Nach Aufruf von Öcalan: PKK erklärt sofortige Waffenruhe mit der Türkei | ABC-Z

Nach Aufruf von Öcalan
PKK erklärt sofortige Waffenruhe mit der Türkei
01.03.2025, 07:11 Uhr
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In einer historischen Erklärung ruft der in türkischer Haft sitzende PKK-Gründer Öcalan zum Niederlegen der Waffen auf. Die Guerilla schließt sich in einer Stellungnahme nun an und verkündet eine umgehende Einstellung der Kampfhandlungen.
Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK hat angekündigt, dem Aufruf ihres in der Türkei inhaftierten Anführers Abdullah Öcalan zur Beendigung des bewaffneten Kampfes zu folgen. Sie rufe eine sofortige Waffenruhe aus, teilte die PKK laut einer ihr nahestehenden Nachrichtenagentur mit.
„Um den Weg freizumachen für die Umsetzung des Aufrufs des PKK-Anführers Apo zum Frieden und einer demokratischen Gesellschaft, erklären wir ab heute eine Waffenruhe“, heißt es in der Erklärung der Guerilla. „Keine unserer Streitkräfte wird eine bewaffnete Aktion durchführen, es sei denn, sie werden angegriffen.“
Eine vollständige Umsetzung des Öcalan-Aufrufs knüpfte die PKK jedoch an Bedingungen. Für die erfolgreiche Implementierung des Aufrufs müsse Öcalan etwa „in die Lage versetzt werden, unter freien Bedingungen zu leben und zu arbeiten“. Auch müssten die notwendigen politischen und demokratischen Bedingungen geschaffen werden, damit der Friedensprozess erfolgreich verlaufen könne. „Der Aufruf des Anführers Apo ist gewiss kein Ende, sondern im Gegenteil ein ganz neuer Anfang“, heißt es in der Erklärung.
Öcalan hatte am Donnerstag in einer historischen Erklärung seine Anhänger zum Niederlegen der Waffen nach mehr als 40 Jahren Kampf gegen den türkischen Staat und zur Auflösung der PKK aufgefordert. Die PKK kämpft seit 1984 gegen den türkischen Staat und für die Rechte der kurdischen Bevölkerung. Sie wird von Ankara und seinen westlichen Verbündeten als Terrororganisation eingestuft.
Etwa 45.000 Menschen sind bei den Kämpfen zwischen der PKK und der türkischen Armee bisher getötet worden. Die PKK rückte später von ihrem ursprünglichen Ziel eines eigenen Kurdenstaats ab. Heute will sie politische und kulturelle Rechte für die Kurden innerhalb des türkischen Staatsgebietes durchsetzen.
Öcalans Ansehen bei den Kurden und sein Einfluss auf die PKK mit ihren mehreren tausend Kämpfern sind ungebrochen. Sowohl die PKK-Kommandeure, die sich im nordirakischen Kurdengebiet verschanzen, als auch die führenden politischen Vertreter der PKK im europäischen Exil erkennen Öcalan nach wie vor als höchste Instanz an.