Geopolitik

Nach US-Angriffen: ++ Wie die USA den Iran mit einem Trick täuschten ++ Liveticker | ABC-Z

US-Präsident Trump deutet seine Unterstützung für einen „Regimewechsel“ in Teheran an. Unterdessen berichten US-Medien, dass das Militär beim Angriff auf die iranischen Atomanlagen auf ein Täuschungsmanöver setzte. Mehr im Liveticker.

In der Nacht zu Sonntag haben die USA in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingegriffen. US-Präsident Donald Trump meldete die Bombardierung von drei iranischen Atomanlagen. Wie groß der Schaden ist, ist noch unklar. Laut Trump sind die Anlagen „vollständig zerstört“. Vizepräsident J.D. Vance äußerte sich zurückhaltender und sagte dem Sender ABC, das Nuklearprogramm sei durch die US-Luftangriffe „um Jahre oder mehr zurückgeworfen“.

Alle Entwicklungen zum Krieg zwischen Israel und dem Iran im Liveticker:

07:26 Uhr – Israels Luftwaffe setzt Angriffe im Iran fort

Israel setzt die Luftangriffe im Iran am Morgen fort. Die Luftwaffe greife derzeit militärische Infrastrukturanlagen im iranischen Kermanschah an, teilte die Armee mit. Details wurden nicht genannt.

Kampfflugzeuge hatten am Vorabend laut Armee bereits militärische Ziele wie Raketenabschussvorrichtungen, Militärsatelliten und Radaranlagen attackiert. Irans Staatsfernsehen meldete Explosionen im Osten der Hauptstadt Teheran. Iran griff daraufhin in der Nacht erneut Israel an, laut örtlichen Berichten aber nur mit einer Rakete. Sie sei abgefangen worden, Verletzte gab es keine.

07:25 Uhr – Iranische Staatsagentur: Häftling wegen Spionage für Israel hingerichtet

Im Iran ist ein Häftling wegen des Vorwurfs der Zusammenarbeit mit dem israelischen Geheimdienst Mossad hingerichtet worden, wie die Nachrichtenagentur Tasnim meldet. Der Mann sei Ende 2023 wegen Spionagevorwürfen und Zusammenarbeit mit dem Mossad festgenommen worden. Tasnim zufolge war er „Leiter eines Cyber-Teams mit Verbindungen zum Mossad“ gewesen.

06:54 Uhr – „Das war entscheidend“ – Wie die USA den Iran mit einem Trick täuschten

Das US-Militär bestätigt, dass beim Angriff auf die iranischen Atomanlagen ein Täuschungsmanöver eingesetzt wurde. Am Samstagabend meldeten viele Medien, dass Tarnkappenbomber vom US-Luftwaffenstützpunkt Whiteman im Bundesstaat Missouri gen Westen aufgebrochen waren. Das stimmte auch. Doch ein weiterer Tarnkappenbomber-Verband flog währenddessen von Missouri in entgegengesetzter Richtung – in Richtung Iran – und das weitestgehend unbemerkt. Das berichten das „Wall Street Journal“ und die „New York Times“.

Das Pentagon bestätigte inzwischen das Manöver. „Dies hinterließ bei vielen Beobachtern und vermutlich auch im Iran einen falschen Eindruck über den Zeitpunkt und den Verlauf des Angriffs, der aus einer ganz anderen Richtung kommen würde“, schreibt die „New York Times“. „Eine Täuschung, ganz klar“, bestätigte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums gegenüber dem „Wall Street Journal“ nach dem Angriff. Ziel der Finte sei gewesen, „den Überraschungseffekt zu bewahren – das war entscheidend“.

05:00 Uhr – Trump: Iranische Atomanlagen haben „gewaltige Schäden“ erlitten

Der Angriff der USA im Iran hat nach Angaben von US-Präsident Donald Trump „gewaltige Schäden“ an iranischen Atomanlagen hinterlassen. „Die größten Schäden sind weit unter der Erde entstanden. Volltreffer!“, schrieb der Präsident auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. Vertreter des US-Verteidigungsministeriums erklärten, dass die Auswertung der US-Angriffe allerdings noch im Gange sei. Auch der Iran hat bisher keine konkreten Angaben zu den Schäden im Inneren der Atomanlagen gemacht.

03:10 Uhr – Viele Fluggesellschaften setzen Flüge auf Nahost-Route wegen Angriff aus

Viele Fluggesellschaften haben nach dem Angriff der USA auf den Iran ihre Flüge auf der Nahost-Route vorerst ausgesetzt. Singapore Airlines, eine der bekanntesten asiatischen Fluggesellschaften, bezeichnete die Situation am Sonntag als „unbeständig“ und strich alle Flüge von Singapur nach Dubai. Auch Air France KLM erklärte, dass die Flüge von und nach Dubai und Riad am Sonntag und Montag gestrichen worden sind. British Airways, die zur IAG gehört, sagte ebenfalls Flüge von und nach Dubai und Doha für Sonntag ab. Die Nahost-Route ist für Flüge zwischen Europa und Asien wichtiger geworden, seit der russische und ukrainische Luftraum wegen des Krieges geschlossen wurde. Die Fluggesellschaften sind auch besorgt über einen möglichen Anstieg der Ölpreise nach dem US-Angriff, der die Kosten für Kerosin erhöhen wird.

01:57 Uhr – USA rufen Staatsbürger „weltweit zu erhöhter Vorsicht” auf

Die USA haben ihre Staatsbürger angesichts des US-Angriffs auf iranische Atomanlagen „weltweit zu erhöhter Vorsicht“ aufgerufen. „Das Außenministerium rät US-Bürgern weltweit zu erhöhter Vorsicht“, hieß es am Sonntag in einer Erklärung des State Department. Der Konflikt im Nahen Osten könne für US-Bürger, die ins Ausland reisten oder dort lebten, ein erhöhtes Sicherheitsrisiko darstellen, es bestehe insbesondere „die Möglichkeit von Protesten gegen US-Bürger und Interessen im Ausland”.

01:44 Uhr – Vereinigte Staaten warnen Iran vor „verheerenden Vergeltungsmaßnahmen“

Bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats hat die US-Botschafterin die Warnung von Präsident Donald Trump an den Iran bekräftigt. „Jeder iranische Angriff – direkt oder indirekt – gegen Amerikaner oder amerikanische Stützpunkte wird mit verheerenden Vergeltungsmaßnahmen beantwortet“, sagte Dorothy Shear bei der vom Iran einberufenen Sitzung am Sonntag (Ortszeit) in New York.

Sie betonte, dass die USA zur Verteidigung Israels und amerikanischer Bürger gehandelt hätten, um den Iran daran zu hindern, eine Atomwaffe zu entwickeln. Der Iran habe sein Atomwaffenprogramm verschleiert und „gutgläubige Bemühungen in den vergangenen Verhandlungen blockiert“. Der Sicherheitsrat müsse den Iran unter anderem dazu auffordern, seine jahrzehntelangen Drohungen gegen Israel zu beenden, sein Atomprogramm einzustellen sowie „in gutem Glauben über den Frieden“ zu verhandeln.

00:52 Uhr – Trump deutet Unterstützung für Machtwechsel im Iran an

US-Präsident Donald Trump hat Unterstützung für einen Wechsel der iranischen Führung signalisiert. „Es ist nicht politisch korrekt, den Begriff Regime Change zu verwenden“, schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social. „Aber wenn die derzeitige iranische Führung nicht in der Lage ist, den Iran wieder großartig zu machen, warum sollte es dann nicht einen Regime Change geben??? MIGA!!!“ Mit dem Kürzel aus vier Buchstaben spielte Trump auf seinen Slogan „Make America Great Again“ („MAGA“) an – hier bezogen auf den Iran.

US-Außenminister Marco Rubio hatte in einem Interview des Senders CBS erneut betont, die Angriffe hätten nicht das Ziel gehabt, die iranische Führung zu stürzen. Ähnlich hatten sich zuvor Verteidigungsminister Pete Hegseth und Vizepräsident JD Vance geäußert. Allerdings gibt es in Trumps republikanischer Partei durchaus ein Lager, das seit Langem einen politischen Umsturz in Teheran anstrebt.

00:10 Uhr – Iranischer UN-Botschafter: US-Angriffe zerstören Diplomatie

Der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani hat den Vereinigten Staaten vorgeworfen, mit ihren Angriffen auf das iranische Atomprogramm die Diplomatie zu zerstören. Das iranische Militär werde über den „Zeitpunkt, die Art und den Umfang einer angemessenen Reaktion entscheiden“, teilte Iravani bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates am Sonntag (Ortszeit) in New York mit. „Wir werden alle notwendigen Maßnahmen ergreifen“, fügte er hinzu.

dpa/Reuters/AFP/AP/ll

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