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Nach Messerangriff in München: War Hass auf Muslime das Motiv? | ABC-Z

München – Im Gerichtsverfahren um einen Messerangriff auf zwei Muslime in München-Pasing hat ein psychiatrischer Sachverständiger von der Alkohol- und Tablettenabhängigkeit des Beschuldigten berichtet.

Angriff auf zwei Männer in München: Beschuldigter äußert sich nicht

Der Mann habe nach eigenen Angaben über den Tag verteilt zwölf halbe Bier getrunken, sagte der Sachverständige zu Beginn des Sicherungsverfahrens vor dem Landgericht München I. Der beschuldigte 41-Jährige wollte sich nicht äußern.

Die Generalstaatsanwaltschaft verdächtigt den 41-Jährigen des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung, hält ihn aber für schuldunfähig und spricht von einer akuten paranoiden Schizophrenie.

Vorläufige Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus

Der Beschuldigte sei zum Zeitpunkt des Angriffs von dem Gedanken beherrscht gewesen, Deutschland müsse von Muslimen befreit werden, heißt es in ihrem Antrag. Auch von antisemitischem Gedankengut ist die Rede. Er habe sich gezwungen gesehen, selbst einzuschreiten, um Deutschland zu retten.  

Nach dem Messerangriff auf zwei Passanten in München wurde der Tathergang nachgestellt.
Nach dem Messerangriff auf zwei Passanten in München wurde der Tathergang nachgestellt.
© Felix Hörhager/dpa
Nach dem Messerangriff auf zwei Passanten in München wurde der Tathergang nachgestellt.

von Felix Hörhager/dpa

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Bei dem Angriff am 23. Juli 2024 wurden zwei Männer im Oberkörper- und Halsbereich mit einem Messer verletzt. Wenig später konnte die Polizei den Tatverdächtigen festnehmen. Das Amtsgericht München ordnete seine vorläufige Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an.

Sicherungsverfahren statt Anklage

Für das Verfahren hat das Landgericht München I bis Mitte April insgesamt neun Verhandlungstage angesetzt.

Wegen der Schuldunfähigkeit des 41-Jährigen verzichtete die Generalstaatsanwaltschaft auf eine Anklage mit dem Ziel einer Strafe, sondern beantragte ein Sicherungsverfahren. An dessen Ende könnte die dauerhafte Unterbringung des Mannes in einer psychiatrischen Klinik stehen.

Der Muslimrat München hatte sich nach dem Angriff auf die 18 und 25 Jahre alten Männer muslimischen Glaubens besorgt gezeigt. „Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, für eine Gesellschaft einzutreten, die von Respekt, Toleranz und Vielfalt geprägt ist“, hieß es in einer Stellungnahme des Gremiums, das sich für einen interreligiösen Dialog und gegen Diskriminierung einsetzt.

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