Nahost-Konflikt: Huthis schießen Rakete auf Israel – Netanjahu schwört Rache | ABC-Z
„Unserer Faust werden Huthis nicht entkommen“: Israel will Rache
13:22 Uhr: Nach einem Raketenangriff der jemenitischen Huthi-Rebellen hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine harte Reaktion angekündigt. Die Huthi hätten eigentlich wissen müssen, dass jeder, der versuche, Israel Schaden zuzufügen, einen hohen Preis dafür zahlen müsse, sagte er nach Angaben seines Büros während der wöchentlichen Kabinettssitzung.
„Wer eine Erinnerung braucht, kann gerne den Hafen in Hudaida besuchen“, sagte Netanjahu. Nach einem tödlichen Drohnenangriff der Huthi auf Tel Aviv hatte die israelische Luftwaffe den jemenitischen Hafen im Juli angegriffen. Es kam dort zu einem Großbrand, sechs Menschen wurden getötet.
„Jeder, der uns angreift, wird unserer Faust nicht entkommen“, sagte Netanjahu weiter. „Wir befinden uns in einem Mehrfrontenkrieg gegen die iranische Achse des Bösen, die uns zerstören will.“ Zur sogenannten Widerstandsachse gehören mit dem Iran verbündete Milizen, unter anderem die Hisbollah im Libanon und die Huthi-Miliz im Jemen.
Nach Angaben der israelischen Armee war die ballistische Rakete in der Luft zerbrochen. Raketenteile seien in einem Bahnhof in der Stadt Modiin zwischen Tel Aviv und Jerusalem sowie auf offenem Gebiet eingeschlagen. Südöstlich von Tel Aviv sei es dabei zu einem Brand gekommen.
Huthi Rebellen feuern aus 2.000 Kilometer Entfernung auf Israel
Sonntag, 15. September, 12:18 Uhr: Die Huthi-Miliz im Jemen hat eine ballistische Rakete auf Israel abgefeuert. Sie habe in elf Minuten eine Strecke von mehr als 2.000 Kilometer zurückgelegt, sagte Huthi-Militärsprecher Jahja Sari in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Israel solle sich auf „mehr Angriffe“ gefasst machen.
Israels Armee teilte mit, die Boden-Boden-Rakete sei aus östlicher Richtung gekommen. Sie sei offenbar in der Luft zerbrochen und in offenem Gebiet niedergegangen. Zuvor hatten am frühen Morgen im Zentrum des Landes die Warnsirenen geheult. Es sei mehrmals versucht worden, die Rakete mit den Systemen Arrow und Eisenkuppel (Iron Dome) abzufangen, hieß es in der Mitteilung der Armee. Die Ergebnisse würden noch untersucht.
Nach einem tödlichen Drohnenangriff der mit dem Iran verbündeten Huthi-Miliz in Tel Aviv hatte die israelische Luftwaffe im Juli die jemenitische Hafenstadt in Hudaida angegriffen. Dabei entstand ein riesiger Brand, sechs Menschen wurden getötet. Der Huthi-Anführer hatte daraufhin eine neue Phase im Kampf gegen Israel angekündigt.
Die „Jerusalem Post“ berichtete, die ballistische Rakete sei in Richtung des Großraums Tel Aviv abgefeuert worden. Nach Medienberichten schlugen Raketenteile an verschiedenen Orten im Lande ein, unter anderem in den Städten Modiin und Rechovot. Israel verfügt über ein mehrstufiges Raketenabwehrsystem.
Israels Luftwaffe greift Hisbollah-Ziele in Libanons Landesinneren an
23.13 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat am Abend nach Angaben eines Armeesprechers mehrere Waffenlager der Hisbollah-Miliz im Landesinneren des Libanon angegriffen. Die Angriffe seien in den Gebieten der Bekaa-Ebene und der Stadt Baalbek etwa 140 Kilometer von der Grenze entfernt geflogen worden, hieß es. Die Gegend gilt als Hisbollah-Hochburg. Außerdem seien Waffenlager der Hisbollah an sieben verschiedenen Orten im Südlibanon attackiert worden.
Palästinenser: Elf Tote bei Angriff auf Haus in Gaza
Samstag, 14. September, 11.32 Uhr: Bei einem Israel zugeschriebenen Luftangriff sind in der Stadt Gaza nach palästinensischen Angaben mindestens elf Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien vier Minderjährige und drei Frauen, erklärten Krankenhausärzte in Gaza. Das Geschoss hatte demnach das Haus einer Familie im Stadtteil Tuffah getroffen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1.200 Toten, das Terroristen der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Kriegsbeginn mehr als 41.000 Menschen im Gazastreifen getötet. Die Angaben unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern.
Forderung nach Ende des Gaza-Kriegs bei Treffen in Madrid
20.23 Uhr: Mehrere Länder Europas, Asiens und Afrikas fordern nach Angaben des spanischen Außenministers José Manuel Albares ein Ende des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Man sei in Madrid zusammengekommen, „um auf ein Ende des Krieges in Gaza und auf die Umsetzung der Zweistaatenlösung zu drängen“, teilte Albares auf der Plattform X zu einem Treffen von Außenministern am Freitag mit.
„Die Zweistaatenlösung ist der einzige Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden“, sagte Albares anschließend. Dringender seien aber zunächst eine Waffenruhe, die Freilassung der noch von der Hamas festgehaltenen Geiseln sowie ein massiver Zustrom humanitärer Hilfe in den Gazastreifen.
Die linke Regierung in Madrid gehört in Europa zu den schärfsten Kritikern am militärischen Vorgehen Israels in Gaza. Neben Spanien haben im Frühsommer auch die EU-Länder Irland und Slowenien sowie Norwegen Palästina als eigenständigen Staat anerkannt.
An dem Treffen in Madrid nahmen der EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, der palästinensische Premierminister Mohammad Mustafa, der Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Abul Gheit, sowie Minister und Vertreter unter anderem aus Norwegen, Irland, Slowenien, der Türkei, Ägypten, Saudi-Arabien, Katar und Bahrain teil.
Berichte: Israel zerstörte mit Bodentruppen Ziel in Syrien
Freitag, 13. September, 00.06 Uhr: Mit einem waghalsigen Luftlandemanöver soll Israel Medienberichten zufolge am vergangenen Wochenende in Syrien eine Fabrik für Präzisionsraketen angegriffen und zerstört haben. Diesbezüglich übereinstimmende Berichte der „New York Times„ und des Nachrichtenportals “axios.com“ stützen sich auf die Aussagen namentlich nicht genannter Personen, die in die Aktion involviert gewesen sein sollen oder aus erster Hand Kenntnis davon erlangt hätten. Die Waffenfabrik soll vom Iran, Syriens wichtigstem Verbündeten, errichtet worden sein, in erster Linie, um die proiranische Hisbollah-Miliz im Libanon mit Raketen zu versorgen.
Drei Tote nach israelischem Angriff im Libanon
20.33 Uhr: Bei einem israelischen Angriff im Libanon sind nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden. Darunter sei auch ein Kind gewesen, teilte das Gesundheitsministerium in Beirut mit. Bei dem Angriff nahe Nabatieh im Süden des Landes habe es außerdem drei Verletzte gegeben. Ob unter den Opfern Mitglieder der Hisbollah waren, war zunächst nicht klar. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.
Zuvor hatte es bereits gegenseitigen Beschuss zwischen der proiranischen Hisbollah und dem israelischen Militär gegeben. Die Hisbollah reklamierte mehrere Angriffe auf Ziele im Norden Israels für sich. Auch die israelische Armee griff nach Angaben der libanesischen Nachrichtenagentur NNA mehrere Ziele im Südlibanon an.
Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen zwischen Israel und der mit der Hisbollah verbündeten islamistischen Hamas vor elf Monaten kommt es im Grenzgebiet der beiden Länder nahezu täglich zu militärischen Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es Tote – die meisten von ihnen waren Mitglieder der Hisbollah. Die Hisbollah handelt nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der Hamas.
WHO: Größte medizinische Evakuierung aus Gazastreifen seit Kriegsbeginn
18.39 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat nach eigenen Angaben die größte medizinische Evakuierung aus dem Gazastreifen seit Kriegsbeginn am 7. Oktober vorgenommen. 97 kranke und schwer verletzte Patienten seien aus dem Palästinensergebiet zur Spezialbehandlung nach Abu Dhabi gebracht worden, erklärte die WHO am Donnerstag. Die Patienten, darunter auch 45 Kinder, würden unter einem breiten Spektrum von Krankheiten leiden wie Krebs, schwerem Trauma und anderen Verletzungen.
„Dies war die bislang größte Evakuierung aus Gaza seit Oktober 2023“, sagte Richard Peeperkorn, WHO-Repräsentant für die Palästinensergebiete, zu Reportern. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus lobte den Erfolg eines „hochkomplexen“ Einsatzes „trotz schwerer operativer Herausforderungen und Unsicherheit“.
Die Patienten und 155 Begleiter waren zunächst von vier Orten innerhalb des Gazastreifens zu einem Krankenhaus im Zentrum des Territoriums gebracht worden, bevor sie nach Abu Dhabi ausgeflogen werden konnten. Nach Angaben der WHO war es besonders kompliziert, Patienten aus dem schwer erreichbaren Norden des Gazastreifens zu holen. Die ausgeflogenen Kranken gehören zu den mehr als 10.000 Menschen, die nach Einschätzung der WHO dringend aus medizinischen Gründen evakuiert werden müssten.
18 Tote bei Angriff auf UN-Einrichtung im Gazastreifen
Donnerstag, 12. September, 13.58 Uhr: Bei einem israelischen Luftangriff auf dem Gelände einer ehemaligen Schule in Nuseirat im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 18 Menschen getötet worden. Zuvor war die Rede von 14 Menschen. Darunter waren nach UN-Angaben auch sechs Mitarbeiter der Vereinten Nationen. Die Totenzahlen des Hamas-Informationsbüros ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Das israelische Militär teilte mit, der Angriff habe einem Kommando- und Kontrollposten der islamistischen Hamas gegolten. Zuvor seien eine Reihe von Maßnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, hieß es.
Bei dem Gebäude und seiner Umgebung handelte es sich um eine Einrichtung des UN-Hilfswerks für Palästina (UNRWA). Das Gelände bot demnach etwa 12.000 Menschen Zuflucht, vor allem Frauen und Kindern.
UN-Sprecher Stéphane Dujarric sagte in New York, Liegenschaften der UN sollten niemals angegriffen oder von militärischen Gruppen genutzt werden. Auf die Frage, ob er ausschließen könne, dass sich Hamas-Vertreter dort aufhielten, sagte er, er könne die Frage nicht beantworten. Israel wirft der Hamas vor, sich in solchen Einrichtungen und unter Zivilisten zu verstecken.
UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich einmal mehr schockiert. „Was in Gaza passiert, ist absolut inakzeptabel„, schrieb er zu dem Angriff auf X. “Diese dramatischen Verletzungen von internationalem humanitärem Recht müssen jetzt aufhören.“
Gazastreifen: Zivilschutz meldet 14 Tote bei israelischem Angriff auf Schulgebäude
19.58 Uhr: Im Zentrum des Gazastreifens sind nach Angaben der örtlichen Behörden bei einem israelischen Angriff auf einen Schulkomplex mehrere Menschen getötet worden. Bei der Attacke auf die Al-Jawni-Schule in der Flüchtlingssiedlung Nuseirat seien außerdem mehrere Menschen verletzt worden, teilte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutzbehörde in dem Palästinensergebiet mit. Unter den Toten seien auch Frauen und Kinder. Die Nachrichtenagentur AFP konnte die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
Die israelische Armee sprach von einem „präzisen“ Angriff auf „Terroristen“, die sich in einem Kommandozentrum der Hamas auf dem Schulgelände aufgehalten hätten. Zur Identität der Zielpersonen und zum Ausgang des Angriffs machte das Militär zunächst keine Angaben.
In dem Schuldgebäude, in dem das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA eine Notunterkunft betreibt, halten sich nach Angeben der Hamas-Pressestelle rund 5000 Vertriebene auf. Die Schule geriet nach Angaben des Zivilschutzes seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 mindestens fünf Mal unter Beschuss. Im Juli waren mindestens 16 Menschen bei einem Angriff getötet worden, der sich laut der israelischen Armee ebenfalls gegen „Terroristen“ richtete.
Fünf bewaffnete Palästinenser bei Drohnenangriff getötet
Mittwoch, 11. September, 08.28 Uhr:Bei einem israelischen Luftangriff in Tubas im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben fünf Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren getötet worden. Die israelische Armee sprach von einem „Anti-Terror-Einsatz“ im Bereich von Tubas und dem benachbarten Tamun. Beide Orte liegen im nördlichen Abschnitt des besetzen Westjordanlands. Nach Armeeangaben griff eine israelische Drohne in Tubas eine bewaffnete Terrorzelle an.
Nach palästinensischen Angaben waren auch israelische Truppen nach Tubas vorgedrungen und hatten sich in der Nähe des örtlichen Krankenhauses positioniert. Die Armee habe eine Ausgangssperre verhängt.
Vor zwei Wochen hatte Israel einen größeren Militäreinsatz im Westjordanland begonnen. Die ohnehin gespannte Lage hat sich dort seit dem Hamas-Massaker mit 1.200 Toten am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Beginn des Gaza-Kriegs deutlich verschärft.
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