Nahost-Liveblog: ++ Blinken erhöht Druck bei Verhandlungen ++ | ABC-Z
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US-Außenminister Blinken sieht bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe in Gaza einen “entscheidenden Moment”. Die Hamas hat starke Vorbehalte gegen Vorschläge für eine Feuerpause. Alle Entwicklungen im Liveblog.
Der militärische Arm der Hamas hat nach eigener Aussage den Anschlag in Tel Aviv vom Sonntag ausgeführt. In einer Erklärung teilen die Al-Kassam-Brigaden weiter mit, die Tat sei zusammen mit dem Islamischen Dschihad verübt worden. Die israelische Polizei erklärt, dass es sich bei der Explosion um einen terroristischen Anschlag gehandelt habe. Dabei wurde ein Mensch getötet.
Bei einer tödlichen Explosion in Tel Aviv handelt es sich nach Polizeiangaben um einen versuchten Terroranschlag. Im Rucksack eines Mannes war am Sonntagabend in der Küstenmetropole ein Sprengsatz explodiert, als dieser auf einer Straße im Süden der Stadt unterwegs war. Dabei wurden der mutmaßliche Attentäter getötet und ein E-Scooterfahrer verletzt.
“Es kann jetzt bestätigt werden, dass es ein Terroranschlag war, bei dem ein mächtiger Sprengsatz explodierte”, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der Polizei und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet. Die Sicherheitskräfte im Großraum Tel Aviv seien daraufhin in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. Die Polizei äußerte sich nicht zu der Identität des Tatverdächtigen.
Die israelische Polizei ermittelt nach einer tödlichen Explosion in Tel Aviv wegen eines vermuteten Anschlagversuchs. Im Rucksack eines Mannes war am Sonntagabend ein Sprengsatz explodiert, als dieser auf einer Straße im Süden der Stadt unterwegs war. Dabei wurden der mutmaßliche Attentäter getötet und ein E-Scooterfahrer verletzt.
Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog sagte dazu bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken, es sei in Tel Aviv am Vorabend offenbar ein schwerer Terroranschlag verhindert worden. In der Küstenstadt war es in der Vergangenheit immer wieder zu schweren Anschlägen gekommen.
Ein Polizeisprecher sagte dem israelischen Armeesender, es handele sich “mit 99-prozentiger Sicherheit” um einen Anschlagsversuch. Hätte sich die Explosion nur wenige Meter weiter ereignet, “wären wir mit einer riesigen Katastrophe aufgewacht”, sagte er.
Die gegenwärtigen Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg könnten nach Worten von US-Außenminister Antony Blinken die letzte Chance für eine Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas sein. Bei einem Treffen mit dem israelischen Staatspräsidenten Izchak Herzog in Tel Aviv sagte Blinken: “Dies ist ein entscheidender Moment, wahrscheinlich der beste, vielleicht die letzte Gelegenheit, die Geiseln nach Hause zu bringen, eine Waffenruhe zu erzielen und alle auf einen besseren Weg zu dauerhaftem Frieden und Sicherheit zu bringen.”
Zu den internationalen Bemühungen um eine Einigung bei den indirekten Gesprächen zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation sagte Blinken: “Es ist Zeit, es zum Abschluss zu bringen.” Man müsse sicherstellen, dass “niemand Schritte unternimmt, die diesen Prozess torpedieren könnten”. Blinken sagte: “Wir wollen sicherstellen, dass es keine Eskalation gibt, dass es keine Provokationen gibt.”
Vor allem wegen verheerender Angriffe im Gaza-Krieg haben die Vereinten Nationen 2023 so viele Todesopfer unter humanitären Helfern in Konflikten gezählt wie noch nie. In 33 Ländern seien 280 Helferinnen und Helfer getötet worden, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA. Damit handele es sich um das tödlichste Jahr der weltweiten humanitären Gemeinschaft seit Beginn der Zählungen. Im Vergleich dazu hatte es im Jahr davor 118 Todesopfer unter Hilfskräften gegeben.
Der Hauptgrund für diesen drastischen Anstieg sei der Beginn des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der Hamas, heißt es. Seit dem verheerenden Terroranschlag der militant-islamistischen Hamas im Oktober vergangenen Jahres seien allein im Gazastreifen knapp 300 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen getötet worden, vor allem durch Luftangriffe. Die meisten Opfer seien Mitarbeiter des UN-Palästinenserhilfswerkes UNRWA gewesen. Die Vereinten Nationen hatten in der Vergangenheit wiederholt ihre Bestürzung über getötete Mitarbeiter durch israelischen Beschuss oder Bombardements ausgedrückt.
US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat sich inmitten der laufenden Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln mit Nachdruck für den Abschluss eines Abkommens ausgesprochen. Die Gespräche liefen, und die US-Regierung gebe nicht auf, sondern arbeite weiter “sehr hart” daran, die Verhandlungen zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen, sagte Harris am Rande von Wahlkampfauftritten im US-Bundesstaat Pennsylvania. “Wir müssen eine Waffenruhe bekommen, und wir müssen diese Geiseln rausbekommen”, so Harris weiter.
US-Präsident Joe Biden hält eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln weiterhin für möglich. Biden sagte am Abend, es seien noch Gespräche im Gange. “Wir geben nicht auf”, fuhr er fort, eine Einigung sei “immer noch möglich”.
Am Donnerstag und Freitag hatte es in Katar neue Gespräche über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln gegeben. Dabei legten die USA Israel und der militant-islamistischen Hamas einen neuen Kompromissvorschlag vor. In einer gemeinsamen Erklärung der Vermittler USA, Ägypten und Katar hieß es anschließend, der Vorschlag überbrücke “verbleibende Lücken”. Die Gespräche mit dem Ziel einer Einigung sind demnach fortgeschritten und sollen im Laufe der Woche in der ägyptischen Hauptstadt Kairo fortgesetzt werden. Die Terrororganisation Hamas kritisierte die US-Vorschläge allerdings.
Die militant-islamistische Hamas äußert starke Vorbehalte gegen einen von den USA vorgelegten neuen Vorschlag für einen Stopp der Kämpfe im Gazastreifen und die Freilassung israelischer Geiseln. Die amerikanischen Vorschläge entsprächen zu sehr den Forderungen von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu, teilte die Gruppierung am Abend mit. Die Hamas erklärte, das Konzept stehe im Einklang mit der Weigerung Netanyahus, den Krieg dauerhaft zu beenden und die Armee aus dem ganzen Gazastreifen abzuziehen.
Am Freitag hatten Vermittler aus Katar, Ägypten und den Vereinigten Staaten einen erneuten Kompromiss ausgearbeitet. Dabei geht es im Kern um die Freilassung israelischer Geiseln und im Gegenzug die Übergabe palästinensischer Häftlinge sowie ein Ende der Kämpfe. Umstritten sind die einzelnen Schritte hin zu diesen Zielen. Zudem pocht Netanyahu auf die vollständige Vernichtung der Hamas als Voraussetzung für einen dauerhaften Waffenstillstand.
In der israelischen Mittelmeermetropole Tel Aviv ist am Abend ein Sprengsatz explodiert. Wie israelische Medien berichteten, kam dabei der mutmaßliche Attentäter ums Leben – er hatte die Bombe offenbar in einem Rucksack getragen. Ein Passant erlitt leichte Verletzungen. Die Polizei geht von einem Terrorangriff aus – allerdings sei das Motiv noch unklar, berichten israelische Medien.
US-Außenminister Blinken will in Tel Aviv die Gespräche über eine Waffenruhe voranbringen. In Berlin sind bei einer pro-palästinensischen Demonstration mindestens zehn Polizisten verletzt worden. Die Entwicklungen vom Sonntag zum Nachlesen.