Nasdaq trifft es am härtesten: US-Börsen rauschen nach Fed-Ausblick in den Keller | ABC-Z
Nasdaq trifft es am härtesten
US-Börsen rauschen nach Fed-Ausblick in den Keller
18.12.2024, 23:13 Uhr
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Die US-Notenbank wird das Tempo ihrer Zinssenkungen im kommenden Jahr voraussichtlich drosseln. An der Wall Street hört man diese Botschaft nicht gern, vor allem die zinssensiblen Tech-Titel geben deutlich nach. Der Dollar zieht hingegen an.
Die Wall Street hat nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank Federal Reserve kräftig Federn gelassen. Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss am Mittwoch 2,6 Prozent tiefer auf 42.326 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 büßte 2,9 Prozent auf 5872 Stellen ein. Und der technologielastige Nasdaq gab sogar 3,6 Prozent auf 19.392 Zähler nach. Tech-Werte gelten als besonders zinsempfindlich. Für viele Anleger dürften die Fed-Aussagen auch eine willkommene Gelegenheit gewesen sein, Gewinne mitzunehmen, nachdem die US-Indizes unlängst noch Rekordhöhen erklommen hatten.
Die US-Notenbank Fed hat zum Jahresende noch einmal die Leitzinsen gesenkt, was allgemein erwartet worden war. Die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell setzten wie allgemein erwartet den geldpolitischen Schlüsselsatz am Mittwoch um einen Viertelpunkt nach unten – auf die Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Für 2025 kündigten die Notenbanker einen falkenhafteren Kurs an, also eine langsamere Lockerung ihrer Geldpolitik.
Im September hatte die Federal Reserve die Zinswende eingeleitet, im November nachgelegt und nun zum dritten Mal in diesem Jahr ihre Geldpolitik gelockert. Man sei an dem Punkt oder kurz davor, dass man die Zinssenkungen verlangsamen könne, sagte Powell auf einer Pressekonferenz. “Von hier an ist es eine neue Phase. Wir werden bei weiteren Kürzungen vorsichtig sein.” Die Geldpolitik sei zwar immer noch restriktiv, aber deutlich näher an einem neutralen Niveau. Die US-Notenbanker gehen nun davon aus, dass sie bis Ende 2025 nur zwei Zinssenkungen um jeweils einen Viertelprozentpunkt vornehmen werden. Dies ist ein halber Prozentpunkt weniger als noch im September erwartet.
Der Dollar zog in Reaktion auf den Zinsentscheid an. Der Dollarindex stieg um gut 1 Prozent. Der Euro fiel unter die Marke von 1,04 Dollar von etwa 1,0475. Mit den Marktzinsen ging es deutlich aufwärts. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen erhöhte sich um 10,6 Basispunkte auf 4,51 Prozent.
Der Goldpreis geriet hingegen unter Druck; die Feinunze verbilligte sich um gut 2 Prozent. Ein festerer Dollar verteuert das Edelmetall für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum. Höhere Zinsen mindern die Attraktivität des zinslos gehaltenen Goldes.
Birkenstock im Aufwind
Am Aktienmarkt gehörte Birkenstock mit einem Kursplus von rund zwei Prozent zu den Favoriten, nachdem der Sandalen-Hersteller überraschend starke Geschäftszahlen und einen optimistischen Ausblick vorgelegt hatte. Das Unternehmen steigerte den Durchschnittspreis der verkauften Produkte den Angaben zufolge um acht Prozent.
Für Diskussionsstoff sorgte außerdem eine mögliche Fusion der japanischen Autobauer Honda und Nissan. Daraufhin kletterten Nissan-Titel in Tokio um fast 24 Prozent. An der Wall Street drehten die Papiere von Ford und General Motors (GM) jeweils zwei Prozent ins Minus.
Trübe Aussichten setzten General Mills zu. Die Aktien fielen um 3,1 Prozent, nachdem der “Häagen-Dazs”-Hersteller seine Gewinnprognose für das Jahr gesenkt hatte. Als Grund nannte der Konzern, dass die Werbeausgaben höher ausgefallen sind als erwartet.
Gewinnmitnahmen ließen die Tesla-Aktie, die im Tagesverlauf noch ein Rekordhoch erreicht hatte, zum Handelsende um 8,3 Prozent absacken.