Nächstes Offensivspektakel: Cottbus schießt sich in Osnabrück zum Auswärtssieg | ABC-Z
Energie Cottbus scheint derzeit kaum zu stoppen. Auch in Osnabrück zündeten die Lausitzer wieder ein Offensivfeuerwerk und setzten mit einem 5:2-Sieg das nächste Ausrufezeichen. Es war bereits der dritte Liga-Sieg in Folge.
In der 3. Liga hat der FC Energie Cottbus den nächsten Sieg geholt. Die Lausitzer gewannen am Dienstagabend auswärts beim VfL Osnabrück mit 5:2 (2:1). Die Tore für Energie erzielten Timmy Thiele (17. und 81), Lucas Copado (30.), Maximilian Pronichev (71.) und Phil Halbauer (90.).
Für Energie war es nach den Erfolgen in Verl und gegen Stuttgart II bereits der dritte Ligasieg in Folge. Dadurch setzt sich der Aufsteiger vorerst in der oberen Tabellenregion fest und ist mit insgesamt 18 erzielten Treffern nach sieben Spielen die Torfabrik der Liga.
Rückkehr mit etwas Groll
Im schnellen Trainergeschäft ist Claus-Dieter Wollitz fast eine Ausnahme. In seinen 21 Jahren als Chefcoach war er nur für fünf Klubs tätig. Für den FC Energie Cottbus und den VfL Osnabrück besonders lange. Nun kommt es zum direkten Duell in der 3. Liga. Von Andreas Friebelmehr
Zwei Teams mit unterschiedlichen Vorzeichen
Der FCE ging mit 7:0-Toren aus den letzten beiden Spielen in das Duell an der Bremer Brücke und hatte dementsprechend Selbstvertrauen. Absteiger Osnabrück gelang hingegen erst ein Sieg in der 3. Liga, woraufhin im Vorfeld des Duells mit den Lausitzeren Trainer Uwe Koschinat den Posten räumen musste.
In den ersten Minuten belagerte Energie vor den Augen von 14.439 Zuschauern den Osnabrücker Strafraum, kam aber zu keinem gefährlichen Abschluss. Die erste Großchance gab es hingegen auf der anderen Seite: Der Ex-Cottbuser Erik Engelhardt stand plötzlich als Abnehmer einer Flanke im Strafraum völlig blank, köpfte den Ball jedoch nur an den Außenpfosten (6.).
Ein kurzer Schock für die Mannschaft von Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz bei dessen Rückkehr nach Osnabrück. Wollitz war jahrelang als Spieler sowie als Coach für den VfL aktiv, bevor es nach einem Streit mit der Klubspitze zum Zerwürfnis kam.
Traumannahme von Timmy Thiele
Umso größer fiel wohl der Jubel des Trainers aus, als Timmy Thiele in der 17. Minute den Führungstreffer für die Cottbuser erzielte. Und der war sehenswert: Thiele nahm einen langen Chipball von Außenverteidiger Tobias Hasse technisch fein an der Strafraumkante an und ließ seinen Gegenspieler damit ins Leere laufen. Mit dem zweiten Kontakt zimmerte er den Ball unhaltbar in die rechte untere Ecke ins Tor.
Die Freude war jedoch nur von kurzer Dauer. Denn trotz der spielerischen Dominanz des Aufsteigers, schlugen die Gastgeber nur kurz danach zurück. Ba-Muaka Simakala ließ Energies Vorlagengeber Hasse auf der linken Außenbahn mit einer schnellen Bewegung aussteigen, zog nach innen und schloss mit einem wuchtigen Schuss ab, den Cottbus-Keeper Elias Bethke nur noch mit den Fingerspitzen berühren konnte, bevor er im Tor einschlug (23.).
Halbzeitführung für die Gäste
Trotzdem blieben die Lausitzer auch danach das gefährlichere Team und kamen immer wieder durch ihre schnellen Gegenstöße nach Ballgewinn zu Chancen. So auch in der 30. Minute als sich Maximilian Krauß auf der rechten Außenbahn durchsetzte und den Ball von der Grundlinie in den Strafraum ablegte. Dort stand Lucas Copado goldrichtig und schob zur erneuten Führung ein.
Die Gäste waren danach im Angriffsmodus und hatten durchaus Chancen, den Vorsprung noch vor der Pause weiter auszubauen. Ein Abschluss aus spitzem Winkel von Krauß (37.) und ein gezirkelter Schuss von Tolcay Cigerci (43.) verfehlten das Tor jedoch knapp.
Unentschieden hält nicht lang
Zurück aus den Kabinen entwickelte sich eine muntere Partie. Dem Gastgeber schien die Pause sichtlich gut getan zu haben und er wagte sich nun mehr nach vorne. So fiel kurz nach dem Wiederanpfiff fast direkt der Ausgleich, Energie-Keeper Bethke parierte einen Schuss von VfL-Stürmer Joel Zwarts aus kurzer Distanz jedoch reaktionsschnell (50.).
Gut eine Viertelstunde später musste Bethke dann aber doch hinter sich greifen. Osnabrück verteidigte nun druckvoller und eroberte den Ball im Cottbuser Ausbauspiel. Über die halblinke Seite kam der Ball in den Strafraum zu Zwarts, dessen Schuss Energies Schlussmann noch halten konnte, beim Abstauber von Engelhardt war Bethke dann jedoch chancenlos (67.).
Erneut hielt das Unentschieden jedoch nicht lange an. Energie war die bessere Mannschaft, hatte mehr Ballbesitz und war auch spielerisch überlegen. Für die erneute Führung sorgte allerdings ein Patzer des VfL-Torhüters Richter. Dieser kam bei einem langen Ball ohne Not heraus und verschätzte sich dabei. Der eingewechselte Maximilian Pronichev spitzelte den Ball am Keeper vorbei und schob zum 3:2 für die Gäste ins leere Tor ein (71.).
Cottbus zündet Offensivfeuerwerk
Das Team von Trainer Wollitz stellte sich danach allerdings weder hinten rein, noch versuchte es die Führung über die Zeit zu bringen, sondern machte einfach weiter mit dem Offensivfeuerwerk. Fast jede Hereingabe der Lausitzer wurde nun gefährlich und sie spielten die Osnabrücker Abwehr teilweise schwindelig.
Und so sorgte Thiele in der 81. Minute für die verdiente Vorentscheidung: Bei einer Freistoßflanke kam der Stürmer im Fünfmeterraum völlig frei an den Ball und köpfte diesen zum 4:2 ins kurze Eck. Der K.o. für den VfL, der nun unter den schockierten Blicken der Heimfans völlig zusammenbrach.
Noch vor dem Schlusspfiff setzte Energie noch einen drauf. Wieder sorgte ein Chipball hinter die gegnerische Kette zum Erfolg, den der eingewechselte Phil Halbauer schön annahm und gegen die Laufrichtung des Keepers zum 5:2-Endstand verwandelte (90.).
Das Spiel im Liveticker zum Nachlesen
Sendung: rbb24 Inforadio, 24.09.2024, 21:30 Uhr