Nach wenigen Minuten bricht Panik aus – so lief das erste Duell | ABC-Z
Berlin/Atlanta. Die Reaktionen auf das Duell zwischen Trump und Biden sind eindeutig. Eine brisante Frage ist aktueller denn je. Der Liveblog zum Nachlesen.
Joe Biden und Donald Trump haben das erste TV-Duell im Rennen um die US-Präsidentschaft hinter sich gebracht. Die Debatte wurde von CNN live aus Atlanta im Bundesstaat Georgia übertragen. Kurz zusammengefasst: Trump hat durchgängig Lügen und nicht belegte Behauptungen verbreitet. Seine Botschaft: Biden habe das Land kaputt gemacht und sei der schlechteste Präsident aller Zeiten. Wichtiger noch: Biden hat enttäuscht. Er hatte sich akribisch auf das Duell vorbereitet, geriet aber immer wieder ins Stottern und verhedderte sich. Die Zweifel, ob er noch fit fürs Amt ist, sind nun größer denn je. In den inneren Zirkeln der Demokraten soll bereits nach wenigen Minuten Panik ausgebrochen sein. Bis zu den US-Wahlen am 5. November 2024 sind es noch mehr als vier Monate. Doch nun wird öffentlich die brisante Frage gestellt: Muss Biden als Kandidat ausgetauscht werden?
TV-Duell zwischen Biden und Trump im Live-Blog zum Nachlesen: Trump deutlicher Sieger – Biden abgeschlagen
6.38 Uhr: Wer hat das TV-Duell gewonnen? Nach Meinung der CNN-Zuschauer ist die Sache eindeutig: 67 Prozent der vom Sender Befragten sehen Donald Trump als eindeutigen Sieger. 33 Prozent sagen, Joe Biden hat die Debatte für sich entschieden. Es bleibt abzuwarten, ob die Demokraten daraus nun Konsequenzen ziehen.
Erste Umfrage nach TV-Duell niederschmetternd für Biden
06.26 Uhr: Bidens Auftritt hat nach Meinung vieler Zuschauerinnen und Zuschauer ihr Vertrauen in seine Führungskraft nicht gestärkt. Im Gegenteil, nach einer Umfrage, die CNN nach dem TV-Duell durchführen ließ, schnitt Biden im Vergleich zu Trump deutlich schlechter ab. Nur 14 Prozent der Befragten sagten, sie hätten „viel Vertrauen“ in Bidens Fähigkeit, das Land zu führen. Trump kam auf 36 Prozent. 57 Prozent sprachen Joe Biden ihr Misstrauen aus – so viele gaben an, sie hätten „überhaupt kein Vertrauen“ in seine Führungskompetenz.
CNN-Experte fassungslos: „Die Demokraten sind jetzt in Panik“
04.43 Uhr: In der anschließenden Expertenrunde bei CNN ist zuerst John King an der Reihe, vielen bekannt als virtuoser Zahlenmeister vergangener Wahlnächte. Seine Botschaft ist eindeutig: „Das war ein Gamechanger.“ Bei den Demokraten herrsche jetzt eine „tiefe, breite und sehr aggressive Panik“. Er beruft sich auf Quellen aus dem Wahlkampfteam. Bereits wenige Minuten nach dem Beginn des Duells sei Panik ausgebrochen. Die Runde ist sich einig: Biden hat eine enttäuschende Performance abgeliefert. Es werden erste Stimmen laut, dass die Demokraten Biden austauschen müssen. „Es wird Diskussionen darüber geben, ob er weitermachen wird“, sagt David Axelrod, Chefstratege von Barack Obamas Präsidentschaftskampagnen. Van Jones wirkt emotional angefasst. Er ergänzt: „Das war schmerzhaft. Ich liebe Joe Biden, aber er hat sich nicht gut geschlagen.“ Politikjournalistin Abby Phillip stimmt zu: „Bidens Antworten waren in vielen Fällen ohne Zusammenhang.“
Die Schlussstatements von Biden und Trump
04.38 Uhr: Zeit für die Schlussstatements: Der Präsident beginnt. Biden hat sich offenbar viel vorgenommen für seine abschließenden Worte und wieder gerät er beim Runterrasseln seiner wichtigsten Punkte ins Stocken. Biden versucht darzulegen, was er sich alles für eine zweite Amtszeit vorgenommen hat. Dann kommt Trump. Man fragt sich: Hat er sich überhaupt irgendetwas zurechtgelegt vorher? Er plappert drauflos. Ukraine-Krieg? Hätte es mit ihm nicht gegeben. Der Hamas-Angriff auf Israel? Hätte er verhindert. Die USA seien ein „failing state“. Das Land liege am Boden. Und er wolle es nun wieder „great again“ machen. Das war’s! Ein wilder Ritt. Die ersten Umfragen werden zeigen, wie die Wähler die Aussagen der Kontrahenten aufgenommen haben.
Plötzlich geht es um Golf – Biden muss loslachen
04.22 Uhr: Jetzt wird es noch einmal ganz wichtig für Biden. Dana Bash weist darauf hin, dass der Präsident am Ende seiner zweiten Amtszeit 86 Jahre alt wäre. Wie will er die Zweifel ausräumen, dass er fit genug für das Amt ist? „Gucken Sie, was ich geschafft habe“, antwortet Biden und rattert seine Erfolge runter.
Trump bekommt die gleiche Frage. Seine Antwort: Er habe zwei kognitive Tests gemacht und diese mit Bravour bestanden. Er behauptet, Biden würde sich weigern, sich testen zu lassen. Der Wortwechsel, der sich dann entspinnt, ist an Absurdität nicht zu toppen. Trump fängt an, über seine Erfolge als Golfer zu sprechen – als Beleg dafür, dass er fit genug fürs Amt ist. Biden könne den Ball hingegen keine 50 Yards weit schlagen. Im Splitscreen sieht man Biden ungläubig lachen. Biden lässt sich dann aber sogar auf das Spiel ein und sagt, er würde sich jederzeit auf einen „Driving Contest“ (Abschlag-Wettbewerb) einlassen und spricht über sein eigenes Golf-Handicap. Dann sagt er, er würde sehr gerne Golf mit Trump spielen, wenn der Republikaner seine eigene Tasche tragen würde. „Glauben Sie, das kriegen Sie hin?“, fragt der Präsident und kritisiert Trump dann noch für sein hohes Gewicht. Die beiden Kontrahenten vergessen offenbar kurz die Regeln, die sie vereinbart haben. Sie fangen an, direkt miteinander zu reden, obwohl Trumps Mikro abgedreht ist. Vielleicht sind die beiden der Meinung, derjenige mit dem besten Golfschwung sollte ins Weiße Haus einziehen.
Dauerlügner Trump bezeichnet Biden als Lügner
04.08 Uhr: „Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so lügt wie dieser Typ“, sagt der notorische Lügner Trump. „Alles, was er tut, ist eine Lüge.“ Biden verbreite „Fehlinformationen und Desinformationen“, treibe die USA in den Abgrund, sähe Zwietracht im Land. „Ich habe noch nie eine solche Wut in unserem Land gesehen.“ Und das von Trump. Mehr als 30 .000 falsche oder irreführende Aussagen haben die Faktenchecker der „Washington Post“ während Trumps Amtszeit von 2017 bis 2021 nachgewiesen.
Biden schaut immer wieder entgeistert zu Trump rüber, wenn der seine Show abzieht. Da CNN die meiste Zeit im Splitscreen bleibt, können die Zuschauer alle Reaktionen mitverfolgen. Trump hält schließlich einen Monolog, in dem es darum geht, dass er immer wieder Menschen gefeuert habe, Biden habe das nie gemacht. Das gehört zum Markenkern Trumps. „You‘re fired“ war die Catchphrase Trumps, als er noch als Reality-TV-Star unterwegs war. Trumps neue Lieblingsphrase: „Biden ist der schlechteste Präsident, den die Welt je gesehen hat.“ Seine Taktik scheint zu sein, die Menschen mit diesem Satz zu hypnotisieren, so oft hat er das schon wiederholt.
Moderatoren kriegen keine Antworten und gehen nicht dazwischen
04.01 Uhr: Dana Bash stellt eine Frage zum Klimawandel und Trump fängt stattdessen an über schwarze Wähler zu sprechen. Das Muster wiederholt sich immer wieder. Sie fasst nach der nicht zufriedenstellenden Antwort zwar nach, aber in der Regel greifen die Moderatoren nicht ein, wenn Falschaussagen gemacht werden und suchen nicht die Konfrontation.
Biden gerät erneut ins Stottern
03.57 Uhr: Es gab eine kurze Werbeunterbrechung – Zeit zum Durchschnaufen. Das hat Biden nicht gutgetan. Der US-Präsident war nach schwachem Anfang warmgelaufen. Bei seiner ersten Antwort nach der Pause verzettelt er sich wieder mit Daten und Zahlen und gerät dabei an manchen Stellen kurz ins Stottern. Aber: Trumps Antwort treibt den Puls des Präsidenten in die Höhe. „Die Wirtschaft lag am Boden, als wir übernommen haben“, entgegnet Biden nachdrücklich.
„Ich hatte keinen Sex mit einem Pornostar“, behauptet Trump trotz Verurteilung
03.47 Uhr: Zu Beginn der Debatte konnte Trump noch damit punkten, dass er sich im Gegensatz zu Biden auf einfache Botschaften beschränkte. Mit fortschreitender Zeit wirft Trump jedoch mit so vielen Unwahrheiten um sich, dass man ihm nur noch schwer folgen kann. Statt über die Prozesse gegen sich zu sprechen, spricht er über den Sohn des Präsidenten, Hunter Biden. Biden führt schließlich all die Vorwürfe an, die gegen Trump im Raum stehen. „Die einzige Person auf dieser Bühne, die ein verurteilter Verbrecher ist, ist der Mann, den ich gerade anschaue“, so Biden. Trump werde zudem noch vieler weiterer Verbrechen beschuldigt und müsse hohe Zivilstrafen zahlen, ergänzt er. „Milliarden Dollar dafür, eine Frau in der Öffentlichkeit belästigt zu haben und für eine ganze Reihe anderer Dinge; dafür, Sex mit einem Pornostar gehabt zu haben, in der Nacht, in der deine Frau schwanger war“, sagt Biden. Dabei irrt er im Detail: Melania Trump hatte bereits vier Monate vor dem fragwürdigen Termin Sohn Barron zur Welt gebracht. Nichtsdestotrotz: „Du hast die Moral eines Straßenköters“, schleudert der Präsident seinem Herausforderer entgegen.
Aber Trump entgegnet nur: „Ich hatte keinen Sex mit einem Pornostar.“ Er behauptet dafür ohne Belege, dass Biden möglicherweise bald ein verurteilter Verbrecher sein könne, „weil er viele Tote an der Grenze ausgelöst hat“.
Die Frage wird am Ende auch sein, ob die Zuschauer wahrnehmen, wie Trump immer wieder den Fragen ausweicht, nur um sein Programm abzuspulen. Was Biden gelegen kommen könnte: Trump geriet in den letzten Minuten zunehmend in Rage und könnte die Kontrolle gänzlich verlieren, wenn das so weiter geht.
Trump weigert sich, Frage zu beantworten
03.40 Uhr: Nun geht es um den Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 und dessen Folgen. Moderator Jake Tapper will von Trump wissen, was er den Wählern sagen würde, die der Meinung sind, dass Trump seine konstitutionellen Pflichten verletzt habe. Trump antwortet darauf nicht. Er spult sein typisches Programm ab. Damals sei alles toll gewesen, aber dann sei „this guy“ gekommen und habe die Nation zu einer Lachnummer gemacht.
Auf die Frage, ob er den Ausgang der Wahl im November akzeptieren werde, will er sich nicht festlegen. Tapper und Bash haken mehrfach nach, doch der Republikaner windet sich heraus, antwortet erst beim dritten Anlauf auf die entsprechende Frage und auch da nur ausweichend: „Wenn es eine faire, legale und gute Wahl ist, dann auf jeden Fall“, gibt Trump zurück. „Es gibt nichts, was ich lieber tun würde“, schiebt er später nach.
Biden zweifelt daran, „weil Sie so ein Jammerlappen sind“. Der Demokrat wirft Trump entgegen: „Sie halten es nicht aus, zu verlieren.“
Trump macht wilde Versprechungen
03.35 Uhr: Als die Moderatoren die Debatte auf den Krieg gegen die Ukraine lenken, packt Trump die nächste Behauptung aus. Wenn er gewählt werden würde, wäre der Krieg beendet, noch bevor er im Januar ins Weiße Haus einziehen würde. Wie er das anstellen will? Das erklärt er nicht. Biden versucht es erneut mit Fakten. Die USA würden der Ukraine Waffen liefern und nicht einfach Geld überweisen. Dadurch würden Milliarden in die US-Industrie fließen.
Groteske Trump-Behauptungen – Biden kontert: „Sie sind ein Loser“
03.24 Uhr: Trump springt von Thema zu Thema in seinen Antworten. Er nennt keinerlei Fakten oder Belege für seine Behauptungen. Zahlen sind völlig aus der Luft gegriffen. Es wird schließlich grotesk: Biden habe aus den USA ein unzivilisiertes Land gemacht, Hunderttausende Menschen seien von Migranten getötet worden. Diese würden währenddessen in Luxus-Hotels leben. Biden kontert: „Alles, was er sagt, ist eine Lüge.“ Biden wird jetzt emotionaler. Es wirkt jetzt deutlich energischer und greift wiederum Trump direkt an. Am Ende seines Redebeitrags wendet er sich direkt an Trump und sagt, fast in Trump-Manier: „You‘re the sucker. You‘re the loser“.
Joe Biden to Trump: “You’re the sucker, you’re the loser.” pic.twitter.com/GXHVzzAvqG
— philip lewis (@Phil_Lewis_) 28. Juni 2024
Trump mit schweren Angriffen auf Biden
03.18 Uhr: Eigentlich sollte es jetzt um die Abtreibungsdebatte gehen, aber Trump lenkt das Gespräch auch auf das Streitthema Migration. Viele Frauen würden ermordet und vergewaltigt werden, weil Biden die Täter ins Land lasse. Biden widerspricht immer wieder auf die ungeheuerlichen Vorwürfe: „Das ist einfach nicht wahr.“ Aber Trump macht weiter und redet sich weiter in Rage. Die Moderatoren kommen zum Teil nur noch schwer dazwischen, weil es direkt zwischen den Kandidaten hin und her geht.
Biden antwortet mit Fakten – einfache Botschaften von Trump
03.11 Uhr: Jetzt zeigt sich, wie akribisch sich Biden vorbereitet hat. Er betet Fakten und Zahlen herunter, um Trump zu widerlegen. Am Ende verliert er selbst den Faden und braucht ein paar Sekunden, um seine Gedanken zu verbalisieren. Auf der anderen Seite steht Trump und hält sich gar nicht erst mit Fakten auf. Er setzt auf einfache Botschaften. Wie diese: „Was dieser Mann getan hat, ist absolut kriminell.“
Trump unterbricht Moderator
03.07 Uhr: Als Jake Tapper zur Frage ansetzt, fährt Trump erstmals an diesem Abend dazwischen. Er würde gerne direkt auf Biden antworten. Aber er muss sich gedulden, bis Tapper seine Frage gestellt hat. Dann legt Trump los. Die Menschen in den USA hätten durch ihn die „größten Steuererleichterungen der Geschichte“ erhalten. Schon nach wenigen Minuten wird klar: Trump kann nur Superlative. „Die beste Economy, die die Welt je gesehen hat“ – „So etwas haben die Menschen noch nicht gesehen.“ Biden habe aus den USA ein „Dritte-Welt-Land“ gemacht. Der US-Präsident wird das anders sehen.
Kandidaten betreten die Bühne
03.03 Uhr: Kleiner Nachteil für Biden. Die Kandidaten stehen nicht bereits am Pult, sondern betreten die Bühne. Biden wirkt dabei wie auch bei anderen Auftritten etwas schwerfällig, Trump hingegen lockerer. Das erste Thema: Die Wirtschaft. Biden beginnt. Der US-Präsident wirkt noch etwas nervös, muss sich mehrfach räuspern. Dann erklärt er, dass man darauf schauen müsse, was Trump ihm hinterlasse habe. Er spricht von „Chaos“. Trump auf der anderen Seite mit kräftigerer Stimme und erwartbaren Argumenten. Unter ihm sei die Wirtschaft so gut gelaufen wie noch nie.
3.01 Uhr: Die Moderatoren Jake Tapper und Dana Bash erklären noch einmal die Regeln. Und die erste Entscheidung ist gefallen. Trump steht rechts auf der Bühne, Trump links. Das hat ein Münzwurf entschieden.
02.57 Uhr: Die Moderatoren sind schon im Studio. In wenigen Minuten geht es los.
Biden macht sich kurz vor Duell über Doping-Vorwürfe lustig
02.45 Uhr: Joe Biden setzt kurz vor dem Duell noch eine Spitze gegen das Trump-Team. Nach Vorwürfen, Biden würde mit Medikamenten aufgeputscht werden, postete das Team um den Präsidenten ein Foto, das Biden mit einer Getränkedose zeigt, in der „nur Wasser“ sein soll. Dazu die Ansage: „Ich weiß nicht, was sie in diese Leistungssteigerer getan haben, aber ich bin ziemlich aufgeputscht.“
I don’t know what they’ve got in these performance enhancers, but I’m feeling pretty jacked up.
Try it yourselves, folks.
See you in a bit: https://t.co/vD3mL9slj1 pic.twitter.com/Li4EM9mzve
— Joe Biden (@JoeBiden) 28. Juni 2024
Wo ist Melania? Trump reist solo an
02.40 Uhr: Wo ist eigentlich Melania? Von der früheren First Lady war bei Trumps Ankunft in Atlanta nichts zu sehen. In der Vergangenheit hatte sie ihren Mann zu den TV-Debatten begleitet.
Unentschiedene Wähler sind entscheidend
02.34 Uhr: CNN schaltet zu einer Gruppe von Wählern, die unentschieden sind, wen sie im November wählen sollen. Über ein Gerät sollen diese während der Debatte mitteilen, wenn sie mit einem der beiden Kandidaten übereinstimmen. Warum das so wichtig ist: Die Wahl wird letztlich in den Swing States entschieden, und zwar dort von den wenigen Wählern, die nicht klar festgelegt sind.
Biden braucht den „Will you shut up“-Moment
02.29 Uhr: Die Experten sind sich einig: Biden muss sich hellwach präsentieren, um keine Zweifel an seinen geistigen Fähigkeiten aufkommen zu lassen. Das Trump-Team versucht seit Monaten, ihn als senilen, alten Mann dastehen zu lassen. Der Präsident braucht wieder so einen Moment, wie bei einem der Duelle vor vier Jahren, als er Trump in die Schranken wies. Sein Ausspruch „Will you shut up, man?“ – zu deutsch etwa: „Kannst du mal den Mund halten“ – wurde damals von vielen gefeiert.
First Lady Jill Biden macht klare Ansage
02.10 Uhr: Noch weniger als eine Stunde bis zum TV-Duell zwischen Trump und Biden. Willkommen zu unserem Live-Blog. Beim übertragenden Sender CNN läuft bereits das Vorgeplänkel. Moderator Anderson Cooper spricht mit Experten über die bevorstehende Redeschlacht. Präsidentengattin Jill Biden hat sich vor dem Duell ebenfalls zu Wort gemeldet. Ihre Botschaft: „Joe is ready to go.“ – „Joe ist bereit, dass es losgeht.“
Das sind die strengen Regeln – Münzwurf liefert erste Entscheidung des Abends
19.00 Uhr: Demokraten und Republikaner haben für das Duell strenge Regeln ausgehandelt. Wenn ein Kandidat spricht, ist das Mikrofon des Kontrahenten stumm geschaltet. So sollen gegenseitige Unterbrechungen und verbale Eskalationen, wie es sie bei den Duellen zwischen Biden und Trump 2020 gegeben hatte, verhindert werden. Zudem erhalten die beiden Widersacher nur Kugelschreiber und Notizzettel, vorbereitete Spickzettel sind tabu.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
Hinter den Kulissen der Politik – meinungsstark, exklusiv, relevant.
Während des kompletten, 90-minütigen Duells ist zudem der Kontakt zu den Wahlkampfteams untersagt. Beide sind also auf sich alleine gestellt. Ebenfalls ungewöhnlich: Es wird kein Studiopublikum geben. Die Fragen werden von den beiden Star-Moderatoren Jake Tapper und Dana Bash gestellt. Der erste spannende Moment des Abends: Ein Münzwurf entscheidet, wer auf welcher Seite der Bühne steht.
In den Umfragen führt Trump – Biden muss punkten
18.45 Uhr: Die Rollen sind vor dem ersten Aufeinandertreffen klar verteilt. Auf dem Papier ist Trump auf Seiten der Republikaner zwar der Herausforderer, doch in den Umfragen führt er seit Monaten – trotz gerichtlicher Verurteilung. Der Demokrat Biden hat sich akribisch auf das Duell vorbereitet und will einen ersten Wirkungstreffer landen. Und er will jegliche Zweifel ausräumen, dass er dem Amt mit seinen 81 Jahren noch gewachsen ist.
Auslandsexperte Michael Backfisch hat die Ausgangspositionen der beiden Kontrahenten vor dem Aufeinandertreffen analysiert:
Politstratege van de Laar: Biden muss Trump provozieren
18.30 Uhr: Der Politstratege und Kommunikationsberater Julius van de Laar hat mehrere US-Wahlkämpfe aus nächster Nähe verfolgt. In den ausgehandelten Regeln fürs TV-Duell sieht er einen leichte Vorteil für Biden. Aber klar ist auch: Der US-Präsident darf auf keinen Fall „einfrieren“, keinen Moment der Schwäche zeigen. Und er gibt dem Amtsinhaber eine klare Strategie mit auf dem Weg: Trump so lange sticheln, bis der aus der Haut fährt und unkontrolliert wird.
Die ganze Analyse von van de Laar lesen Sie hier: „Ein Fünf-Sekunden-Moment wird Trump reichen“