen. „Und wenn er es auskämpft, wird es nicht schön werden, denn ohne uns gewinnt er nicht.“

23:47 Uhr – Starmer lädt internationale Führungspersönlichkeiten ein

Der britische Premierminister Keir Starmer lässt mitteilen, er habe am Freitag sowohl mit US-Präsident Donald Trump als auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen. Starmer freue sich zudem darauf, am Sonntag „internationale Führungspersönlichkeiten zu empfangen, darunter auch Präsident Selenskyj“, teilt ein Sprecher der Downing Street mit. Starmer unterstützt die Ukraine weiterhin uneingeschränkt und trage seinen Teil dazu bei, „einen Weg zu einem dauerhaften Frieden zu finden, der auf Souveränität und Sicherheit für die Ukraine basiert“.

23:45 Uhr – Macron fordert Respekt für Ukraine

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat nach dem Eklat beim US-Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Respekt für die kämpfenden Ukrainer eingefordert. „Ich denke, es war richtig, dass wir alle vor drei Jahren der Ukraine geholfen und Russland sanktioniert haben und dies auch weiterhin tun werden“, sagte Macron vor Medienvertretern.

„Und wenn ich wir sage, dann meine ich die Vereinigten Staaten von Amerika, die Europäer, die Kanadier, die Japaner und viele andere, und dass man allen, die geholfen haben, dafür danken sollte“, fuhr er fort. „Und dass man diejenigen respektieren muss, die von Anfang an gekämpft haben, weil sie für ihre Würde, ihre Unabhängigkeit, ihre Kinder und für die Sicherheit Europas kämpfen. Das sind einfache Dinge, aber sie sind gut, um in solchen Momenten daran erinnert zu werden.“ Russland sei der Aggressor, sagte der französische Präsident. „Es gibt ein angegriffenes Volk, das die Ukraine ist.“

Auch laut der französischen Tageszeitung „Le Monde“ soll Macron nach dem Eklat auch mit Selenskyj telefoniert haben. „Ja, sie haben miteinander gesprochen“ wird dieser zitiert.

23:08 Uhr – Seltenes Statement – Ukrainischer Armeechef unterstützt Selenskyj

Nach dem Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat sich der Chef der ukrainischen Armee hinter den ukrainischen Präsidenten gestellt. „Die Streitkräfte stehen an der Seite der Ukraine, des Volkes und des Oberbefehlshabers (Selenskyj). Unsere Stärke liegt in der Einheit“, erklärte Armeechef Oleksandr Syrskyj am Freitag in Onlinenetzwerken. Syrskyj gibt nur selten politische Erklärungen ab.

23:03 Uhr – „Alles aufgegeben, wofür wir stehen“ – prominente Republikanerin äußert sich entsetzt

Die frühere republikanische Kongressabgeordnete Liz Cheney verurteilte den Auftritt von US-Präsident Donald Trump und seinem Vize J.D. Vance. Trump und Vance hätten alles aufgegeben, wofür die USA stünden, schrieb Cheney.

„Heute haben Donald Trump und J.D. Vance Selenskyj angegriffen und Druck auf ihn ausgeübt, die Freiheit seines Volkes dem KGB-Kriegsverbrecher zu überlassen, der in die Ukraine einmarschiert ist“, schrieb die Ex-Abgeordnete und bezog sich dabei auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin und seine frühe Karriere als sowjetischer Geheimdienstoffizier. „Die Geschichte wird sich an diesen Tag erinnern – an dem ein amerikanischer Präsident und Vizepräsident alles aufgegeben haben, wofür wir stehen.“

22:45 Uhr – Meloni ruft zu Gipfeln mit Europäern und USA auf

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni rief zu einem Gipfel der USA und der Europäer auf. Dabei solle besprochen werden, wie mit den großen Herausforderungen der Gegenwart umgegangen werden soll, angefangen mit der Ukraine. „Jede Spaltung des Westens schwächt uns alle und hilft denen, die einen Niedergang unserer Zivilisation sehen wollen“, hieß es in einer Erklärung.

22:04 Uhr – Kallas fordert „neuen Anführer“ der freien Welt

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas stellte nach dem Eklat die Führungsrolle der USA in der westlichen Welt infrage. „Heute ist klar geworden, dass die freie Welt einen neuen Anführer braucht“, schrieb Kallas in Onlinenetzwerken. Sie bekräftigte zudem die Unterstützung der Europäer für die von Russland angegriffene Ukraine.

21:55 Uhr – „Danke, Herr Präsident“ – Orban stellt sich hinter Trump

Nach dem Eklat dankte der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán dem US-Präsidenten für dessen Einsatz für den „Frieden“. „Starke Männer schließen Frieden, schwache Männer führen Krieg“, schrieb Orban auf X.

„Heute hat sich Präsident Donald Trump mutig für den Frieden eingesetzt. Auch wenn es für viele schwer zu verdauen war“, fuhr Orban fort und schloss mit den Worten: „Danke, Herr Präsident!“

21:33 Uhr – Macron und Selenskyj telefonieren

Der französische Präsident Emmanuel Macron telefonierte nach dem Eklat im Weißen Haus mit Selenskyj. Das teilte der Élysée-Palast mit. Zum Inhalt des Gesprächs wurde zunächst nichts bekannt. Die „Financial Times“ berichtete, Selenskyj habe auch mit Nato-Chef Mark Rutte telefoniert.

21:25 Uhr – US-Senator bezweifelt, je wieder Geschäfte mit Selenskyj machen zu können

https://x.com/gregorschwung/status/1895570483506266253

21:19 Uhr – Besuche in Denkfabrik und Kulturzentrum abgesagt

Ein geplanter Auftritt des ukrainischen Präsidenten in der Washingtoner Denkfabrik Hudson Institute ist nach Angaben der Einrichtung abgesagt worden. Ebenso ist ein Besuch Selenskyjs im ukrainischen Kulturzentrum in der US-Hauptstadt gestrichen worden, wie ein ukrainischer Regierungsvertreter mitteilt.

21:12 Uhr – Merz verspricht Ukraine Unterstützung

https://x.com/_FriedrichMerz/status/1895566156528042358

Auch Olaf Scholz versicherte der Ukraine die deutsche Unterstützung. „Niemand will Frieden mehr als die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine! Deswegen suchen wir gemeinsam den Weg zu einem dauerhaften und gerechten Frieden“, teilte er mit. „Auf Deutschland – und auf Europa – kann sich die Ukraine verlassen.“

21:09 Uhr – Russische Medien erfreut über Streit

Journalisten des russischen Staatsfernsehens zeigten sich am Freitag überrascht über den öffentlich ausgetragenen Streit zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj. Sie äußerten sich aber auch erfreut über die Äußerungen von Trump, der seinen Gast mit Vorwürfen überzogen hatte.

Das Treffen habe die Grenzen des Anstands nicht mehr eingehalten und werde wahrscheinlich in die Geschichte eingehen, sagte Nachrichtensprecher Alexander Kareewski in den Abendnachrichten. In der diplomatischen Geschichte habe es so etwas noch nicht gegeben.

Ein Korrespondent des staatlichen Nachrichtensenders Russia 24 sagte nach dem Treffen, es sei klar, dass von weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine nicht die Rede sein könne. Selenskyj gehe mit leeren Händen.

20:59 Uhr – Reporter stellt Selenskyj bloß

Ein im Oval Office anwesender rechter Online-Kommentator hat sich über den Kleidungsstil Selenskyjs mokiert. „Warum tragen Sie keinen Anzug?“, fragte Brian Glenn den Staatsmann. „Sie weigern sich, einen Anzug zu tragen. (…) Besitzen Sie überhaupt einen?“

https://x.com/drewharwell/status/1895547272324387078

20:47 Uhr – Baerbock betont Unterstützung für Ukraine

Außenministerin Annalena Baerbock schrieb auf sozialen Medien: „Die Ukraine ist nicht allein. Deutschland steht gemeinsam mit unseren europäischen Verbündeten geschlossen an der Seite der Ukraine – und gegen die russische Aggression.“ Sie betont: „Die Ukraine kann auf unerschütterliche Unterstützung aus Deutschland, Europa und darüber hinaus bauen.“

20:43 Uhr – „Danke Amerika“ – Selenskyj bedankt sich bei Trump und amerikanischem Volk

https://x.com/ZelenskyyUa/status/1895555315716014324

20:40 Uhr – Ukrainische Politiker stärken Selenskyj den Rücken

https://x.com/Denys_Shmyhal/status/1895552345855164667

Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk teilte mit: „NIEMAND hat das Recht zu vergessen, dass in diesem Krieg Russland der Angreifer und die Ukraine das Opfer der Aggression ist.“

20:27 Uhr – Macron und Tusk mahnen zur Unterstützung der Ukraine

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron mahnte zu Respekt für Selenskyj und die Ukraine. „Es gibt einen Aggressor, und das ist Russland, und es gibt ein angegriffenes Volk, und das ist die Ukraine“, sagte Macron am Freitagabend am Rande eines Staatsbesuches in Portugal. Macron rief dazu auf, „diejenigen zu respektieren“, die seit Kriegsbeginn kämpften.

Der polnische Präsident Donald Tusk sicherte Selenskyj und der Ukraine derweil Polens Solidarität zu: „Lieber @ZelenskyyUa, liebe ukrainische Freunde, ihr seid nicht allein“, schrieb er am Abend.

20:15 Uhr – Börsen unter Druck

Der offene Streit zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Gast belastet auch die Börsen in Europa. Der Future des Eurostoxx50 sackt um bis zu 1,4 Prozent ab und erholt sich danach leicht, die Futures des Dax und der französischen Börse verlieren jeweils rund 0,6 Prozent.

20:02 Uhr – Rohstoffabkommen nicht unterzeichnet

Trump und Selenskyj haben einem US-Insider zufolge nicht wie geplant ein Rohstoffabkommen unterzeichnet. Das Weiße Haus bestätigte die Meldung. „Historisch“ kommentierte Kirill Dmitrijew, der Chef des russischen Direktinvestitionsfonds, die Ereignisse im Onlinedienst X.

19:49 Uhr – Selenskyj fährt in Geländewagen davon

Selenskyj verließ das Weiße Haus vorzeitig. Selenskyj stieg in ein vor dem Westflügel geparktes Auto und fuhr in diesem davon, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.

19:48 Uhr – Eurokurs fällt auf 16-Wochen-Tief

Der Euro gab im Vergleich zum Dollar nach. Die europäische Währung fiel um 0,3 Prozent auf ein 16-Wochen-Tief von 1,0363 Dollar.

19:47 Uhr – Pressekonferenz offiziell abgesagt

Dem Weißen Haus zufolge ist die geplante Pressekonferenz zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus abgesagt.

19:40 Uhr – Pressekonferenz abgebrochen, Selenskyj nicht mehr im Weißen Haus

Selenskyj verließ das Weiße Haus früher als ursprünglich vorgesehen. Nach einem für Staatsmänner beispiellosen Streit vor laufenden Kameras wurde das Treffen mit US-Präsident Donald Trump in Washington abgebrochen. Eine zunächst geplante Pressekonferenz sei abgesagt worden, berichten mehrere US-Medien übereinstimmend.

19:26 Uhr – „Kann zurückkommen, wenn er für Frieden bereit ist“, so Trump

Donald Trump schrieb auf seiner Plattform Truth Social: „Wir hatten heute ein sehr bedeutsames Treffen im Weißen Haus. Wir haben viel gelernt, was wir ohne ein Gespräch unter solchem Feuer und Druck niemals verstehen könnten. Es ist erstaunlich, was durch Emotionen herauskommt, und ich habe festgestellt, dass Präsident Selenskyj nicht zum Frieden bereit ist, wenn Amerika beteiligt ist, weil er glaubt, dass unsere Beteiligung ihm einen großen Vorteil bei den Verhandlungen verschafft. Ich will keinen Vorteil, ich will FRIEDEN. Er hat die Vereinigten Staaten von Amerika in ihrem geschätzten Oval Office nicht respektiert. Er kann zurückkommen, wenn er für den Frieden bereit ist.“

dpa/AFP/AP/Reuters/ll/jr/jml/con/mp/shem

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