„Nebeneffekt moderner Welt“: US-Energieminister Wright spielt Klimawandel herunter | ABC-Z

„Nebeneffekt moderner Welt“
US-Energieminister Wright spielt Klimawandel herunter
10.03.2025, 20:19 Uhr
Artikel anhören
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos | Feedback senden
Chris Wright ist nicht nur Energieminister der Vereinigten Staaten. Er war auch Geschäftsführer des zweitgrößten Fracking-Unternehmens in den USA. Zum Auftakt der Energiekonferenz Ceraweek verharmlost er den Klimawandel als unvermeidbare Begleiterscheinung.
Die globale Erderwärmung ist US-Energieminister Chris Wright zufolge ein Nebeneffekt des Aufbaus der modernen Welt. „Die Trump-Regierung wird den Klimawandel als das behandeln, was er ist: ein globales physikalisches Phänomen, das eine Nebenwirkung des Aufbaus der modernen Welt ist“, sagte er anlässlich des Auftakts der größten Energiekonferenz des Landes, Ceraweek, in Houston.
„Alles im Leben ist mit Kompromissen verbunden. Alles.“ Öl, Gas und Kohle seien für die Weltwirtschaft von entscheidender Bedeutung. Der Energiebedarf sei zudem unbegrenzt. Die von US-Präsident Donald Trumps Vorgänger Joe Biden umgesetzten Maßnahmen zur Bekämpfung der globalen Erwärmung seien nicht wirksam, führte Wright aus. Dazu gehörten auch die Bemühungen, die emissionsfreie Solar- und Windenergie auszubauen und die Einführung von Elektrofahrzeugen zu fördern. „Die Heilverfahren waren weitaus zerstörerischer als die Krankheit“, sagte er.
Die USA haben einer Ausweitung der Flüssigerdgas-Exporte von Delfin LNG in große Volkswirtschaften in Asien und Europa zugestimmt. Dies ist eine von mehreren Genehmigungen, die die Regierung erteilt hat, nachdem Biden die Genehmigungen für LNG-Exporte für etwa ein Jahr ausgesetzt hatte, um die wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen des boomenden Geschäfts zu untersuchen. „Wir haben schon einiges erreicht und hoffen, das Tempo zu steigern“, sagte Wright gegenüber Reportern. Er sagte, die US-LNG-Exporte, die bereits die größten der Welt sind, dürften sich in den kommenden Jahren verdoppeln.
Wright war bis zu seinem Amtsantritt Geschäftsführer des US-Öldienstleisters Liberty Energy. Im Vorfeld seiner Ernennung zum US-Energieminister Trump lobte ihn als „führenden Technologen und Unternehmer im Energiesektor“. Liberty Energy mit Sitz in Denver im Bundesstaat Colorado wirbt mit innovativen Lösungen bei der umstrittenen Öl- und Erdgasgewinnung durch Fracking. Bei der wegen der Umweltrisiken umstrittenen Fracking-Methode wird in Erdschichten enthaltenes Erdöl oder Erdgas, sogenanntes Schiefergas, mit Chemikalien und Druck extrahiert.