Politik

Nahost: Israelische Armee setzt Angriffswelle auf Südlibanon fort | ABC-Z

Die israelische Armee hat nach der Tötung zweier ranghoher
Hisbollah-Kommandeure in Beirut die Luftangriffe auf die proiranische Miliz im
Libanon in der Nacht fortgesetzt. “Dutzende” Kampfflugzeuge seien an dem Einsatz im Südlibanon beteiligt, teilten die
israelischen Streitkräfte mit. Verteidigungsminister Joaw Galant und Armeechef Herzi Halewi kamen in der Nacht mit weiteren Verantwortlichen zu einem Sicherheitstreffen zusammen. Die USA riefen ihre Staatsbürger erneut dazu
auf, den Libanon zu verlassen, solange es noch kommerzielle Flüge gebe.

Am Abend berichtete das israelische Militär einer Meldung der Zeitung Ha’aretz zufolge zunächst, Kampfflugzeuge hätten in den vergangenen 24 Stunden 290 Ziele im Süden des Libanon getroffen, darunter Raketenwerfer und Stellungen der Hisbollah. Am späten Abend teilte die Armee mit, seit dem Nachmittag habe “eine weitere Serie von Angriffen” etwa 110 Ziele getroffen, darunter einsatzbereite Raketenabschussrampen sowie “terroristische Infrastruktur” in mehreren Gebieten im Südlibanon. Die
staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA bestätigte, israelische
Kampfflugzeuge hätten einen “umfassenden Luftangriff” im Südlibanon begonnen.

In der Nacht heulten im Norden Israels nach Militärangaben erneut die Warnsirenen. Die Hisbollah teilte mit, sie habe Dutzende Raketen auf den israelischen Luftwaffenstützpunkt Ramat David abgefeuert. Die israelische Armee sprach von zehn Geschossen, die aus dem Libanon abgefeuert worden seien. Die meisten davon wurden demnach abgefangen. Die Armee werde ihre Einsätze fortsetzen, um die Fähigkeiten der Hisbollah zu schwächen, hatte Israels Militär zuvor mitgeteilt. Angesichts der Eskalation kündigten Israels Streitkräfte Ausgangsbeschränkungen für die Menschen im Norden des Landes an.

Bedrohungen “eliminiert”

Israel habe “einen umfassenden Angriff im
Südlibanon lanciert”, nachdem Vorbereitungen der Hisbollah für einen
“Beschuss des israelischen Territoriums” erkannt worden seien, hatte der
israelische Armeesprecher Daniel Hagari zu den Angriffen gesagt. Mit dem Einsatz
würden “Bedrohungen gegen die Bürger Israels eliminiert”. Bei einem israelischen Luftangriff auf Beirut waren zuvor die ranghohen Hisbollah-Kommandeure Ibrahim Akil und Ahmed Wahbi getötet worden. Akil sei Drahtzieher eines Plans gewesen, Nordisrael anzugreifen,
sagte der Armeesprecher. Die Miliz habe vorgehabt,
“israelische Zivilisten zu töten und zu entführen, ähnlich wie es die
Hamas am 7. Oktober tat”. Die proiranische Hisbollah äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorwurf.

Am Nachmittag hatte die israelische Armee
bekannt gegeben, Tausende Raketenabschussrampen im Südlibanon zerstört zu
haben. Sie hätten “für den sofortigen Abschuss in Richtung des
israelischen Territoriums” bereitgestanden. 

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