Wirtschaft

Wann junge Menschen das „Hotel Mama“ verlassen | ABC-Z

Junge Erwachsene in Deutschland ziehen vergleichsweise früh von zu Hause aus. Männer lassen sich dabei mehr Zeit als Frauen. Im vergangenen Jahr verließen junge Erwachsene mit durchschnittlich 23,9 Jahren das Elternhaus. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Zahlen stabil geblieben.

Damit ziehen junge Erwachsene in Deutschland früher aus als im EU-Vergleich. Das durchschnittliche Auszugsalter für alle EU-Mitgliedstaaten lag 2024 bei rund 26 Jahren. Am ­frühesten verlassen junge Erwachsene in den nordeuropäischen Ländern ihr Kinderzimmer, angeführt von Finnland mit 21,4 Jahren und ­Dänemark mit 21,7 Jahren – unter anderem wegen der staatlichen Unterstützung von Schülern, Studenten und Auszubildenden, die sie nicht zurückzahlen müssen. Auch in Frankreich (23,5 Jahre) und den Niederlanden (23,2 Jahre) ziehen Kinder früher in eigene vier Wände als in Deutschland.

Männer bleiben länger als Frauen

In den süd- und osteuropäischen Ländern lassen sie sich dagegen meist länger Zeit. Am längsten im Elternhaus bleiben junge Erwachsene in Kroatien (31,3 Jahre), der Slowakei (30,9 Jahre) und Griechenland (30,7 Jahre) – unter anderem wegen hoher Mieten.

Während Frauen in Deutschland schon mit knapp 23 Jahren das elter­liche Haus verlassen, ziehen junge Männer erst mit durchschnittlich 24,6 Jahren aus. Im vergangenen Jahr lebte nach Ergebnissen des Mikro­zensus rund ein Drittel der 25 Jahre alten Männer (33,8 Prozent) noch zu Hause, bei Frauen im selben Alter war es ein Fünftel (22,4 Prozent). Auch in den meisten anderen EU-Staaten sind die Frauen jünger, wenn sie aus­ziehen. Kaum Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es hingegen in Malta und in Luxemburg.

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