Nach Fan-Protesten: Boateng-Hospitanz beim FC Bayern geplatzt | ABC-Z

Aus der geplanten Trainer-Hospitanz wird nichts: Das Engagement von Jérôme Boateng beim FC Bayern kommt nicht zustande. Hintergrund sind die Fan-Proteste gegen den Ex-Fußballprofi wegen dessen Verurteilung im Juli 2024.
Der frühere Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng wird nun doch keine Trainer-Hospitanz beim FC Bayern antreten. Der Verein bestätigte am Abend entsprechende BR-Informationen. “In einem konstruktiven Austausch, den der FC Bayern und Jérôme Boateng in dieser Woche hatten, wurde entschieden, dass Jérôme Boateng nicht beim FC Bayern hospitieren wird”, hieß es in einem vom Klub veröffentlichten Statement.
Zuvor hatte es mehrfach Fan-Proteste gegen ein Engagement des früheren Bayern-Profis gegeben, der 2024 wegen Körperverletzung verurteilt worden war.
Früherer Bayern-Spieler strebt Trainer-Karriere an
Der 2014er-Weltmeister Boateng hatte jüngst seine aktive Karriere beendet und will künftig als Trainer arbeiten. Bayern-Coach Vincent Kompany stellte ihm zuletzt in Aussicht, dass er dabei als Hospitant oder Trainingsgast an der Säbener Straße vorbeikommen könne. Geplant war demnach ein zehntägiges Praktikum Boatengs beim Deutschen Rekordmeister. “Wir würden das billigen”, erklärte Sportvorstand Eberl zuletzt.
Auch der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, Jan-Christian Dreesen, hatte jüngst zwar von einem “komplizierten Fall” gesprochen. Aber: “Ich denke, dass jedem Menschen auch eine Resozialisierung zusteht. Im Übrigen sollte man sich das Urteil mal in Gänze anschauen”, so Dreesen noch vor wenigen Tagen.
Widerstand der Fans gegen Hospitanz
Jetzt könnte aber auch den Bayern-Bossen der Druck der Fans zu groß geworden sein: Gegen das geplante Engagement von Boateng protestierten die Münchner Fans zuletzt mit deutlichen Plakaten. Vor dem Anstoß des Duells in der Champions League gegen Club Brügge am Mittwochabend enthüllten die Fans ein Banner mit dem Schriftzug “Gegen Machtmissbrauch und physische & psychische Gewalt in Beziehungen”. Bereits beim 2:1 über Borussia Dortmund am Samstag hatten die Vereinsanhänger ihren Unmut darüber kundgetan.
Boateng verweist auf Diskussionen um seine Person
Der FC Bayern erklärte nun, Boateng fühle sich mit dem Verein “sehr verbunden”. Er wolle nicht, dass der FC Bayern “aufgrund der aktuellen kontroversen Diskussion um seine Person Schaden nimmt”, so die offizielle Begründung, die die Münchner nach dem Sieg bei Borussia Mönchengladbach (3:0) am Abend verbreiteten.
Kurz zuvor hatte Boateng selbst via Instagram das Aus für die eigentlich schon fixe Trainer-Hospitanz bekanntgegeben. In einer Nachricht an den FC Bayern und an Trainer Kompany schrieb der 37-Jährige, “nach den jüngsten Diskussionen um meine Person” habe er den Entschluss gefasst, sich auf seine bisherigen Themen zu konzentrieren. “Da ist gerade mein Fokus drauf und Euer voller Fokus sollte einzig und allein dem Platz gehören – und dem Ziel, diese beeindruckende Serie von 13 Siegen in Folge fortzuführen.”
Verurteilung wegen Körperverletzung
Die Bayern-Fans bezogen sich mit ihrem Protest darauf, dass Boateng 2024 vom Landgericht München I wegen vorsätzlicher Körperverletzung an einer Ex-Freundin schuldig gesprochen und verwarnt worden war. Boateng bestreitet, jemals eine Frau geschlagen zu haben.
Als vorbestraft gilt er gesetzlich nicht. Die Vorsitzende Richterin hatte bei der Urteilssprechung verkündet, dass von dem Vorwurf des notorischen Frauenschlägers nichts übrig geblieben sei. Für die erwiesenen Anklagepunkte verhängte sie eine Geldstrafe von 200.000 Euro, eine Verwarnung mit Strafvorbehalt.
Boateng-Nachricht auf Instagram/1
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Quelle: BR24Sport im Radio 25.10.2025 – 17:05 Uhr





















