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Nahost-Liveblog: ++ Trump droht Hamas-Terroristen mit dem Tod ++ | ABC-Z


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Stand: 16.10.2025 20:03 Uhr

US-Präsident Trump droht der Hamas in einem Social-Media-Post. Nach ihrer Rückgabe am Mittwochabend hat Israel zwei weitere tote Geiseln der Hamas identifiziert.

US-Präsident Donald Trump hat der islamistischen Hamas mit dem Tode gedroht. Wenn die Terrororganisation weiter Menschen im Gazastreifen töte, “werden wir keine Wahl haben als hineinzugehen und sie zu töten”, schrieb der Republikaner auf der Plattform Truth Social.

Die Vereinten Nationen haben mit den israelischen Behörden eine Ausweitung der Hilfslieferungen für den Gazastreifen abgestimmt. Trotz anhaltender Hürden und Verzögerungen seien Vorbereitungen für die Zeit getroffen worden, wenn die Grenzübergänge wieder geöffnet werden, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric. Insgesamt sei die Lieferung von 200.000 Tonnen an Hilfsgütern in den Gazastreifen bewilligt worden, sobald es grünes Licht für die Fortsetzung der Arbeit der Hilfsorganisationen gebe.

Der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten wird nach Angaben des israelischen Außenministers Gideon Saar voraussichtlich am Sonntag wieder geöffnet. “Wir treffen alle notwendigen Vorbereitungen”, zitiert die italienische Nachrichtenagentur Ansa Saar. Er führt demnach aber nicht aus, ob der wichtigste Grenzübergang des Gazastreifens für Menschen oder für Hilfslieferungen geöffnet werden soll.

Die Türkei hat nach eigenen Angaben ein Team von Spezialisten in den Gazastreifen entsandt, um bei der Suche nach den Leichen von Hamas-Geiseln zu helfen. 81 Experten der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad seien bereits vor Ort, so das türkische Verteidigungsministerium. Ein Team werde mit der Suche nach den sterblichen Überresten der verbliebenen 19 israelischen Geiseln betraut.

Gemäß dem von US-Präsident Donald Trump vorangetriebenen Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas hätte die Hamas neben den 20 überlebenden Geiseln auch alle 28 toten Geiseln am vergangenen Montag an Israel überstellen müssen. Bisher wurden jedoch nur neun Leichen von am 7. Oktober 2023 verschleppten Menschen zurückgegeben. Die israelische Regierung drohte der Hamas deshalb mit der Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen.

Tausende Menschen haben in Israel an der Beisetzung der getöteten Geisel Tamir Nimrodi teilgenommen. Die islamistische Hamas hatte die Leiche des 20-jährigen Soldaten, der auch die deutsche Staatsangehörigkeit besaß, am Dienstagabend im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung mit Israel übergeben. 

Nimrodis Vater Alon sagte nach Angaben des Forums der Geiselfamilien bei dem Begräbnis in Kfar Saba bei Tel Aviv: “Genau vor zwei Jahren ist unsere Welt zusammengebrochen – mit dem mörderischen Angriff der Hamas, bei dem du, mein geliebter Sohn, entführt wurdest.” Die Familie habe mit allen Mitteln um seine Rettung gekämpft. “Wir sind bis ans Ende der Welt gegangen, um von dir zu erzählen. (…) Es tut mir so leid, dass ich dich nicht lebend nach Hause bringen konnte.”

Die radikal-islamischen Huthi-Rebellen im Jemen haben mitgeteilt, dass ihr Stabschef Muhammad Abd Al-Karim al-Ghamari getötet worden sei. Details nannten sie nicht.

Die Terrororganisation Hamas hat noch nicht alle getöteten Geiseln an Israel übergeben. Aus Sicht Israels ist das ein Bruch der Waffenruhe-Vereinbarung. Wie reagiert das Land? Pia Steckelbach berichtet aus Tel Aviv.

Angesichts der von der militant-islamistischen Hamas verzögerten Übergabe aller toten Geiseln hat das israelische Forum der Geisel-Familien die israelische Regierung aufgefordert, das Waffenruhe-Abkommen mit der Hamas auszusetzen. Die Regierung solle die Umsetzung aller weiteren Schritte des Abkommens “unverzüglich einstellen, solange die Hamas weiterhin offen gegen ihre Verpflichtungen hinsichtlich der Rückkehr aller Geiseln und der Leichen der Opfer verstößt”, teilte die Gruppe laut einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP mit.

Laut Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gibt es derweil eine Entschlossenheit Israels, “die Rückkehr aller” noch von der Hamas zurückgehaltenen Geiseln im Gazastreifen “sicherzustellen”. “Der Kampf ist noch nicht vorbei”, sagte Netanjahu den Angaben nach in Jerusalem.

Israel wird nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu alle seine Kriegsziele im Gazastreifen erreichen. Bei einer Gedenkfeier für gefallene Soldaten sagte Netanjahu, die Feinde Israels hätten gelernt, dass jeder, der die Hand gegen das Land erhebe, einen hohen Preis zahlen werde.

Die Schwierigkeiten bei der Übergabe der verbliebenen Geisel-Leichen sind nach Einschätzung von ARD-Korrespondent Julio Segador in Tel Aviv keine ernsthafte Gefahr für die Waffenruhe. Die Friedensvereinbarung könne viel eher an Fragen wie der Entwaffnung der Hamas in der nächsten Verhandlungsphase scheitern, so Segador bei tagesschau24.

Trotz der vereinbarten Waffenruhe sind nach palästinensischen Angaben bei einem israelischen Drohnenangriff im Gazastreifen mindestens zwei Menschen getötet worden. Der Angriff habe sich im Bereich der Stadt Chan Junis im Süden des weitgehend zerstörten Küstenstreifens ereignet, hieß es aus dem Nasser-Krankenhaus in der Stadt. Eine israelische Armeesprecherin sagte dagegen, es habe in dem Gebiet keinen israelischen Angriff gegeben. 

Nach Beginn der Waffenruhe am Freitag ist es bereits zu mehreren tödlichen Zwischenfällen gekommen. Die Armee hat Zivilisten davor gewarnt, sich den israelischen Truppen zu nähern.

Der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten bleibt nach Angaben Israels zunächst geschlossen. Über den Grenzübergang werde keine humanitäre Hilfe in den Gazastreifen geliefert, teilte die Abteilung des israelischen Verteidigungsministeriums für zivile Angelegenheiten in den palästinensischen Gebieten (COGAT) mit. Das sei zu keinem Zeitpunkt vereinbart worden. “Hilfe gelangt weiterhin über andere Grenzübergänge in den Gazastreifen”, hieß es weiter.

Die Öffnung des Grenzübergangs für den Personenverkehr werde zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben, wenn die israelische und die ägyptische Seite die “nötigen Vorbereitungen für die Öffnung des Grenzübergangs” getroffen hätten, erklärte die israelische Armeebehörde.

Israelische Medien hatten am Mittwoch berichtet, dass Israel den Grenzübergang wieder öffnen wolle.

Ungeachtet der aktuell geltenden Waffenruhe mit Israel hat die Hamas am ersten Jahrestag der Tötung ihres Chefs, Jihia al-Sinwar, die Fortsetzung des bewaffneten Kampfes gegen Israel gelobt. Sinwar war bei einem Einsatz der israelischen Armee während des Gaza-Kriegs getötet worden. Der 61-Jährige galt als Drahtzieher des Massakers am 7. Oktober 2023, Auslöser des Gaza-Kriegs und einer dramatischen regionalen Eskalation.

In einer Stellungnahme der islamistischen Terrororganisation zum ersten Jahrestag war die Rede von einem Märtyrertod Sinwars. Die Flamme werde nicht erlöschen, hieß es mit Blick auf das Massaker am 7. Oktober.

Israel bereitet nach eigenen Angaben zusammen mit Ägypten die Öffnung des Grenzübergangs Rafah zum Gazastreifen für den Personenverkehr vor. Ein Datum werde zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben, teilt die zuständige israelische Militärbehörde COGAT mit. Humanitäre Hilfe werde nicht über den Grenzübergang Rafah abgewickelt. Die Versorgung des Gebiets mit Hilfsgütern laufe weiterhin über andere Übergänge wie Kerem Schalom.

In einer Regierungserklärung im Bundestag in Berlin hat Kanzler Friedrich Merz auf das am Montag unterzeichnete Waffenruhe-Abkommen zum Konflikt zwischen Israel und der Hamas verwiesen. Dieses habe gezeigt: “Politisches Handeln macht einen Unterschied in dieser Welt zum Guten wie zum Schlechten.” Ausdrücklich dankte der Kanzler US-Präsident Donald Trump, dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und arabischen Staatschefs, die das Abkommen möglich gemacht hätten. “Das alles ist möglich gewesen, weil Staat- und Regierungschefs zusammengearbeitet haben und weil sie an ihrer Entschlossenheit keinen Zweifel gelassen haben, diesen schrecklichen Krieg zu beenden”, sagte Merz. “Ihnen gilt unser aller Dank.”

Nach der Rückgabe zwei weiterer Leichen von Geiseln durch die Hamas am Mittwochabend hat Israel deren Identität bestätigt. Nach der Identifizierung durch die Gerichtsmedizin informierte die Armee “die Familien von Inbar Hayman und Oberfeldwebel Mohammad Alatrash darüber, dass ihre Leichen zur Beisetzung in ihre Heimat überführt worden seien”, hieß es in einer Armee-Erklärung am Donnerstag. 

Hayman war eine Graffiti-Künstlerin aus Haifa und auch unter dem Pseudonym “Pink” bekannt. Die damals 27-Jährige wurde auf dem Nova-Musikfestival getötet, ihre Leiche wurde in den Gazastreifen gebracht. Auch die Leiche des 39-jährigen Militärangehörigen Alatrash wurde in das Palästinensergebiet verschleppt, nachdem er bei den Gefechten am 7. Oktober 2023 getötet worden war. Der Soldat hinterlässt 13 Kinder.

Die Särge mit den sterblichen Überresten der beiden Geiseln waren am späten Mittwochabend vom Roten Kreuz an die israelischen Streitkräfte im Gazastreifen übergeben worden. 

Nach Meinung des CDU-Sicherheitspolitikers Roderich Kiesewetter sind die Übergabe aller Geiseln und eine Entwaffnung der militant-islamistischen Hamas essenziell für eine vollständige Umsetzung des Gaza-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump. “Die Hamas hat weiterhin nicht alle ermordeten Geiseln freigegeben und solange das nicht der Fall ist, können die weiteren Schritte in Trumps Friedensplan nicht vollzogen werden”, sagte Kieswetter in einem Interview der Jüdischen Allgemeinen. Insbesondere die Entwaffnung der Hamas werde sich hier als “absolut notwendig, aber schwierig, erweisen”, so der CDU-Politiker. 

Israel fordert die militant-islamistische Hamas zur Übergabe aller toten Geiseln auf und droht bei Nichteinhaltung des Waffenruhe-Abkommens mit der Rückkehr zum Krieg im Gazastreifen. Verteidigungsminister Israel Katz sagte laut der israelischen Nachrichtenseite ynet, das Abkommen verlange die Entwaffnung der Hamas sowie die Übergabe aller lebenden und toten Geiseln. Sollte sich die Terrororganisation weigern, die Vereinbarung einzuhalten, werde Israel die Kämpfe wieder aufnehmen. Er habe das Militär angewiesen, für diesen Fall einen umfassenden Plan auszuarbeiten. 

Die Hamas hatte am Mittwochabend zwei weitere Leichen übergeben und nach eigener Darstellung damit alle für sie erreichbaren Überreste von Geiseln ausgehändigt. Laut Vereinbarung muss sie insgesamt 28 Geiselleichen übergeben. Bislang hat die Hamas zehn Leichen übergeben, davon sind sieben identifiziert.

US-Präsident Donald Trump schließt einen Einsatz des US-Militärs zur Entwaffnung der militant-islamistischen Hamas aus. US-Soldaten würden dazu nicht benötigt, sagte Trump vor Journalisten in Washington. Die USA würden Israel jedoch bei dem Vorhaben unterstützen. Die USA verlangten, dass die Hamas im Rahmen des in der vergangenen Woche erzielten Gaza-Abkommens ihre Waffen niederlege.

Das Rote Kreuz hat die sterblichen Überreste von zwei weiteren Geiseln der Hamas in Empfang genommen. Das teilte das israelische Militär am Mittwoch mit. Diese seien in ein Labor der Gerichtsmedizin in Tel Aviv gebracht worden. Das israelische Militär erklärte, die Identität der Geiseln müsse noch überprüft werden. Die Rückgabe der lebenden und auch der toten Geiseln ist Teil der Waffenruhevereinbarung zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas.

Die USA arbeiten an der Zusammenstellung einer internationalen Truppe zur Stabilisierung des Gazastreifens. Das teilte ein mit der Angelegenheit vertrauter hochrangiger US-Regierungsberater mit. Der Aufbau der internationalen Stabilisierungstruppe habe bereits begonnen. Die USA seien dazu in Gesprächen mit mehreren Ländern. Nach Angaben eines weiteren Regierungsberaters gehören dazu Indonesien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten, Katar und Aserbaidschan.

Die Terrororganisation Hamas hat die Leichen von zwei weiteren getöteten Geiseln übergeben. Entwicklungsministerin Alabali Radovan kündigt 200 Millionen Euro als Soforthilfe für den Wiederaufbau des Gazastreifens an. Der Liveblog vom Mittwoch zum Nachlesen:

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