Nach Waffenruhe: Israel lässt 90 palästinensische Häftlinge frei | ABC-Z

Israel hat in der Nacht 90 palästinensische Häftlinge freigelassen. Der Schritt ist Teil der Vereinbarung zur Waffenruhe. Zuvor hatte die Terrororganisation Hamas drei israelische Geiseln freigelassen.
Im Zuge des Waffenruheabkommens zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel sind am Sonntag auch 90 palästinensische Gefangene aus Haftanstalten freigelassen worden. Zwölf von ihnen sollten nach Ostjerusalem kommen, die restlichen ins Westjordanland. Laut einer von der Kommission für Gefangenenangelegenheiten der Palästinensischen Autonomiebehörde vorgelegten Liste handelt es sich bei allen Entlassenen um Frauen oder Minderjährige.
Große weiße Busse mit den Gefangenen verließen die Tore des israelischen Ofer-Gefängnisses vor den Toren der Stadt Ramallah im Westjordanland, während über ihnen ein Feuerwerk gezündet wurde. Palästinenser drängten sich mit Sprechchören und Jubel an den Bussen vorbei. Das israelische Militär, das das Westjordanland besetzt hält, hat die Palästinenser wiederholt vor jeder Form von öffentlichen Feiern gewarnt.
Drei Geiseln an Israel übergeben
Die Freilassung erfolgte mehr als sieben Stunden nachdem die militant-islamistische Hamas drei israelische Geiseln freigelassen hatte. Sie waren vom Roten Kreuz zurück nach Israel gebracht worden. Dabei handelt es sich um die drei Frauen Romi Gonen, Doron Steinbrecher und Emily Damari. Sie waren beim Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt worden.
Das Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas war mit mehrstündiger Verspätung am Sonntagvormittag in Kraft getreten. Für die geplante Freilassung von weiteren Geiseln in den nächsten Wochen sollen laut Abkommen palästinensische Gefangene aus der Haft entlassen werden: 30 Gefangene für eine zivile Geisel und 50 Gefangene für eine Soldatin.
Das Abkommen zur Waffenruhe sieht vor, dass von den freizulassenden Palästinensern 236 umgehend ins Exil geschickt werden, vor allem nach Katar oder in die Türkei. Dabei handelt es sich um Häftlinge, die an tödlichen Attentaten auf Israelis teilgenommen oder sie verübt haben und deshalb zu lebenslanger Haft verurteilt wurden.